ISTRIEN
Küste und Hinterland im Herbst


Endlich haben wir einmal die Zeit gefunden, uns näher mit Istrien zu befassen. Bisher hat es ja nur zu sporadischen Kurzausflügen in eine der meist überlaufenen Küstenstädte gereicht, einige Male haben wir Istrien auch von Rijeka kommend durchquert.

Mittwoch, 28.9.2016
Durch das Kanaltal über Udine und durch Triest erreichten wir Istrien, unser erstes Ziel waren Portoroz und Piran. Nach 266 km bei blauem Himmel und knapp 30 Grad parkte ich das WoMo bei den Salinen von Portoroz auf einem kleinen Parkplatz ein, das war's für heute. Und ein wunderschöner Sonnenuntergang durfte natürlich nicht fehlen ....


Donnerstag, 29.9.
Am Vormittag fuhren wir nach Portoroz und stellten uns auf den Camper-Platz in der Marina, 13 andere Camper sind auch noch da. Gegen Mittag spazieren wir in die Stadt, wir wollten nach Piran, drehten aber beim Hotel Bernardin um, es war uns zu heiß. Also verbrachten wir die nächsten Stunden vor dem WoMo und genossen das super Wetter.
Am Nachmittag packte ich dann den Roller aus und wir fuhren nach Piran. Nettes kleines Städtchen, interessant die alte Stadtmauer, die Kirche mit dem hohen Turm, der Leuchtturm, die vielen engen und verwinkelten Gassen und der Hauptplatz. Sehr gut gegessen haben wir auf der großen Terrasse vom Restaurant BONACA, direkt am nördlichen Strand. Und beim Spaziergang entdeckten wir auch interessante Fotomotive ...
Am Abend erfreute uns wieder ein wunderschöner Sonnenuntergang, den ich mit der Drohne filmte bzw. fotografierte ....


Freitag, 30.9.
Gegen Mittag zahlen wir 20,- € für den Stellplatz und machen uns auf die Weiterreise, Umag ist unser erstes Ziel. Wir bleiben aber nicht lange in der doch sehr touristischen Stadt ohne wirkliche Sehenswürdigkeiten und fahren weiter nach Novigrad, wo es uns schon bedeutend besser gefällt. Gut zwei Stunden spazieren wir durch die nette Stadt. Eigentlich wollten wir hier auch die Nacht verbringen, entschieden uns dann aber für die Fahrt ins 15 km entfernte BUJE, nahe an der italienischen Grenze. Buje ist ein Bergdorf mit einer beherrschenden Kirche samt hohem Turm, einer netten Altstadt mit vielen verwinkelten Gassen und einer tollen Aussicht auf die Hügel der Umgebung. Der Turm ist schon geschlossen, aber die "Türmerin" sieht uns und öffnet uns das Tor. 100 Stufen hinauf, die Aussicht auf das Dorf ist super. Wir bleiben über Nacht auf einem Parkplatz am Dorfrand. Km bisher: 320

Samstag, 1.10.
Groznjan, ein kleines Bergdorf, bekannt als Künstlerdorf, ist unser erstes Ziel. Wieder spazieren wir durch wunderschöne verwinkelte und schmale Gassen, das Fotografieren im Ort ist hier sehr schwierig, man bräuchte einen Rundum-Weitwinkel. Aber von etwas außerhalb mit dem Tele geht's schon... Motovun, unser zweites Ziel, ist durch die Trüffel das eigentlich bekannteste Dorf der Gegend, 17 km von Groznjan entfernt. Wir stellen uns auf den Stellplatz, der eigentlich ein Campingplatz ist (20 €) und spazieren in das Bergdorf: wie gehabt, wunderschöne, enge Gassen, ein sehr schönes Dorfzentrum mit einem mächtigen Kirchturm (leider nicht zu besteigen) und viele Lokale, Trüffel dominieren die Speisekarte.


Sonntag, 2.10.
Strömender Regen weckte uns mehrmals in der Nacht, bei unserem ersten Ziel - Buzet - hatten wir aber Wetterglück. Buzet ist nicht anders als alle anderen Städte bzw. Dörfer oben auf einem Hügel erbaut und beherrscht von einer mächtigen Kirche. Und wie überall sind auch hier viele Blumen und Grünpflanzen zu sehen. Und eine der wenigen Katzen war sehr skeptisch, als sie Momo erblickte ... 14 km nach Buzet findet man Hum, laut Google und Wikipedia die KLEINSTE STADT der Welt. Die Besichtigung dauert mit Trauerzugtempo ca. 10 bis 30 Minuten, je nach dem, ob man jedes Haus eine oder drei Minuten anschaut. Zur besseren Übersicht  über die Stadt packte ich die Drohe aus. Die Nacht verbringen wir am Parkplatz neben dem örtlichen Friedhof.


Montag, 3.10.
In der Nacht wurde unser WoMo ordentlich auf Wasserdichtheit getestet - und hat bestanden. Am späteren Vormittag verzogen sich die Wolken und es war wieder strahlend blau, als wir unser nächstes Ziel, PAZIN, erreichten. Die Bezirksstadt hat ein mächtiges Schloss bei einer nicht ganz so mächtigen Schlucht, über die 4 verschiedene Zip-Line-Strecken gespannt sind. Schade, das hätte ich früher wissen sollen, der Betrieb ging am Freitag, 30.9. in die Winterpause, obwohl auf den Plakaten steht: every day. Und die Gäste, die bei sommerlichen Wetter am Samstag, 1.10. oder Sonntag, 2.10 kommen, haben eben Pech gehabt. Fast eine österreichische Einstellung. Vorschrift ist Vorschrift, Schluss ist Schluss. Aus.

Wir spazieren rund um die Schlucht und fahren weiter nach Gedici, in dessen Nähe die Tropfsteinhöhle von Baredine zu bewundern ist. Und diese Höhle ist sowas von sehenswert, kann ich nur empfehlen, sie anzuschauen. Fotografieren ist in der Höhle erlaubt, aber ohne Blitzlicht. Grad die richtige Aufgabe für meine lichtstarke Olympus .... Die Nacht verbringen wir am Parkplatz bei der Höhle.


Dienstag, 4.10.
Postkartenwetter, aber ziemlich kühl, bevor die Sonne hinter den Olivenbäumen hervorkommt. Wir fahren nach Porec und machen einen ausgiebigen Rundgang, der Kirchturm mit seinen 101 Stufen durfte natürlich nicht fehlen.

VRSAR, 12 km südlich von Porec war unser nächstes Ziel. Waren in Porec noch sehr viele Touristen unterwegs, so ist in Vrsar schon etwas mehr Ruhe eingekehrt, kaum noch Touristen sind in der einfach tollen Altstadt zu finden. Die Aussicht vom Glockenturm (88 Stufen) ist einfach sensationell, genau so wie das Essen im Restaurant MIRAMARE.

5 km außerhalb von Vrsar ist der örtliche Flughafen mit einer "Ausstellung" von historischen bzw. fast historischen Flugzeugen. Was wir durch den desolaten Sichtschutz von der Straße aus sehen, animiert uns nicht zur Besichtigung: einige von außen schrottreife, andere durch "künstlerische" Beschmierung verunstaltete Flugzeuge stehen herum und verrotten vor sich hin, nein Danke, kein Besuch.
10 km später endet der Limski-Fjord - hier verbringen wir die heutige Nacht bei einem wie fast jeden Tag perfekten Sonnenuntergang direkt am Ufer bei den Käse/Öl/Trüffel/Honig/Schnaps-Verkaufsständen. Wir waren nicht das einzige WoMo, Km bisher: 490

Mittwoch, 5.10.
Kalt ist es heute, und auch wolkig, dazu weht die Bora. Und um nicht einen kompletten Kulturschock auch noch zu bekommen, beschließen wir, den Rest Istriens bei der nächsten Reise zu besichtigen und machen uns auf die Weiterreise. Kurz nach Kanfanar machen wir noch einen Abstecher zur Geisterstadt DVIGRAD, das schon im 9. Jhdt erwähnt wurde. Seit Anfang des 17. Jhdt ist die Stadt verlassen, die Natur holt sich langsam aber sicher ihr Gebiet zurück - jedoch wurde Anfang 2000 begonnen, die Stadt mit ihren ca. 200 Häusern wieder aufzubauen bzw. zu rekonstruieren.
Über Rijeka und Senj fahren wir dann durch das Landesinnere zu den Plitvice-Seen, wo wir uns in der Nähe vom Eingang 2 auf dem Camp Bear (20 €) niederlassen, Km bisher: 750

Donnerstag, 6.10.
Postkartenwetter, aber kühl. Gegen 10 Uhr rollern wir zum Eingang 2 (Eintritt mit Behindertenausweis = gratis) und steigen an die 200 Stufen abwärts und beginnen den Rundgang (Tour C) durch den Nationalpark. Einfach fantastisch, was die Natur hier zu bieten hat. Glasklares Wasser in allen blau/grün/türkis-Tönen, Wasserfälle, große und kleine Seen. Zum Glück sind wir jetzt im Oktober hier, in der Hauptsaison wäre das Gedränge auf den doch schmalen Stegen sicher enorm und gefährlich. Nach ca. 4 Stunden sind wir wieder am Ausgangspunkt, stärken uns mit Burger bzw. Klobasice und rollern zurück zum WoMo. Bis zum Sonnenuntergang um halb 6 sitzen wir vor dem WoMo in der warmen Sonne.

Heute Abend endet somit der erste Teil unseres Herbsturlaubes. Morgen werden uns auf die Reise in den Süden machen, die MARKASKA-Riviera ist unser erstes Ziel.