Kalabrien2022

 

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KALABRIEN - CORIGLIANO
nicht schon wieder, aber wieder einmal


30. Jänner bis 14. Februar
Camp und Umgebung, Monastico S.M del Patire, Trebisacce, Altomonte, Tarsia

15. - 28. Februar
Morano Calabro, Acri, Civita, am Camp, weiter nach Diamante
 


30. und 31. Jänner 2022
Wir machen uns bereits am Sonntag auf die Reise, um den LKW-Verkehr zu vermeiden. 275 Kilometer sind es von Gallipoli nach Corigliano Calabro, unser Ziel ist aber nicht der "berühmt-berüchtigte" Onda Azzurra, sondern das Village Camping Due Elle, ein paar Kilometer weiter. Beim Ipercoop im EKZ Centro Commerciale "i Portali" füllten wir unsere Vorräte auf, dann bezogen wir einen schön sonnigen Platz auf dem nicht sehr besetzten Camp. Gegen Abend kam kräftiger Wind auf, wir blieben bis zum Frühstück im WoMo.
Kaiserwetter am Montag, sehr warm und windstill. Genau das richtige Wetter, um den Campingplatz sowie den breiten und langen Sandstrand (das Wasser hat derzeit noch keine Badetemperatur) näher zu besichtigen bzw. unseren Platz einzurichten. Zu Mittag packe ich die Räder aus und wir radeln das kurze Stück zur Bar-Pizzeria bei der Abzweigung von der Hauptstraße zum Onda - ist zwar kein 1a-Restaurant, ABER: es gibt Pizza zu Mittag und die Pizza ist außerdem sehr gut.


1. Februar - und keine Sonne, nur so um die 9 Grad, dazu teilweise ziemlich starker Wind und immer wieder Regen. Ein richtiger Faulenzertag im WoMo gehört auch dazu, und ist immer noch besser, als bei Schlechtwetter zu Hause in der Wohnung zu sitzen.

2. Februar - keine Wolke am Himmel,  fast windstill - und warm. Frühstück vor dem WoMo, dann eine ausgiebige Runde spaziert: am Strand (mit Blick auf die nahen schneebedeckten Berge, ca. 1.400 m hoch) entlang bis zum Camping Thurium, eine Runde durch den Platz (5 WoMo und 4 belegte Bungalows) und am Rückweg einen Abstecher zu den Mandarinenbäumen. Die ganze Plantage wurde vor einigen Tagen abgeerntet,  jedoch sind noch reichlich Mandarinen für vorbeikommende Spaziergänger (zufällig mit Rucksack) vorhanden. Und die Drohne war auch mit ...
         
Nach dem Mittagsgriller wird ausgiebig in der Sonne faulenzt und der Mandarinenbestand dezimiert. Vitamin C braucht ja der Körper gerade im Winter mehr als sonst.

3. Februar - Zeit für die erste Motorradausfahrt. Ich fahre durch die Altstadt von Corigliano und durch Piragineti zum Monastico Santa Maria del Patire, 14 km nach Corigliano Calabro. Das Kloster (romanischer Stil) beinhaltet schöne byzantinische Mosaike, liegt in knapp 1000 m Seehöhe und stammt aus dem 12. Jahrhundert. Ca. 5 Kilometer weiter wäre eine weitere Sehenswürdigkeit, die Baumriesen "Giganti del Cozzo del Pesco". Leider liegt in dieser Höhe (1200 m) noch Schnee und Eis an manchen Stellen, so dass ich mit der Kawa kein Risiko eingehe und auf die Baumriesen verzichte.
4. Februar - BAR PIZZERIA FOCACCERIA nennt sich das Mittagspizzalokal in der Nähe. Ich zahlte für eine normal große Pizza Wurstel und eine halbe (ja, auch das gibt es) Spinat/Schinken plus 1 Viertel Rot plus eine kleine Flasche Aqua Frizzante genau 10 Euro, inklusive Coperti. Mit vollem Bauch sollst du ruhn oder 1000 Schritte tun. Wir entschlossen uns zum Ruhen vor dem WoMo in der warmen Sonne.
5. Februar - Warm, windstill und blauer Himmel. Wir spazieren durch die bereits abgeernteten Orangen- und Mandarinenplantagen neben dem Camp. Immer wieder stehen jedoch Bäume voller Früchte, die von den Erntetrupps übrig gelassen wurden - eine willkommene (und erlaubte) Nacherntemöglichkeit für die wenigen Wintercamper.  Auch wir retten einige Orangen und Mandarinen, bevor sie in nächster Zeit sowieso von den Bäumen fallen und verfaulen würden.


6. Februar - Irgendwie springt das Schönwetter nicht so richtig an. Heute haben wir wieder mehr Wolken als Sonne, obwohl es laut Wetterprognose umgekehrt sein sollte. Trotzdem starte ich die Kawa und fahre gut 20 km nach Trebisacce. Dieses Städtchen hat mich im Vorbeifahren (mit dem WoMo) schon immer interessiert, heute schaffte ich es endlich dorthin. Sieht von außen aber nach mehr aus, das Centro Storico ist recht überschaubar, der Rest sind Wohnhäuser und eine Strandpromenade. Am Rückweg zum Camp bremse ich bei der Konditorei Martucci (nicht mit Martinucci in Gallipoli verwechseln) ein und bring was zum Sonntagskaffee mit.
7. Februar - Der Wind, der Wind, das himmlische Kind. Blauer Himmel und Sonnenschein und warm, allerdings weht meistens kräftiger und teilweise auch ziemlich böiger Wind. Brigitte packte das Waffeleisen aus und im WoMo duftete es herrlich nach Waffeln (das Eis und der Schlag duften ja nicht). Ein kurzer Strandspaziergang ging sich trotz des Windes auch aus, die dunklen Regenwolken trieben weit genug von uns entfernt vorbei - um am Abend dann mit einem Gewitter doch noch zum Camp zu kommen.


8. Februar - Viel machen wir heute nicht - ein bisschen vor dem WoMo in der Sonne sitzen, einen Spaziergang am Strand und durch ein derzeit geschlossenes Ferienresort. Und ein paar Mandarinen finden auch den Weg vom Baum ins WoMo.
9. Februar - Der Frühling ist zurück, dafür ist der Wind fort. Nach einem gemeinsamen Vormittagsbummel durch den Markt im 20 km entfernten Rossano steht wieder eine Kawa-Runde auf der Tagesordnung. In Italien gibt es eine "Vereinigung der schönsten Dörfer Italiens". Eines dieser Dörfer ist das gut 4.000 Einwohner-Dorf Altomonte, 41 km vom Camp entfernt. Wir kennen schon einige dieser Dörfer, es ist immer wieder schön zu sehen, wie liebevoll historische Bausubstanz erhalten bzw. restauriert wird. Altomonte ist eine "Stadt der Künste" und einer der beliebtesten Trauungsorte Italiens, sogar aus dem Ausland kommen Brautpaare hierher.


10. Februar - Heute ist das Wetter zu schade für irgendwelche Aktivitäten. Oder zählt in der Sonne sitzen doch als Aktivität? Dann war der heutige Tag sehr aktiv.
11. Februar - Das Wetter wäre für die gleichen Aktivitäten wie gestern bestens geeignet, aber ich mache trotzdem eine Kawa-Ausfahrt, 31 km ins Hinterland. Das Dorf Tarsia liegt in 190 m Höhe inmitten von ausgedehnten Olivenhainen und nennt sich auch "Ort des Friedens und der Solidarität". In den Jahren 1940 bis 1943 lag am Fuße des Ortschaft ein Internierungslager (hauptsächlich ausländische Juden) des Regimes Mussolini. Tarsia hat auch einen internationalen Friedhof für auf der Flucht über das Mittelmeer gestorbene Menschen.
12. Februar - Zur Abwechslung wieder einmal abwechselnd Sonne und Wolken, aber trotzdem nicht kalt. Wir machen einen größeren Spaziergang in der Umgebung vom Camp, Orangen und Mandarinen sind noch genug vorhanden. Die Köstlichkeiten von der Konditorei Martucci schmecken zum Nachmittagskaffee - und bei den Tankstellen zahlt es sich schon aus, wenn man sich nicht bedienen lässt.


13. und 14. Februar - siehe 10. Februar, am Valentinstag jedoch ohne viel Sonne (= mit wenig Sonne). 
15. Februar - Die zweite Hälfte des zweiten Monats 2022 beginnt mit dem zweiten Tag der Woche, einem Dienstag. Ob das etwa mit dem zweiten Vollmond des Jahres zusammenhängt? So viele Zufälle gibt ja eigentlich gar nicht ...
Bevor das angekündigte Tief aus dem Norden unsere Gegend erreicht (spätestens gegen Abend soll es so weit sein), starte ich zu einer weiteren Besichtigungstour: das kleine Städtchen Morano Calabro (Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia) wird überragt von den Ruinen einer normannischen Burg aus dem frühen Mittelalter.  Später wurde sie geschleift, im 16. Jahrhundert wieder aufgebaut und in jüngster Zeit weitgehend restauriert. In Morano haben sich zahlreiche Künstler angesiedelt, die den teilweise verlassenen Ort wiederbelebt haben und für zahlreiche originelle Details in den engen Gassen verantwortlich sind. Die Häuser sind sehr eng aneinander auf den ca. 45 Grad steilen Berghang gebaut, der Aufstieg über viele steile Stufen zieht sich, lohnt sich aber zu 100 % .

16. Februar - Wir nützen das noch schöne Wetter zu einem ausgiebigen Spaziergang entlang des Strandes bis zum Camp Thurium, dann durch eine Seitenstraße weiter zur Pizzeria und zurück zum DueElle - 3 Stunden waren wir unterwegs. Da die Müllabfuhr in dieser Gegend streikt, verschönern einige Müllberge am Straßenrand das sonst recht nette Ortsbild. Wir waren nicht lange beim WoMo, als sich der Himmel verdunkelte und bald danach begann der Regen. Zuerst wenig, am Abend dann fest und in der Nacht teilweise sehr fest.
17. Februar - ein Tag der Erholung mit viel Sonne, wenig Wind. Fauli lässt grüßen.
18. Februar - die Kawa will Auslauf und ich will nach Acri - also fahren wir. Die Stadt liegt 39 km von der Küste entfernt auf 720 m Höhe, inmitten vom weitläufigen Hügelland mit vielen Olivenbäumen. So wie in den meisten Orten dominieren auch in Acri steile und enge Gassen sowie eine Basilika - und natürlich gibt es auch einen Torre. Etwas außerhalb kann man die Überreste einer herrschaftlichen Liegenschaft bestaunen.
Heute war es den ganzen Tag wolkenlos und windstill, ca. 24 Grad warm. Auch vor dem WoMo war es recht angenehm ... 

19., 20. und 21. Februar - warm, viel Sonne und null Programm. Sonnenöl und After-Sun verbrauchen wir aber schon. Nur nicht am 21., da zeigte sich die Sonne nur ab und zu, dafür war es ziemlich windig ....
22. Februar - Nach drei faulen Tagen gibt es heute wieder eine Traumwetter-Ausfahrt: Civita, auch eines der "schönsten Dörfer Italiens", ist das 31 km entfernte Ziel, 2019 haben wir es auch schon besucht, inkl. der Teufelsbrücke. Bei der Anfahrt gebe ich gleich die leere Gasflasche bei der Füllstation ab, am Freitag bekomme ich sie wieder. Der Weg vom Dorfplatz in Civita zur Ponte Diavolo (tief unten in der Schlucht) ist leider wegen gröberen Bauarbeiten gesperrt, so bleibt nur ein ausgiebiger Rundgang samt Mittagessen (Restaurant Agora - kann ich weiter empfehlen) in dem schönen Dorf.

23., 24. und 25. Februar
- 3 wolkenlose, warme Tage am Camp. Genau das richtige Wetter zum Faulenzen, denkt sich nicht nur die Campingplatzkatze.  Aber auch ein Waschtag muss wieder einmal sein, Donnerstag ist ideales Wetter dafür: warm und leichter Wind. Am Nachmittag bekommen wir Zuwachs am Camp: 4 Italiener mit WoMo (sie stellen sich natürlich unter die Bäume in den Schatten) und ein etwas größeres WoMo - für den wird eben der Platz passend gemacht, wenn zwischen den Bäumen nicht genügend Platz vorhanden ist. 3 weitere Italiener stellen sich auf sonnige Plätze in unserer Nähe. Ich habe heute gezählt: 10 WoMo samt uns - und 11 Hunde, ob die 4 Schattenkinder auch Hunde haben, weiß ich nicht.
26. - 27. Februar - Wolken, Sonne und Wind wechseln sich ab, so sitzen auch wir abwechselnd im WoMo, dann wieder im Freien. Man passt sich halt dem Wetter an, wenn es umgekehrt nicht geht.  Zur Feier des Faschingswochenendes gibt es einen Panettone und auch einen längeren Strandspaziergang, auch die Orangen- und Mandarinenvorräte werden nachgefüllt. Und die 7 Italiener verlassen den Camp am Sonntag wieder, das Wochenende ist vorbei ....

Montag, 28. Februar - Nach einem Monat am Village Camping Due Elle wechseln wir auf die Westseite Kalabriens auf den Camping-Stellplatz Lido Tropical in Diamante, 20 Gehminuten außerhalb vom Stadtzentrum und direkt am Meer. Es gäbe zwar noch einiges in der Nähe von Corigliano zu besichtigen, aber das kommt bei unserem nächsten Aufenthalt dran. Leer wurde der DueElle aber durch unsere Abreise nicht, ein italienischer WoMo-Club mit 55 Autos traf im Laufe des Vormittags ein ....