SAUDI ARABIEN-Rundreise

Ushaiqir - Buraida - Ha'il - al-'Ula - Hegra - Medina - Jeddah - Ta'if - Al Bahah - Thee Ain - Khamis Mushait - Abha - Rijal Alma - Najran - Riad
Im September 2019 hat Saudi-Arabien die Einreisebestimmungen für ausländische Touristen aus 49 Staaten, darunter auch Österreich, liberalisiert und ein elektronisches Visabeantragungsverfahren eingeführt. Das Land ist einfach zu bereisen und die Bewohner sind den Touristen gegenüber sehr aufgeschlossen. Noch ist der Tourismus nicht allzu stark, aber das wird sich in den nächsten Jahren sicher ändern.
Saudi-Arabien hat knapp 40 Millionen Einwohner und nimmt einen Großteil der arabischen Halbinsel ein. Das als Wiege des Islam bekannte Land beherbergt 2 der heiligsten islamischen Moscheen: Al-Masdschid al-Harām in Mekka, Ziel der jährlichen Pilgerfahrt Haddsch, und die Prophetenmoschee (Al-Masjid an-Nabawi) in Medina mit der Grabstätte Mohammeds. Die Hauptstadt Riad ist eine Metropole mit vielen Wolkenkratzern. 
Freitag, 12. April 2024
Villach - Laibach - Istanbul
Brigitte führte mich zum Flughafen, pünktlich um 20:15 war Abflug, in der Business waren wir 5 Leute, der restliche Flieger war fast voll. Nach Istanbul dauert es ja nicht so lange, überhaupt wenn man für das Haubenmenü schon fast eine Stunde braucht.

Samstag,
13. April
von Istanbul um 1:20, statt um halb 6 waren wir bereits kurz vor 5 in RIAD. Die Einreiseformalitäten waren auch überraschend schnell und einfach erledigt, also auf zum Autovermieter. Laut Vertrag hätte ich das Auto um halb 8 übernehmen sollen, erhielt es aber schon um 7 Uhr,  Beginn der Rundfahrt dann ca. halb 8. Erstes Ziel war ein Supermarkt zwex Wasser und Kekse, weil Frühstück an Bord gab es keines (oder ich hab es verschlafen ...)
Gut 200 km von Riad war USHAIQIR  mein erstes Ziel, ein viele hundert Jahre altes Heritage-Village, mit Moscheen in Lehmbauweise und alte Brunnen. Viele Häuser wurden liebevoll renoviert, viele sind aber auch dem Verfall preisgegeben. Auf dem Weg dorthin traf ich auf die ersten Kamele, auch das eine oder andere fotogene Bauwerk bremste mich ein.

In Saudi Arabien hat laut Internet fast jede Stadt (jedes größere Dorf) einen tollen Freizeitpark, einen schaute ich mir näher an - eine halbe Stunde spazierte ich bei 32 Grad herum. Ein sehr altes und sehr verfallenes Dorf ist Al Ghat, durch das man zwischen den verfallenen Häusern durchspazieren kann - sehenswert!
Letztes Ziel heute war UNAYZAH, 220 km nach Uschaiqir: dem kleinen, wunderschön restaurierten Suk Al Musawkaf statte ich nach dem Abendessen einen Besuch ab, das war es dann für heute - ich mag nicht mehr und ziehe mich bald  ins Zimmer im Onizah Hotel, (NF € 50,-) zurück, 466 km nach einer eher kurzen Nacht und einigen Programmpunkten zeigen Wirkung.


14. April
81 km auf toller Autobahn zum AL QASSIM Camel Market, ein paar Kilometer außerhalb der 700.000 Einwohnerstadt BURAIDA  - es ist der größte Kamelmarkt der Welt. 1000e Kamele stehen in den Boxen und warten auf den neuen Besitzer, gegen Abend wird es dann sehr geschäftig. Buraida ist auch die Stadt der Datteln mit einem großen Dattelmarkt, im King Khalid-Park steht ein riesiger Wasserturm (ähnlich wie in Kuwait), viele grüne Parkanlagen, u.a. mit Wasserfällen sind zu sehen. Es ist überhaupt alles sehr sauber, die Häuser sind top. Aussichtstürme gibt es leider keine und im MÖVENPICK-Hotel dürfen nur Gäste auf die Dachterrasse - ohne Ausnahme.
Das gebuchte OYO-Hotel empfing mich mit einem Zettel an der Tür: behördlich geschlossen. Na gut, gezahlt hab ich es eh noch nicht und über booking.com finde ich gleich einen guten Ersatz in der Nähe. Gefahren bin ich heute 117 km, gesamt sind es bisher 583. Getankt habe ich auch, 33 Liter um 72 SAR (18 EURO).

15. April
Um halb 9 Uhr frühstücke ich in einem nahen Kaffeehaus, dann gehts bei sehr staubiger Luft und nur 22 Grad weiter nach HA'IL. Bald nach der Abfahrt bremse ich bei einer eigenartigen Steinformation mitten in der Flachland-Schotterwüste ein. Von Buraida nach Ha'il führt die Autobahn fast durchgehend wie mit einer Schnur gezogen durch sehr viel Schotterwüste, ab und zu sehe ich eine kleine Oase und Kamele. Es weht teilweise starker Seitenwind und es ist sehr viel Staub in der Luft. Ungefähr in der Mitte der Strecke plötzlich eine Autobahnabfahrt wie in einer Großstadt und ein "eigenartiges" Bauwerk ein paar Kilometer abseits. Es ist das "Wahrzeichen" von einem Freizeitpark mit Kinderspielplätzen, Fitnessgeräten, Grillplätzen usw. - allerdings ohne Leute. Rund herum nur einige Häuser und ein Hotel, eine größere Siedlung sehe ich einige Kilometer weiter entfernt. Nach einer kurzen Besichtigung fahre ich weiter. Vor Ha'il verdunkelt sich der Himmel, ein Sandsturm zog auf, später fielen auch ein paar Tropfen. Ich lande gut beim Hotel Al Maha Inn und mach mich gleich auf eine Stadtrunde - obwohl es zu regnen begonnen hat. Auch Ha'il ist eine sehr saubere Stadt mit schönen Häusern und viel Verkehr. Ich fahre zur großen Moschee, dem Parzan Palast, besichtige das A'arif Fort (schöne Aussicht auf die Stadt) und den Al-Qishla Palace und komme bei strömenden Regen und nur mehr 18 Grad wieder zum Hotel. Gefahren bin ich heute (samt Stadtrundfahrt) 344 km, insgesamt 927.

16. April
Von Hail führt die Autobahn ein gutes Stück durch den südlichen Rand der Nafud-Wüste. Zuerst geht es ziemlich flach durch diverse fantastische Landschaften, dann im zweiten Drittel beginnt die Felsenlandschaft mit dem Bell Roc und anderen sensationellen Steinformationen aus rotem Lavagestein. Ich musste mich zurück halten, um nicht alle 100 m ein Foto zu machen. Der Höhepunkt der bis zu 100 m hohen Formationen ist dann in HEGRA bzw. Al-'ULA. Durch doch (zu)viele Fotostopps und auch kurzen Wanderungen zu den Steinen bin ich "relativ" lange unterwegs gewesen (auch bei einem LKW-Unfall gab es Wartezeit) und erst am späten Nachmittag in Al Ula eingetroffen. Gestern war es am Abend 18 Grad kalt, heute bis zu Mittag angenehme 23 Grad warm, am Nachmittag zeigte das Thermometer wieder 31 Grad - es war mir für einen Stadtbummel durch Al Ula zu heiß - und die 470 gefahrenen Kilometer waren auch nicht unanstrengend. Gesamt bisher 1.397 km.

17. April
Für halb 9 Uhr habe ich eine Tour durch das Gebiet HEGRA gebucht - ich darf zeitig aufstehen und die 25 km dorthin fahren ... Um 9 Uhr ging es dann mit einem Reisebus los, ca. 20 Touristen waren dabei, auch zwei Schweizer. Über 100 Monumentalgräber gibt es in der Grabanlage (UNESCO Weltkulturerbe), sie wurden vor ca. 2.100 Jahren in oft jahrelanger Arbeit in die Hügel bzw. Berge aus Vulkangestein  gegraben, manche von ihnen können auch betreten werden. Gut zwei Stunden dauerte die Besichtigung, dann fuhr ich zurück nach Al-'ULA in die historische Altstadt (ca. 600 v.Chr.) samt begehbaren Burghügel. Am Parkplatz sah ich eine kleine Auswahl der örtlichen Mietautoflotte! Ich spazierte dann durch die neue Altstadt, die ein großer (touristischer) Basar ist, dann war Zimmerstunde angesagt, es hatte seit dem Vormittag um die 30 Grad, am Nachmittag 35. Um halb 6 fuhr ich bei immer noch 32 Grad zum Elefantenfelsen, ein wunderbares Naturwunder 25 km entfernt. Ein sehr ergiebiger und wunderschöner Tag war es heute, gefahren bin ich 141 km, gesamt sind es 1.538.

18. April
Gegen halb 7 aufgewacht, dann gleich fertig gemacht und zum Glaskubus MARAYA in die Wüste gefahren. Sensationell - oder komplett verrückt. Das rundum verspiegelte Gebäude (eine Konzert- und Veranstaltungshalle) ist 9.800 m² groß und steht sogar im Buch der Rekorde. Dann zurück nach Al-'ULA und weiter nach CHAIBAR, wo ich die verlassene Altstadt (ca. 3500 Jahre alt) besichtigen wollte - jedoch ist sie gesperrt. Ich steige trotzdem ein bisschen herum, bis mich ein Polizist (tauchte aus dem Nichts auf) aufhielt. Naja, ein bisschen small talk half auch nicht, verboten ist verboten. Aber ich soll ins Wachzimmer mitkommen. Na gut - Tee und Datteln und mit Google Translator (Englisch spricht nicht jeder) mit den 3 Polizisten eine halbe Stunde kommuniziert, Eintritt ins verlassene Dorf ging trotzdem nicht. Weiterfahrt dann bis nach MEDINA zum Hotel. Die Fernstraße/Autobahn (bis ca. 25 km km zum Flughafen Al-'ULA sogar mit Radweg - für wen aber?) war kaum befahren und bis Chaibar die Wüste flach und schottrig, dann wurde es teilweise gebirgig, aber trotzdem wunderschön zu fahren. Mir begegneten auf den ca 400 km einige LKW und keine 50 PKW, der Hauptverkehr findet in der Nacht statt, wo die Temperaturen nicht so hoch sind. 
Mit einiger Mühe dann das Hotel in Medina gefunden und gleich das Zimmer bezogen, nach einer kurzen Pause dann mit dem Auto ins Stadzentrum, Medina (ca. 1,5 Mill. Einwohner) ist ja nicht eine normale Stadt, sondern nach Mekka die zweitheiligste Stadt des Islam, hier ist die Prophetenmoschee mit dem Grab Mohammeds. Medina ist für Nichtmuslims erst seit  November 2022 besuchbar, in die heiligen Bezirke bzw. Moscheen ist der Zutritt aber weiterhin verboten - aber man kommt doch recht nahe dran und wird natürlich sofort als Tourist erkannt.  In der Stadt gibt es sehr viele Baustellen, die Google Maps nicht kennt - teilweise fuhr ich sinnlos im Kreis,  fand aber doch jedes gesuchte Ziel. Gefahren bin ich heute 523 km, davon ca. 100 km vom Stadtrand bis ins Hotel plus Besichtigungsrundfahrt -  gesamt bisher 2.061 km.

19. April
Bevor ich mich von Medina verabschiede, besuche ich noch den Komplex "die 7 Moscheen". Ziel heute ist JEDDAH, die wichtigste Hafenstadt Saudis mit knapp 3 Millionen Einwohner, 70 km von Mekka entfernt. Auf Grund des hohen Bedarfs an Arbeitskräften ist die örtliche Bevölkerung sehr international: Nord- und Ostafrikaner, Ägypter, Libanesen, Jordanier, Palästinenser, Pakistanis, Bangladescher, Inder, Perser und Türken leben und arbeiten hier. Friedlich neben- und miteinander.
Die heutige Fahrt war wieder sehr abwechslungsreich, es gibt so viel wunderbare Landschaft zu sehen. Ab und zu sieht man in der Wüste kleine Dörfer, zwei Städte mit viel Industrie hab ich auch entdeckt. Teilweise wehte starker Wind, dann wurde vor Affen gewarnt - und auf vielen Kilometern liegen links und rechts der Autobahn Lavabrocken, als ob sie von LKW's abgeladen wurden. Gefahren bin ich heute (samt Stadtrundfahrt bei der Ankunft) 446 km, gesamt 2.507.
In unmittelbarer Nähe vom Hotel gibt es viele internationale Lokale, heute besuchte ich einen Pakistani.

20. April

27 Grad und sehr dunstig um halb 9, Tageshöchstwerte von 38 Grad sind angesagt. Saudi Arabien wollte mit dem Kingdom-Tower das weltweit höchste Gebäude (über 1.000 m) errichten,  jedoch wurde der Bau 2018 bei etwa 200 m eingestellt,  jetzt soll  angeblich weiter gebaut werden. Auf alle Fälle haben sie rund um die Baustelle schon Parkanlagen usw. errichtet. Ob der Turm (sollte er wirklich fertig werden) auch so ein Touristenhotspot wie der Burj Khalifa in Dubai wird, wage ich stark zu bezweifeln, er liegt ca. 30 km außerhalb vom Stadtzentrum, es gibt (noch) keine Metro oder so. Aber vielleicht bauen sie das ja demnächst.
Ich fahre vom Kingdom Tower zurück in die Stadt (tolle gestaltete Kreisverkehre!) und treibe mich gut 2 Stunden an der Jeddah Waterfront (Strandpromenade) herum, (hier werden derzeit einige höhere Gebäude gebaut), besuche das Fakieh Aquarium, das letzte Ziel für Nachmittag ist der King Fahad's Fountain. Google schickt mich wieder genau dort hin, wo die Straße gesperrt ist,  als ich einen "Wächter" um Auskunft fragen will, werde ich ziemlich unfreundlich mit GO AWAY, QUICK verjagt. Am anderen Straßenrand steht eine Polizeiauto, ich parke knapp danach ein und tu so, als ob ich am Handy was suche. Der Polizist kommt rasch zu mir und fragt, was los ist. Ich erklär ihm, dass ich zur Wasserfontäne will, aber nicht hin finde. Er lächelt und sagt, ROAD CLOSED, aber ich soll zum Ritz Carlton fahren, von dort hat man den besten Ausblick auf den King Fahad's Fountain. Na also, geht ja. Und vor dem Hotel steh ich dann im großen Park und suche die Wasserfontäne, die über 300 m hoch ist - und erfahre von einem Jogger, dass das Schauspiel erst um 20 Uhr beginnt. Könnten sie auch im Internet dazu schreiben. OK, es ist eh 39 Grad warm und ich fahre zwex Pause um 4 zurück zum Hotel, am Abend versuche ich es nochmals ....

21. April
Heute besichtige ich die Altstadt von Jeddah, lerne ein "internationales" Lokal mit sehr guter Küche kennen, mache um 28 € Bekanntschaft mit der Parkraumüberwachung,  fahre dann noch zur schwimmenden Moschee (sie wurde halb im Wasser erbaut, der Zutritt ist natürlich verboten) und zum 171 m hohen Fahnenmast. Es war heute wieder um die 38 Grad warm und teilweise etwas dunstig. Am Abend mache ich noch einen Bummel durch das Danube-EKZ neben dem Hotel, das war es dann. Morgen setzte ich die Reise fort. Gefahren bin ich gestern und heute in Jeddah 184 km - die Fahrt vom Hotel zum Kingdom-Tower am anderen Ende und zurück ist schon 81 km lang, dann zur Fontäne sind es auch 32 hin und retour, da kommen schon einige Kilometer zusammen.  Jeddah ist ja keine Stadt mit spektakulär eng beinander stehenden Hochhäusern wie Dubai, die meisten Häuser sind keine 15 Stockwerke hoch und es gibt große Freiflächen und Parkanlagen. Gesamtkilometer: 2.691

22. April
70 km von Dschidda liegt MEKKA - die für nicht Muslims verbotene Stadt. Etwas außerhalb gibt es laut Google einen Aussichtspunkt, den wollte ich anfahren - jedoch sind überall eindeutige Hinweise auf großen Tafeln und auch viele Checkpoints, bei denen Gesichtskontrollen stattfinden. Da ich ja eher nicht wie ein Muslim aussehe und keine Probleme bekommen wollte,  fuhr ich halt auf die Umfahrungsautobahn ab, erhaschte aber wenigstens einen Blick auf das Clocktower Hotel, direkt neben der großen Moschee und Kaba. Etwas nach Mekka liegt das Gebiet AL HADA, ein Tourismushotspot für die Einheimischen. Ich suche und finde (Google tut sich mit den Straßen und Sperren und Umleitungen und überhaupt teilweise sehr schwer) den Parkplatz bei der Kabinenbahn (gebaut von Doppelmayer, Österreich), stelle mich brav mit vielen Einheimischen an und fahre hinauf - nach einer halben Stunde wieder herunter. Dann die richtig tolle Bergstraße wieder hinauf. Saudi beweist, dass man auch im schwierigen Gelände gute Straßen bauen kann (man muß halt nur genug Fels wegsprengen). Ich sehe Hochgebirgskamele und ziemlich viele Affen, dann geht es auf der anderen Seite des Berges hinunter auf 1.680 m in die 600.000 Einwohnerstadt TA'IF. Hier sind die Temperaturen bedeutend angenehmer, es hat nur 28 Grad gegenüber 38 in Dschidda. Ich beziehe das Zimmer und bald danach bin ich schon im Balad Market - dem kulturellen Zentrum der Stadt. Sehr freundliche Leute, viele tolle Läden mit einem MEGA-Angebot. Von Dschidda bis hierher sind es 275 km, gesamt hab ich 2.966.

23. April
So angenehme Temperaturen, nicht mehr als 28 Grad. Da bummelt es sich schon wesentlich angenehmer als bei 38 Grad. Eigenartige Geschäftsstraßen haben sie hier: in einer sind auf ca. 200 m nur Kühlschränke, Herde, Boiler und Staubsauger zu finden, auf der anderen Straßenseite dafür ein Schuhgeschäft neben dem anderen. Dann wieder einige 100 m Handyshops (ca. 25 % billiger als bei uns) und Boutiquen massenweise. Auch viele Orthopädiegeschäfte usw. runden das Angebot ab, zwischendurch gibt es immer wieder Schnellimbisse. Am Nachmittag besuche ich noch die historischen Gebäude,  freue mich über die Aussicht von der 5. Etage eines Parkhauses und lande in einem irakischen Lokal. Am Abend steht noch ein Bummel durch den Goldsouk am Programm.

24. April
Von Ta'if fahre ich südlich durch eine Hochgebirgslandschaft mit Zwischenstopp in einem kleinen Uralt-Dorf, unterhalte mich mit dem vermutlich Dorfältesten (ein paar Brocken arabisch hab ich schon erlernt und er kann auch etwas englisch), bremse bei einem Kunstwerk, dann weiter über AL BAHAH  nach Baljurashi, mache einen kurzen Bummel durch die enttäuschende historische Altstadt, besichtige am Rückweg nach Al Baha noch die tolle historische Festung (20 SAR Eintritt, Ticket gibt es aber keines), dann checke ich im Patto Hotel ein. Al Bahah liegt auf 2.155 m Sehöhe, das merkt man bei den Temperaturen - es hat am Nachmittag nur 21 Grad und im Zimmer ist es richtig frisch, ich benutze die Heizfunktion der Klimanlage ... Rund um die Stadt sind viele hohe Hügel, auf denen riesige Villen stehen. Heutige Strecke genau 300 km, gesamt 3.266.

25. April
Nach einem eher armseligen Frühstück ging es wieder auf die Reise - THEE AIN (Arabisch: ذي عين), auch Dhi Ayn oder Zee Ain ist das Ziel, 34 km nach Al Bahah. Zuerst verläuft die Fahrt eher langweilig, aber urplötzlich geht es abwärts - und wie !!!! So eine in den sehr steilen Berg gebaute Fernstraße habe ich noch nirgends gesehen - es gilt einen Höhenunterschied von 1500 m zu überwinden. Geniale technische Leistung. So wie auch das Dorf aus dem 8. Jahrhundert, das aus toll zugehauenen Steinen erbaut wurde. Nicht zu Unrecht ist es UNESCO-Weltkulturerbe. Hatte es in Al Bahah in der Früh 18 Grad, schwitze ich in Zhee Ain bei 34 Grad die vielen steilen Stufen hinauf und wieder herunter. Weitergefahren, ca. 180 langweilige Kilometer, bevor sich das Abenteuer Bergstraße vom Vormittag wiederholt, nur diesmal steil bergauf - gleich sensationell wie am Vormittag und mit 2.066 m Seehöhe auch fast gleich hoch wie bei der Abfahrt in der Früh. Beide Straßen sind so, als ob man vom Faaker See eine Fernstraße auf den Mittagskogel bauen würde. Und immer wieder sehe ich tolle Villen auf den Hügeln in der Umgebung. Die ganze heutige Fahrt war nichts für schwache Nerven, die Saudis sind sehr rücksichtslos beim Fahren, aber schnell beim Hupen. Am späten Nachmittag bin ich in CHAMIS MUSCHAIT, (sehe gleich bei der Einfahrt einen tollen LKW) und blöderweise liegt mein Hotel ca. 350 m vom örtlichen Obst- Gewürz- und Gemüsemarkt entfernt, auch einige coole andere Geschäfte sehe ich bei meiner Abendrunde ... Heutige Kilometer: 355, gesamt bisher 3.621

26. April
Von Chamis Muschait (540.000 EW, Seehöhe 2.150 m) fahre ich nach ABHA (350.000 EW, Seehöhe 2.270 m). Heute ist Freitag, der Sonntag in Arabien. Kaum Verkehr, so mache ich eine leichte Stadtrunde, bevor ich auf den höchsten Punkt der Gegend fahre: der Dschabal Sauda ist der höchste Berg Saudis und 2.985 m hoch, die Straße führt wenige Höhenmeter unter dem gesperrten Gipfel vorbei, auf einem Parkplatz bremse ich wegen der Aussicht ab und bekomme von einem Araber eine Blumenkette geschenkt, diese Leute nennen sich Flower-Men und halten die örtliche Tradition hoch. Weiter hinunter nach RIJAL ALMA (Seehöhe 1.000 m). Wieder eine Straße, wo einem der Mund offen bleibt. Rijal Alma ist UNESCO Weltkulturerbe, an die 1.000 Jahre alt und zweifellos eines der historisch wichtigsten und schönsten Dörfer im ganzen Nahen Osten. Hatte es am Dschabal Sauda 18 Grad, sind es hier herunten wieder 36. Ich treibe mich eine gute Stunde in der Ortschaft herum, dann kehre ich bei einem Kaffeestand ein: where you from - AUSTRIA - oh, australia -  NO, AUSTRIA, NEMSA - oh, very nice, europe - war unser Gespräch und ich wurde auf den Kaffee eingeladen.  Danach "darf" ich wieder hinauf fahren, mehrmals bleibe ich wegen der Aussicht (und den vielen Affen)  stehen, dann geht es auf der anderen Seite wieder hinunter nach Abha ins Golden Tulip Hotel, Abendessen gibt es bei einem Nepali in der Nähe. Kilometer heute: 155, gesamt 3.776 km, Höhenmeter waren es ca. 4.800 !!!!
27. April
Bevor es losgeht, besuche ich noch den Schafmarkt von Abha, ein echtes Erlebnis - nicht nur die Schafe, auch die Besitzer. Gegen 10 Uhr mache ich mich dann auf die Reise nach NAJRAN (NADSCHRAN), wie schon gewohnt durch die wildeste Landschaft mit tollen kleinen Dörfern auf super Straße. Die letzten ca. 60 km fahre ich sehr nahe an der Grenze zum JEMEN, dann erreiche ich die gut 400.000 Einwohnerstadt NAJRAN, ca. 15 km Luftlinie von der Grenze zu JEMEN entfernt - auf der einen Seite die Wüste, auf der anderen das schroffe Asirgebirge. Die Stadt hat sich in den letzten 50 Jahren von 47.000 EW hochgearbeitet und steht unter starken jemenitischen Einfluß, was die historischen Bauwerke betrifft - wie Lebkuchenhäuser schauen die wunderschönen Paläste und Häuser aus, ich starte gleich nach meiner Ankunft zu einer Besichtigung und bin relativ schnell ein begehrtes Fotoobjekt, manche Männer kennen sogar Vienna. Gegen Abend zieht dann eine Unwetterfront mit Starkwind und Sandsturm über die Gegend, echt spannend. Gefahren bin ich heute samt Stadtrunde in Najran 317 km, insgesamt 4.093 km

28. April
Heute um halb 12 gebe ich das Mietauto bei der Abgabestelle am Flughafen NADSCHRAN zurück. Insgesamt 4.157 km bin ich mit meinem Chinesen, eine GEELY EMGRAND Limousine mit Automatik, gefahren - ein TOP-Auto, sehr sparsam im Verbrauch !!! Gestern beim Sandsturm mit Regen wurde er nochmals ordentlich versaut. Getankt habe ich insgesamt 239 Liter um 525 SAR (umgerechnet 130 EURO).
 
Gut eineinhalb Stunden dauert der Flug nach RIAD, ich verschlafe die Hälfte, denn es ist sehr dunstig und man sieht nichts. In Riad empfängt mich blauer Himmel bei 36 Grad. Ich nehme ein Flughafentaxi um 35 € für die knapp 40 km ins Zentrum, die Fahrt dauert im Abendverkehr ein bissl über eine Stunde und ich musste dem Taxler mit meinem Handie über sein WLAN die Route ansagen. Naja, punktgenau fanden wir zum Hotel und nach einer kurzen Zimmerstunde (in meinem Appartement eigentlich) spazierte ich gleich zum Al Falsaliah Tower, eines der bekanntesten Bauwerke Riads. Am Rückweg kehrte ich in einem Grillrestaurant ein, den ganzen Tag reisen macht hungrig.

29. April

Ein Tag in Riad, die interessantesten und wichtigsten Bauwerke klappere ich teils mit dem Taxi ab, fahre zur Himmelsbrücke im 99. Stock beim Kingdomtower (ein leichter Sandsturm verhindert eine bessere Aussicht) und bis unter die Kugel beim Al Faisaliahtower (der Sandsturm ist schon wieder vorbei), spaziere durch einen Souk und die Smartwatch zeigt am Abend 33.200 Schritte. Um 21 Uhr bin ich zurück beim Hotel, in dem ich meine Koffer lassen konnte und warte auf den UBER für den Transfer zum Flughafen. Funktionierte wie gewohnt super, die Zeit bis zum Abflug verging auch.  
30. April
Um 1:10 hob der Airbus nach Istanbul ab, dort eineinhalb Stunden Zeit für den Transit zum Weiterflug und um 3/4 8 war ich in Laibach. Nur meine zwei Koffer nicht, die blieben in Istanbul, sie wurden mir am 1. Mai nachgeliefert. Ende gut, alles gut.