SALZKAMMERGUT, TRAUNVIERTEL
ZENTRALRAUM WELS           
INNVIERTEL
und MÜHLVIERTEL            
eine
KulTour durch Oberösterreich


mit ein klein wenig Salzburg und Niederösterreich
Voriges Jahr haben wir ein bisschen das Salzkammergut und Tirol bereist, heuer trauen wir uns etwas tiefer nach Oberösterreich ... Im Filmchen sieht man unsere Route, insgesamt sind wir 1.489 km gefahren.
Freitag, 23.4.
Halb 4 Uhr nachmittags fahren wir los und sind kurz vor 18 Uhr am Stellplatz (8 EURO für 24 Stunden, Wasser und Strom gegen Gebühr, Entsorgung gratis) in Bad Ischl - und haben Glück, einer von den 8 WoMo-Plätzen ist noch frei. 6 Autos sind aus OÖ, einer aus Innsbruck-Land. Es ist herrlichstes Wetter, wir machen noch einen Bummel durch die Altstadt und freuen uns, dass wir schon heute wegfahren konnten und nicht wie ursprünglich gedacht, erst am Samstag.
Samstag, 24.4.
Blauer Himmel, und rasch wird es auch wärmer. Gegen 10 Uhr spazieren wir los, die Esplanade entlang fast bis zur Katrin-Bahn. Dann zurück und über die Traunbrücke zum Siriuskogl. Bei meinem Kuraufenthalt vor 3 Wochen war der Weg noch verschneit, heute war alles trocken und so konnten wir den Sirius-SinnesWUNDERweg mit allen Details genießen - so wie auch die Aussicht von oben auf Bad Ischl. Nach einer Pizza (take away) stand Ruhe vor dem WoMo bzw. im Auto am Programm, am späteren Nachmittag spazierten wir nochmals eine Runde bei fast sommerlichen Temperaturen, der Eissaloon Giovanni hat nach uns gerufen ...

Sonntag, 25.5.
Wir fahren am Vormittag ins 19 km entfernte Strobl (Salzburg). Am Ortsrand ist das Gemeindebad samt Parkplatz (Camping verboten), da stellen wir uns hin und spazieren am  Wolfgangsee-Ufer ins nahe Dorf, dann weiter zum Rundwanderweg Bürglstein. Beginn und Ende des Weges liegen in Salzburg, der Großteil in Oberösterreich. Die Rundwanderung kann ich nur empfehlen, einfach schön. Am Rückweg sehen wir, der Kirchenwirt kocht heute aus, wir entscheiden uns für Kasnocken (Käsespätzle) to go - und erfahren gleichzeitig, dass die örtliche (Salzburger) Polizei sicher das Parkverbot für Wohnmobile in der Nacht überwacht. In Oberösterreich ist die Gesetzeslage etwas anders, deshalb fahren wir die 8 Kilometer nach St. Wolfgang und stellen uns auf den ersten Parkplatz vor Ortsbeginn, 10 Minuten zu Fuß vom Zentrum entfernt. Natürlich machen wir einen ausgiebigen Spaziergang samt Eiskauf beim Italiener. Die Nacht verbringen wir hier (8 Euro)
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Montag, 26.4.

Das Wetter passt, der Wolfgangsee ist ruhig - das SUP kommt um 9 Uhr zum Einsatz. Ich paddle die ganze Bucht von Strobl herum bis zum Bürglstein, Brigitte spaziert mit Rosa am Ufer entlang. Einfach toll ...

Gegen 11 Uhr verlassen wir Strobl und nehmen Kurs auf Mattsee (Salzburg), 52 km weiter. Der dortige Parkplatz Nord ist als WoMo-Parkplatz im Internet ausgewiesen, eine Wienerin und ein Tiroler stehen mit ihren Mobilen schon da, als wir eintreffen. Ein kurzer Fußweg führt ins Zentrum von Mattsee, dort erklimmen wir den Schlossberg, spazieren am Ufer des Mattsee entlang und "besteigen" dann auf der anderen Stadtseite den Aussichtshügel, wo sich die spärlichen Überreste einer uralten Kapelle befinden. Am Rückweg zum WoMo statte ich noch der (sehr sehenswerten und informativen) FERDINAND-PORSCHE-ERLEBNISWELT einen Besuch ab. Porsche (Großvater von Ernst und Ferdinand Piëch), der nicht nur für Daimler und Alfa Romeo gearbeitet hat, baute auch Traktoren und diverse andere Fahrzeuge und Flugzeugmotoren, die alle in der Ausstellung zu besichtigen sind.

Die Nacht bleiben wir am Parkplatz Nord in Mattsee, 3 zusätzliche WoMo's sind noch dazu gekommen.


Dienstag, 27.4.

Heute verlassen wir Salzburg wieder, unser erstes Ziel ist das Dörfchen Lengau. Hier wurde im Jahre 1860 "der Riese von Lengau" Franz Winkelmeier geboren, er starb mit 27 Jahren - und war mit 2,58 m Größe der damals größte Mensch weltweit. Er ist in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und ließ sich mangels Alternativen dazu überreden, als Jahrmarktattraktion durch die Welt zu reisen. Zu seinen Ehren gibt es in Lengau den Riesenweg, an dem die Stationen seines Lebens dargestellt sind.
Ca. 18 km weiter lädt die Kapelle "Heiliges Kammerl" zu einem Stop ein. Laut Sage ist dem Besitzer eines Hofes vor über 1000 Jahren im Traum immer wieder Maria beim Bad in seiner Quelle erschienen, sie forderte ihn auf, an dieser Stelle ein sichtbares Zeichen zu errichten. So stellte er eine Kreuzsäule auf und die Quelle wurde "Frauenbründl" genannt. Leidende Wallfahrer, die sich bei dieser Quelle die Augen wuschen, wurden geheilt und als Dank errichtete man bei der Quelle die Kapelle.
Weil wir gerade in der Nähe waren, machten wir einen Abstecher in eine der bekanntesten Ortschaften Österreichs: FUGGING. Der kleine oberösterreichische Ort Fucking wurde wegen seines Namens weltberühmt. Nicht wenige Touristen sind in den letzten Jahren extra nach Fucking im Bezirk Braunau gereist, um sich vor den Ortstafeln fotografisch zu verewigen. Manche ließen die Schilder gar als Souvenirs mitgehen – um diesem Schwund den Riegel vorzuschieben, wurden die Schilder daraufhin von der Gemeinde einbetoniert und verschweißt. Alles half nichts, so entschloss sich der Gemeinderat zur Änderung des Ortsnamens.


Die Nacht verbringen wir einige Kilometer weiter am Rande des Naturschutzgebietes Pfeiferanger im Ibmer Moor bei der Jausenstation Seeleiten in Moosdorf. Dieser Biohof ist Mitglied von www.Bauernleben.at, man kann gratis hier die Nacht verbringen, als Gegenleistung wird natürlich eine Konsumation erwartet. Wir bestellen uns eine sehr gute oberösterreichische Brettljause, die uns der Hofbesitzer unter Beachtung der Coronaschutzmaßnahmen serviert und wir vor dem WoMo in der warmen Sonne verspeisen. Natürlich darf ein Spaziergang durch das Moor nicht fehlen - und ein wunderschöner, warmer Tag geht zu Ende.
Mittwoch, 28.4.
Nach einem ausgezeichneten Frühstück fuhren wir weiter nach Mattighofen, wo Brigitte einen Stadtbummel machte, während ich die KTM-Motohall besuchte. Eine tolle Zeitreise von der Gründung der Firma bis heute, mit tollen Hintergrundgeschichten sowie den originalen KTM Mopeds, Motorrädern, Motocross Maschinen, Enduros und Rennmotorrädern von vielen Jahren, inklusive der aktuellen Superbikes und MOTO-GP-Renngeräte.
Am späteren Nachmittag trafen wir in Bad Schallerbach ein und stellten uns auf den örtlichen WoMo-Stellplatz (derzeit gratis, inklusive Strom und Entsorgung) beim Tennisplatz. Ein ausgiebiger Rundgang durch den wunderschönen Park, dann durch die kleine und sehr überschaubare Altstadt, abschließend noch ein Spaziergang auf den Magdalenaberg zur Magdalenakirche, das war es für heute. Der Tag klingt vor dem Fernseher im WoMo aus ...

Donnerstag, 29.4.

Ein Stück weiter liegt die Bezirkshaupstadt Grieskirchen, das historische Zentrum erkunden wir natürlich, dann weiter in die nächste Bezirkshaupstadt Ried im Innkreis (großer Parkplatz beim Stadion) mit einer ebenfalls sehenswerten Altstadt. Leider führt auch hier eine Hauptstraße mitten durch die Altstadt, und alles ist vollgeparkt, teilweise ein echtes "Erlebnis", durch die Stadt zu gehen ....
Einen kurzen Halt legen wir beim Wasserschloss von Aurolzmünster ein (wird gerade renoviert bzw. zu einem Hotel umgebaut), der Schlossladen hat aber offen und wir decken uns mit einigen Köstlichkeiten ein.

Im Vorbeifahren schauen wir uns auch noch das Schloss Zell an der Pram an, dann erreichen wir nach insgesamt ca. 50 gefahrenen Kilometer Sigharting. Neben der Kirche steht auch ein schönes Schloss (mit derzeit geschlossenem Restaurant), wir parken für die Nacht hier - in unmittelbarer Nähe zu  Gemeindeamt.


Freitag, 30.4.

Oberfucking und Fuckersberg wollten wir heute anfahren, bevor die Ortsnamen vielleicht auch hier geändert werden, ließen es aber bleiben. 14 Kilometer weiter liegt Kopfing, wir stellen uns neben den Tennisplätzen auf den Parkplatz, besichtigen kurz die mächtige Kirche, dann wandern
wir die 7,2 km lange "Lichthäuslrunde" mit schönen Aussichten auf das Alpenvorland.


Am Nachmittag treffen wir in Schärding am Inn ein, stellen uns auf den Parkplatz beim Gemeindebad und machen uns gleich auf den Weg zur Innenstadt. Erster schöner Anblick am Spazierweg entlang des Inns ist die Maria Ward Realschule auf der anderen Seite des Inns in Neuhaus (D). Schärding gilt als DIE Barockstadt, wunderschön erhaltene Bürgerhäuser, große Plätze, eine sehr sehenswerte Stadt - nur leider auch hier keine verkehrsberuhigte Innenstadt, überall stehen Autos.


Wir werden gemeinsam mit anderen Zusehern Zeuge vom erfolglosen Versuch, mit einem (etwas zu kleinen) LKW-Kran den (etwas zu groß geratenen) Maibaum aufzustellen. Mehrmals wechselte der LKW seine Stellung, das Seil wurde auch an verschiedenen Stellen angebracht, doch der Baum war zu schwer. Nach gut einer Stunde wurde der Versuch abgebrochen - und wir gingen mit einem Eis in der Hand zum WoMo zurück. Morgen am Vormittag werden wir schauen gehen, ob sie es mit einem anderen LKW geschafft haben ....


Samstag, 1. Mai
In der Nacht hat es teilweise ordentlich geregnet, aber in der Früh war es schon wieder trocken. Wir spazierten auf den Hauptplatz - und siehe da, der Maibaum steht. Wir wandern gut 7 Kilometer zur Wallfahrtskirche Brunnenthal mit der Gnadenkapelle, dann zurück nach Schärding.

Mittags fahren wir weiter Inn abwärts bis nach Wertstein, wo wir das WoMo einparken und über eine große Hängebrücke den Inn überqueren, um in Deutschland den Adelssitz DIE NEUBURG zu besichtigen. Gut 20 Minuten geht es steil bergauf, dann steht man vor dem imposanten Gebäude. Alle Türen sind offen, Eintritt wird keiner verlangt - also spazieren wir durch den großen Burghof und staunen über die tolle Aussicht auf den Inn und die Ortschaft Wertstein mit einem ebenfalls schönen Schloss. Ein Lokal am Straßenrand bietet Grammelknödel mit Sauerkraut to go an, um halb 5 gibt es ein WoMo-Dinner und als Nachspeise einen frischen Bauernkrapfen mit Marillenmarmelade.
Über Schardenberg fahren wir weiter nordwärts, auf einmal steht eine Tafel am Straßenrand: BR Deutschland. Sozusagen ein (ganz) kleines deutsches Eck, weil 3 Kilometer später sind wir wieder in Österreich - und ich muss einem Polizisten bei der Einreise erklären, dass wir von Schärding kommen und weiter nach Engelhartszell fahren.

Gleich neben dem Stift finden wir einen großen Parkplatz neben einer Gärtnerei, wir bleiben für die Nacht.

Sonntag, 2. Mai
Regnerisch, kalt, windig. Ein Tief aus Nordost zieht über Österreich. Nach einer Besichtigung der Stiftskirche machen wir uns auf die Weiterreise, die Schlögener Schlinge steht am Programm. Einfach toll, wie sich die Donau hier durch die Landschaft schlängelt. Ich gehe zur kleinen Aussichtsplattform und habe Glück - kein Regen und kaum Wind.
Im Donauradwegführer wird Aschach als sehr sehenswert beschrieben, deshalb ändere ich kurzfristig die geplante Reiseroute und wir landen 17 km weiter am (derzeit kostenlosen) Stellplatz in Aschach, direkt an der Donau gelegen und 700 m vom Dorfzentrum entfernt. Tolle alte Häuser am Hauptplatz, viele Schwäne, Gänse und Enten am Ufer - das ist eigentlich alles, was es zu bestaunen gibt.


Montag, 3. Mai

Es ist ziemlich kühl in der Früh, aber die Sonne zeigt sich bald und es wird wieder wärmer. Nach einem Frühstück mit backofenfrischem Gebäck fahren wir weiter. Heute wird es ein Tag der (sehenswerten) Schlösser. Als erstes halten wir beim Schloss Götzendorf, dann kommen wir zum Stift Schlägl, weiter geht die Fahrt zur Burgruine Piberstein und dem Schloss Reichenau. Allesamt tolle Gebäude mit mächtigen Türmen sowie hohen und dicken Mauern, die auch zu Veranstaltungen genutzt werden. Tagesziel war heute die Stadt Freistadt - mit ihrer historischen Altstadt hinter dicken Stadtmauern.


Dienstag, 4. Mai
Der Parkplatz in Freistadt ist sehr WoMo-freundlich, ruhig und hell beleuchtet. Nach einer guten Nacht fuhren wir weiter, heute wurde es wieder eine "Schlösser/Burgen-Tour": Burgruine Prandegg, Burg Reichenstein und Schloss Riedegg,  - 3 tolle Gebäude am Weg nach Steyregg, wo wir meiner ehemaligen Arbeitskollegin Marion einen Besuch abstatten. Gegen Abend trafen wir bei der Gedenkstätte Mauthausen ein - und wurden Zeugen einer Auffahrt von ca. 15 schwarzen Mercedes bzw. BMW. In die unmittelbare Nähe der Gedenkstätte durfte niemand mehr, alles war von Polizisten abgesperrt. Grund der "Aufregung" war der Besuch unseres Innenministers Nehammer samt Gefolge aus Landes- und Gemeindepolitikern, die in der Gedenkstätte Kränze niederlegten.

Mittwoch, 5. Mai
Wir verbrachten eine ruhige Nacht und um 9:30 machten wir uns auf in die Gedenkstätte Mauthausen. Wir luden uns vom Play-Store die App "Mauthausen Guide" auf die Handys (kann man auch außerhalb per Internet aufrufen) und erhielten alle Informationen zu dieser Gräuelstätte der Nazis. Am 5. Mai 1945 wurde das Konzentrationslager der Nazis von den Amerikanern befreit - deshalb die Kranzniederlegung gestern am Abend. Wir spazierten durch den Denkmalpark mit Blick auf den Steinbruch WIENER GRABEN, die Fallschirmspringerwand (Häftlinge wurden von sadistischen Aufsehern über die Felswand in den Tod gestoßen - die auf diese Art ermordeten wurden von den SS-Leuten zynisch FALLSCHIRMSPRINGER genannt) samt Todesstiege. Wir besichtigten einige Unterkunftsbaracken am Appellplatz (Zeitzeugenberichte und historische Dokumente in jeder Baracke) und kamen dann in die eigentliche Hölle des Lagers: An der Hinrichtungsstätte wurden Häftlinge erschossen, später dann auch in der "Genickschussecke" im Keller. Dort sind auch noch 2 von den ehemals 3 Krematoriumsöfen erhalten - und die Gaskammer, in der über 3.400 Personen durch das Giftgas Zyklon B qualvoll ermordet wurden.


Endstation der heutigen Fahrt war Pöchlarn, wo wir bei unseren WoMo-Freunden Gabi und Herbert am "Privat-Stellplatz" einparkten. Nach Kaffee und Kuchen und einem Spaziergang entlang der Erlauf saßen wir noch eine Weile gemütlich beisammen ....
Donnerstag, 6. Mai
Nach einem sehr guten Frühstück bei Gabi und Herbert fuhren wir weiter nach Melk, wo wir uns auf den WoMo-Stellplatz direkt unter dem Stift stellten. Wir spazierten ins nahe Zentrum, dann trennten sich unsere Wege: Brigitte ging in die Altstadt, ich besuchte das weltberühmte Stift.

Am Nachmittag waren wir auf Kaffee und Kuchen (mit sehr schönen Blick über das Donautal) in Schönbühel (tolles Schloss direkt an der Donau), 8 km nach Melk, eingeladen (Erich G. ist gebürtiger Villacher, aber vor ca. 40 Jahren nach NÖ ausgewandert) -  es war ein sehr netter Nachmittag und um 17 Uhr waren wir wieder am Stellplatz in Melk.
Freitag, 7. Mai
Teilweise Regen in der Nacht, windig und kühl am Vormittag. Wir fahren durch die Wachau in Richtung Wien, dann über die Südautobahn heimwärts. Und im Postkasten lag ein Andenken an meinen Kuraufenthalt vor einem Monat - Absender BH Gmunden ....

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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