Doch noch eine Reise 2014

War ein schwieriges Jahr heuer. Zuerst mein 3monatiger Ausfall nach der Schulter-OP, dann der Dauerregen im Sommer - und als Krönung der zertrümmerte Knöchel von Brigitte. Aber jetzt - Mitte Oktober - geht es doch noch in den Süden. Wieder einmal bereisen wir Dalmatien, heuer aber mehr mit dem Gedanken an Sonne und Strand als an Sightseeing. Weil so gut ist Brigitte mit dem Fuß noch nicht beisammen ...
Freitag, 17.10.
Die letzte Physiotherapie findet am Vormittag statt, danach werden noch ein paar Lebensmittel eingekauft und los geht's. Ziel für heute ist Pakostane. 460 km bei fast immer trockener Straße sind zu fahren, knappe 6 Stunden sind wir unterwegs - die Nacht stehen wir am großen Parkplatz im Dorf und erfreuen uns an ein einem wunderbaren Sonnenuntergang.
In der Früh fahren wir dann zum Campingplatz Nordsee. 30,- Euro kostet die slow. Monatsvignette, 160 Kuna die Autobahngebühr in Kroatien.
Samstag, 18.10.
Strahlender Sonnenschein den ganzen Tag, das Meer hat sicher 23 Grad - am 18. Oktober. Und wir haben Stress pur. Abends gibt es unser geliebtes Pljeskavica gefüllt, dann Udos 80er-Show im TV.
Sonntag, 19.10.
Sommer - Sonne - Sonnenschein. Ich fahre mit dem Roller nach Sukosan, um die dortigen Campingplätze zu besichtigen.
Ergebnis: zu schattig für diese Jahreszeit. Die Plätze liegen nämlich nordseitig auf der Halbinsel. Und daher werfen die Bäume den Schatten Richtung Strand. Umgekehrt wäre besser. Und weil ich grad in der Nähe bin, rollere ich die 13 km bis nach Zadar, wo ich das historische Zentrum auf der Halbinsel besichtige.
Und ein tolles Eis verspeise. Nach einigen Stunden bin ich wieder am Camp Nordsee.
Montag, 20.10.
Wolkig. Na sowas ... Ist es auf der 80 km-Fahrt (540 gesamt bisher) nach Primosten wenigstens nicht so heiß. 3 km vor der Stadt parken wir am Camp Adriatik ein und genießen das ca. 23 Grad warme und kristallklare Wasser. Im Meer - nicht in irgend einem Pool. Am späten Nachmittag fahren wir mit dem Roller nach Primosten, besichtigen die Altstadt und essen im Hafen im "Piccolo Italia".
Und am Friedhof bei der Kirche sehen wir, dass die besten Plätze eigentlich überall schon vergeben sind ...
Von den Wolken am Vormittag ist schon lange nichts mehr zu sehen, zum Drüberstreuen können wir wieder einmal einen sensationellen Sonnenuntergang beobachten.
Dienstag, 21.10.
Wolken und nur ca. 17 Grad um 9 Uhr, als wir aus dem WoMo steigen. Das Geschäft am Camp hat ein wenig berauschendes Angebot an Gebäck, deshalb rollere ich in die Stadt und besuche eine Bäckerei. Bald zeigt sich wieder die Sonne und ich fahre nochmals nach Primosten zum Sightseeing. Sehr interessante Altstadt auf der ehemaligen Halbinsel, der Rest vom Dorf gibt nichts her.
Nachmittags dann wieder Sonne baden, es sind fast keine Wolken mehr zu sehen.
Mittwoch, 22.10.
Hipp Hipp Hurra. Es donnert und rumpelt und windet und kracht und heult. Als ob die Welt untergehen will, so stürmt es ab ca. halb 7. Die angekündigte Sturmfront ist da. Früher als erwartet, dafür aber stärker. Ich riskiere es und gehe zum Geschäft - geschlossen. Gehen scheinbar doch nur Urlauber bei so einem Wetter auf die Straße. Und vielleicht noch Hunde. Auf alle Fälle ist die Jean bis über die Knie klatschnass. Und bei den Crocs rinnt das Wasser sowieso durch. Bis Mittag regnete es dann mehr oder weniger, auf den Ausläufern des Velebit-Gebirges sind die Gipfel eindeutig weiß angestaubt. NoNa, wenn es auf Meeresniveau 8 Grad hat.
Nachmittags taucht dann wieder die Sonne ab und zu auf, warm wird es aber nicht mehr. Und im WoMo strahlt der Strahler.
Donnerstag, 23.10.
Der Schlechtwetterzauber ist vorbei, wir machen uns trotzdem auf die Weiterreise. Trogir ist unser nächstes Ziel, 35 km von Primosten entfernt. 11 WoMo's stehen am Camp Rozac auf der vorgelagerten Insel Ciovo , wir haben Glück und erwischen einen wunderschönen Platz direkt am Strand.
Freitag, 24.10.
Die Spannung steigt: Muss ich am kommenden Sonntag die Uhr um eine Stunde vor- oder zurück stellen? Hoffentlich bekomme ich bis dahin noch rechtzeitig Informationen ...
Heute war auf alle Fälle ein sehr schöner Tag. Am Vormittag rollerten wir nach Trogir: Markt, Kirchturm und UNESCO-Altstadt mit den vielen kleinen und engen Gassen waren zu besichtigen. Und auch der Markt, wo hauptsächlich Obst und Gemüse angeboten werden, aber auch chinesische Qualitätsware wie Geldbörsen, Rucksäcke, Sonnenbrillen und Crocs. Internationales Sortiment halt ...
Danach haben wir uns ein Bad im klaren und 23 Grad warmen Meer sowie Erholung redlich verdient, besonders Brigitte, die die vielen Stufen auf den Turm problemlos meisterte.
Am späteren Nachmittag fuhr ich nochmals in die Stadt zu einem Konzum (= kroatisches Wort für SUPERMARKET, steht zumindest auf den Plakattafeln). Chips, Soletti, Butter und so werden gebraucht. Und noch ein Eis in der Altstadt stand genauso am Plan wie ein Pizzastück am Markt. Im Laufe des Vormittages haben 7 WoMo's den Camp verlassen, 5 der frei gewordenen Plätze waren am Abend aber schon wieder nachbesetzt ...
Samstag, 25.10.
Heute Nacht passiert es. Nur vor oder zurück - das muss noch geklärt werden. Wollte ich heute machen, hatte aber keine Zeit. Der Tag war nämlich wie fürs Nixtun gemacht. Windstill, kaum eine Wolke am Himmel. Also abwechselnd in der Sonne gelegen, dann wieder nix getan.
Am Nachmittag sind wir dann wieder in die Altstadt gefahren, Eis und Kaffee und ein kleiner Bummel durch "klein Dubrovnik", wie Trogir auch genannt wird.
Sonntag, 26.10.
Marcel Hirscher gewinnt in Sölden den Riesentorlauf mit Rekordvorsprung - und ich hab die Uhr (Handy und Notebook machen das ja selber) richtig umgestellt. Österreich freut sich ...
Richtung Landesinneres ist ein 305 m hoher Hügel, auf dem ein Kirchlein steht (Sv. Ilija). Ich fahre mit dem Roller hinauf und werde mit einer tollen Aussicht auf Trogir und die nähere Umgebung belohnt. Links im Hintergrund die Insel Brac, rechts davon Solta. Der restliche Tag vergeht mit Nixtun und so ...
Montag, 27.10.
Das Frühlingswetter hält an, Brigitte stürzt sich gleich nach dem Frühstück ins Meer. 23 Grad hat das Wasser, ein WoMo-Nachbar hat's gemessen ...
Am Nachmittag erkunde ich mit dem Roller die Insel und lande in Okrug Donji, einem kleinen Dorf am westlichen Ende der Insel - und am Ende der Straße. Ich glaube, hier machen sie die Fotos für die Prospekte.
Der Katze ist es allerdings egal, sie ist auf der Suche nach was gegen den Hunger ...
Am späteren Nachmittag rollern wir wieder in die Altstadt und essen im JAMBO. Brigitte ihre Calamari fritti, ich nehme Lammkotelettes vom Grill. Jetzt um 19 Uhr 13 hat es 14 Grad (im Freien), 16 Wohnmobile und ein Wohnwagen stehen am Camp, der aber am 31.10. wegen Saisonende zusperren wird ....
Dienstag, 28.10.
Ein sommerlicher Tag Ende Oktober. Am Nachmittag laufe ich eine Runde um die Bucht, die Aussicht auf die Halbinsel mit dem Campingplatz von der anderen Seite ist auch nicht schlecht ...
Mittwoch, 29.10.
Laut Wettervorhersage gibt es heute Regen und keine Sonne. Bis auf den Regen stimmt die Vorhersage. Verbingen wir halt einen Faulitag mehr - nur eben ohne Sonne. Und am Nachmittag sind wir nur mehr 5 WoMo's am Platz. Das Saisonende naht unweigerlich ...
Donnerstag, 30.10.
Über Nacht sind alle Wolken verschwunden, es ist klar und windstill und warm. Am Abend stehen 16 Wohnmobile am Platz, die Saison hat scheinbar wieder begonnen. Die Rezeptionistin kommt vorbei und teilt uns mit, dass der Camp nun doch nicht morgen schließen wird. Und das beinahe tägliche Schiff (voll Japaner) nähert sich wieder dem Hafen von Trogir...
Am späteren Nachmittag schwimmen dann ein paar Delfine in der Nähe vom Strand vorbei, alle wollten aber nicht aufs Foto ...
Freitag, 31.10.
Wolkenlos, warm und windstill. Wir urlauben den ganzen Tag - abwechselnd an Land und im Wasser. Es ist gar nicht so einfach, unfallfrei ein Selfie zu machen ...
Samstag, 1.11.
Wolkenlos, warm, windstill. Allerheiligen in Trogir, trotzdem haben alle Geschäfte den ganzen Tag offen. Wir liegen und lesen und tun sonst eigentlich nix. Am Nachmittag fahren wir mit dem Roller auf die andere Seite der Insel, am Ostende soll ein nettes Kirchlein zu besichtigen sein. Brigitte hält es am Roller jedoch nicht so lange aus, der Fuß schmerzt. Kirchleinsuche daher abgebrochen und zurück zum WoMo. Der Großteil der WoMo's ist wieder fort, es waren alles Slowenen, die Schulferien hatten. Und uns bleibt wieder einmal ein toller Sonnenuntergang.
Sonntag, 2.11.
Als ich um halb 9 aus dem WoMo steige, hat es 16 Grad. Wolkenlos und windstill ist es sowieso. So gegen 14 Uhr mache ich mich bei 26 Grad mit dem Roller auf den Weg. Zuerst zur Tankstelle, dann zurück auf die Insel, wo ich den gestern begonnen Weg fortsetze. Die Straße geht in einen ziemlich rumpligen Weg über, irgendwo muss ein Steig zum Kirchlein und Leuchtturm Ciovo führen. Gefunden habe ich den Steig nicht, nur das Ende der Schotterpiste im Niemandsland - aber mit einem schönen Ausblick auf Split.
Na gut, dann eben zurück, wenn es nicht geht, geht es nicht. Ich fahre am Camp vorbei und mache einen Abstecher nach Businci, einem Dorf auf der Südseite der Insel mit Blick auf die Inseln Solta und Brac. Und als ich wieder am Camp bin, stehen nur mehr wir und unser deutscher Nachbar da. Einsam zweisam ...
Montag, 3.11.
Trüb und wolkig, aber warm. Wir packen zusammen, zahlen für die 11 Nächte 1.467 Kuna und machen uns auf die Reise nach Omis, gute 20 km nach Split und 45 km von Trogir entfernt. Km-Stand insgesamt: 620. Gleich bei der Ortseinfahrt folgen wir der Tafel CAMPING GALEB. Ein großer Platz, eben, nicht allzu schattig. 1 WoMo aus Deutschland und wir, mehr ist hier nicht los. Wir parken natürlich direkt am Strand und machen uns gleich danach auf einen Spaziergang in die gut 1 km entfernte Altstadt. Und die ist einfach sehenswert. Bewacht wird sie von den Resten der Festung Starigrad, ca. 300 m über der Altstadt. Werde morgen versuchen, dort hinauf zu kommen. Hoch ist das nämlich schon ...
Im Hafen sehen wir eine Yacht, die sich die Seeschwalben als Toilette ausgesucht haben ...
Müde und hungrig suchen wir uns ein Restaurant und finden was tolles: Restaurant MILO in der zweiten Gasse in der Altstadt. Tolles Ambiente, sehr gute Küche.
Dienstag, 4.11.
Kräftige Windböen machten sich mehrmals in der Nacht bemerkbar, auch am Vormittag. Es war aber nicht kalt und so entschloss ich mich, die kleine Wehranlage gleich ober der Altstadt zu besichtigen. Von hier hat man einen sehr schönen Ausblick auf das historische Stadtzentrum sowie das Ende der Czetina-Schlucht mit ihren hohen und fast senkrechten Wänden. Ich werde die Schlucht genauer besichtigen, wenn ich das nächste Mal hier bin.
305 Meter ober Omis thront die Festung Starigrad. Der Weg hinauf ist lang und beschwerlich, in den Felsen ist es auch ziemlich heiß - aber die Aussicht auf die Bucht von Omis entschädigt für die Mühen ...
Ab Nachmittag werden die Wolken immer dichter und es weht teilweise starker, böiger Wind. Die Wetterprognose für die nächsten Tage zeigt Regen und starken Wind für die ganze Adria-Küste. Von Südspanien zieht nämlich ein kräftiges Tief über Italien nach Kroatien. Na gut, dann werden wir uns halt morgen Mittwoch auf den Heimweg machen. Weil nur zum im WoMo herumsitzen müssen wir nicht bleiben ...
Mittwoch, 5.11.
Wenig Sonne, dafür mehr Wind. Wir packen zusammen und gegen Mittag starten wir heimwärts. Im kroatischen Verkehrsfunk hören wir mehrmals, dass der Fährbetrieb zwischen der Küste und fast allen Insel (Brac, Hvar, Losinj, Rab usw.) eingestellt werden musste ...