Kurzreise nach GUYANA
Kaiteur-Wasserfall und Georgetown

Dienstag, 14.11.
Vom int. Airport zu meinem Hotel Serenity Inn (88 Euro für 2 Nächte)  nahm ich mir an Stelle der Öffis ein Taxi, 30 USD für die gut einstündige Fahrt sind ok. Das Hotel liegt nahe dem Stadtzentrum, in der Nähe ist ein gutes Restaurant, in dem ich mein lang überfälliges Mittagessen um 17 Uhr einnehme. So wie schon in Surinam ist hier auch Huhn gegrillt das Hauptnahrungsmittel. Dazu Reis mit mexikanischen Bohnen, als Nachspeise eine Haustorte und einen halben Liter Kaffee. Da ich keine Lust für irgendwelche Aktivitäten verspürte, begnügte ich mich mit einer kurzen Runde ums Hotel. Eine Stadtbesichtigung werde ich morgen unternehmen.
Mittwoch, 15.11.
Um halb 8 wurde ich durch einen festen Regenguss geweckt, dann war der ganze Tag sehr sonnig - und auch sehr heiß. Gegen 9 Uhr machte ich mich auf den Weg, die 35.000 Einwohner zählende Hauptstadt von Guyana (ca. 800.000 Einwohner) zu erkunden. Viele, teils sehr schöne, aber auch sehr desolate Häuser säumen die Hauptstraße ins 3 km entfernte Zentrum, fast alle wichtigen Gebäude befinden sich hier: die imposante St. Georgs Kathedrale, die City Hall, viele Ministerien, die St. Andrews Kirk. Es handelt sich hierbei um Holzgebäude, die alle zwischen 1810 und 1890 erbaut wurden. Teilweise sieht man den Gebäuden das Alter deutlich an, viele sind aber in den letzten Jahrzehnten renoviert worden.
Und natürlich gibt es auch einen Markt, dessen Uhrturm auch das Wahrzeichen von Georgetown ist. Der Markt ist hauptsächlich von Obst dominiert, chinesische Qualitätsware wie Selfiestick und so gibt es hier (noch) nicht. Der Markt grenzt direkt an den Hafen, es gelingt mir aber nicht, näher heranzukommen ....
Gegen Mittag wird die Hitze immer unerträglicher, ich gehe zu meinem Hotel zurück und verbringe den halben Nachmittag im klimatisierten Zimmer.
Am Nachmittag mache ich mich wieder auf den Weg, der andere Stadtteil ist noch zu entdecken: ich erhasche am Anfang einen Blick auf das Amtsgebäude des Premierministers, die zwei internationalen Hotels (Pegasus und Marriott) in die andere Richtung sind eigentlich das einzig sehenswerte, der Strand ist zu vergessen, das Wasser hat die Farbe von Milchkaffee, am Strand liegt viel Müll herum. Die Hotels haben ihre eigenen Pools hinter hohen Zäunen in der Gartenanlage. Ich gelange noch zum Leuchtturm, dann entdecke ich einen britischen Militärfriedhof und beende meine Tour. Ich prüfe im Internet noch, was ich an Sehenswürdigkeiten noch zu entdecken hätte, hab aber jedoch alles erledigt. Abends esse ich wieder im HOT AND SPICY, dann ist Ruhe angesagt. Morgen soll mein Rundflug zur berühmtesten Sehenswürdigkeit Guyanas stattfinden: die Kaiteur-Wasserfälle. Ich hoffe, dass dieser Flug stattfinden wird, Touristen in der Stadt sind mir heute auf alle Fälle keine begegnet ....


Donnerstag, 16. November
Habe gestern herausgefunden, dass der Leuchtturm von Georgetown bestiegen werden kann, ab 8 Uhr ist er offen. Bei knappen 30 Grad spaziere ich zum Hafen-Büro, wo es die Eintrittskarte zu kaufen gibt. Es ist 3 vor 8, ich muss beim Portier warten, um Punkt 8 sagt er dann, YOU CAN GO. Ein Großraumbüro im ersten Stock, auf gefühlte 10 Grad heruntergekühlt. Bei der ersten Bediensteten bringe ich meinen Wunsch vor, sie schickt mich zur Kollegin. Die schickt mich weiter in den Warteraum, zum Glück ist sonst niemand da. 10 Minuten warte ich, dann hat sie den PC eingeschalten, ein paar Kekse gegessen, sich irgendwas ins Gesicht gesprüht - und mich herbeigewunken. Ich musste meinen Pass vorlegen, mein Hotel bekanntgeben - und eine NOTFALLNUMMER. Weil es könnte mir beim Aufstieg auf den Leuchtturm ja was passieren ... Dann tippt sie irgendwas in den PC, steht auf und geht. Nach ein paar Minuten kommt sie mit einem Zettel zurück, strahlt über das ganze Gesicht uns sagt mir, ich sei der erste Österreicher, der den Turm besteigen will. Mit dem Zettel muss ich zur Kasse und umgerechnet 1 Euro einzahlen, der Kassier ruft dann den Turmwächter an, dass Kundschaft kommt. 132 Stufen sind es bis ganz hinauf, der Rundblick auf Georgtown ist allemal sehenswert. Trotz der Bürokratie - und noch was: BLOND war die Gute nicht, aber ich glaube, Elisabeth war ihr Name ....
Ich spaziere zurück zum Hotel, packe meine Sachen ein und lasse mir ein Taxi rufen, Ziel ist der OGLE-Flughafen, von wo ich zum Kaieteur-Wasserfall fliegen werde. Den Flug habe ich schon vor Wochen gebucht, es gibt laut Internet nur einen Anbieter - auch das Platzangebot ist beschränkt. Der Schriftverkehr mit  Air Service Limited funktionierte problemlos, die Bezahlung erfolgte über Western-Union. Beim Schalter am Flughafen zeigte ich einfach meinen Pass vor, der Rest war "amtsbekannt". Auch hier dauert alles allerdings ein bisschen länger als notwendig, aber das ist eben so. Um 13:30 startet das Dschungelflugzeug mit 11 Passagieren, für die es 8 Fensterplätze gibt. Ich hab mir natürlich einen geschnappt. Gleich nach dem Start fliegen wir eine Runde über Georgetown, aus der Luft ist schön zu sehen, dass die Landeshauptstadt doch klein und überschaubar ist, obwohl es lange Straßen gibt. Dann biegen wir rechts ab und fliegen 45 Minuten über den dichten Dschungel, einfach sensationell die Aussicht auf das Blätterdach. Beim Landeanflug gibt es eine Extrarunde, damit alle Passagiere  Blick auf den Wasserfall haben. Wir werden von einem Nationalparkranger begrüßt und gemeinsam gehen wir dann zu den drei Aussichtsplätzen. Ein Erlebnis erster Klasse, 250 Meter donnert das Wasser im freien Fall in die Tiefe, wir stehen knapp am Rand des Abbruches, auch hier geht es 250 Meter in die Tiefe, kein Geländer schützt die Besucher. Eine Stunde sind wir unterwegs, dann gibt es eine Flasche Wasser und ein Sandwich und wir fliegen wieder zurück nach Georgetown - stark beeindruckt vom Wasserfall und der Aussicht auf den Dschungel.


Ich nehme mir ein Taxi und lasse mich zum zweiten, den internationalen Flughafen bringen, von wo ich gegen Mitternacht den Rückflug nach Surinam antreten werde. Beim Check in wurde nicht nur ich genauestens nach Drogen untersucht. Der Abflug war pünktlich, 50 Minuten (0:30 Uhr Surinam-Zeit) später war ich wieder in Surinam und bezog für den Rest der Nacht mein Zimmer in Sonjas Guesthouse, Henry musste seinen Schlaf unterbrechen, um mich abzuholen. Die nächsten und letzten 3 Tage meiner Reise verbringe ich wieder in Paramaribo, hier geht es zur Fortsetzung.