KORSIKA-Rundreise

Cap Corse: Erbalunga - Sisco - Moulin Mattei - Nonza - Saint Florent
Nordwest: Speloncato - L´Ille-Rousse - Pigna - Calvi - Fango-Tal
Mitte: Porto

                

 
Korsika wird die "Insel der Schönheit" genannt - wegen ihrer erhabenen Landschaften zwischen roten Klippen, die in türkisfarbenes Wasser eintauchen, Steindörfern, die sich an die Berge anschmiegen und Schluchten mit Kastanien- und Korkeichenbäumen. Kleine Buchten und feine Sandstrände, Halbinseln und Kaps - das alles bietet Korsika. Mehr als 1000 Kilometer Küste und eine bergiges Innenland, das fast zur Gänze Nationalpark ist, laden zur Entdeckung ein. Aber Napoleons Heimat ist auch ein Land der Traditionen und der Geschichte, die man überall auf der Insel entdecken kann.
Montag, 11. September 2023
Vor genau 20 Jahren waren wir das erste (und bisher einzige) Mal auf Korsika, also machen wir heuer eine Jubiläumsreise. Wir starten am Montag Vormittag, unsere Fahrt führt über Venedig, Bologna und Florenz nach Livorno, 573 km und 47  € Mautkosten später sind wir im Hafen von Livorno, wo wir auch über Nacht stehen dürfen. Die ganze Fahrt war es wolkenlos und teilweise zeigte das Außenthermometer 37 Grad an.
Wir nützen die Zeit bis zur Abfahrt morgen Früh zu einem kleinen Stadtrundgang: Livorno ist eine italienische Hafenstadt an der Westküste der Toskana und bekannt für seine Meeresfrüchte, Festungen aus der Renaissance und dem modernen Hafen mit einer Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe. Die im 16. Jahrhundert erbaute Festung Fortezza Vecchia thront im Hafen am Eingang zu Livornos von Kanälen durchzogenem Stadtviertel Venezia Nuova.
Dienstag, 12.9.
Da wir ca. 2 Stunden vor Abfahrt des Schiffes zum Boarding kommen müssen, heißt es für unsere Begriffe zeitig aufstehen. Pünktlich um 8 legt die MOBY-Line ab, das Meer ist die ganzen knapp 5  Stunden unserer Überfahrt sehr ruhig, Wolken sind keine am Himmel, dafür ist es schön warm.
Wir verlassen den Hafen von Bastia gegen 13 Uhr, dann beginnen wir unsere Inselrundfahrt, wir haben uns für die Runde gegen den Uhrzeigersinn entschieden. Erstes Ziel ist ERBALUNGA, ein kleiner Ort ca. 9 km nördlich von Bastia. Im Ort ist für das WoMo natürlich kein Plaz zu finden, aber ca. 800 m nach dem Dorf finden wir einen Platz. Wir spazieren zurück nach Erbalunga, bremsen gleich bei einem Restaurant ein und verkosten ein korsisches Bruschetta, dann erkunden wir den kleinen, netten Ort mit seinem mächtigen Genuesenturm.  Am Weg zurück zum WoMo erspähe ich hinter hohen Büschen eine interessante Grabstätte, genaueres zeigt mir ein Drohnenfoto.
Etwa 5 km nach Erbalunga verlassen wir die Küstenstraße und machen einen Abstecher nach SISCO, einem kleinen Bergdorf. Von den wenigen Häusern sind nur mehr ein paar bewohnt, aber die sind sehr schön renoviert.
Gegen 17 Uhr reicht es uns, nach insgesamt 31 km stellen wir uns auf den Camp LA PIETRA, schützen uns mit Autan und lassen den immer über 30 Grad warmen Tag ausgleiten. Gegen Abend hupfen wir noch ins 28 Grad warme Wasser vom Pool.
Mittwoch, 13.9.
Einmal in der Nacht, das zweite mal beim Aufwachen um 8 Uhr regnet es, die Luft ist sehr feucht bei schon 27 Grad. Das hindert uns aber nicht, zum TORRA DI CASTELLARE zu wandern, von dem man eine wunderbare Aussicht übers Meer und die Küste hat. Zu Mittag verlassen wir den Camp und fahren weiter nach Norden, wo wir im Ferienort Macinaggio eine Pause einlegen, bevor wir das Cap Corse nach Westen überqueren. Wir machen ein paar Fotostopps, bei der Moulin Mattei sind wir eine gute Stunde. Die Fahrt nach Süden auf der Westseite ist wunderschön, die Aussicht auf das tief unten liegende Meer fantastisch, genauso der Blick auf die kleinen Bergdörfer.  Ab und zu ist auch die Straße etwas schmäler, aber das macht nichts ... Bei Albo sehe ich von der Straße aus einen großen, schwarzen Strand,  mehrere Wohnmobile parken zwischen Bäumen. Ich fahre ab - und wir haben einen tollen und kostenlosen Platz für die Nacht. 690 km sind wir bisher gefahren, 117 davon auf Korsika. Tanken musste ich auch, der Diesel kostet 1,99.


Donnerstag, 14.9.

Heute gehen wir es eher ruhiger an, zumindest Brigitte. Ich spaziere mit der Drohne am Strand zum Torre, danach mache ich eine Radtour auf den ca. 400 m hohen Hügel in der Nähe. Je höher ich komme, desto schöner ist die Aussicht - und ganz oben bin ich plötzlich auf der vorletzten Abbaustufe eines stillgelegten Asbest-Bergwerks.

Freitag, 15.9.
29 km Küstenstraße vom Feinsten stehen heute am Programm. Einfach ein Traum, die teils sehr schmale Straße mit ihren engen Kurven und dem Blick in die Tiefe aufs blaue Meer und die Felsküste. Den ersten Stopp machen wir in NONZA. Das kleine Dorf liegt ca. 150 fast senkrecht über dem Meer und wird von einem schönen Turm bewacht. Sehenswert auch das Innere der kleinen Kirche Sainte-Julie und der Ausblick auf den Turmhügel.
Etwas weiter landen wir dann in SAINT FLORENT, dem südlichsten Ort des Fingers von Korsika. Wir parken bei der Zitadelle und spazieren durch das schöne Städtchen, verspeisen im Restaurant Gia korsische Spezialitäten und landen schließlich am Camp U Pezzo am Sandstrand.

Samstag, 16.9.

Blauen Himmel haben wir bis gegen Mittag nicht, aber dann lacht uns wieder die Sonne. Wir verlassen den "Finger" und fahren über die "Hochgebirgsstraße"  nach Westen, dann biegen wir nach links ab und fahren in eines der schönsten Dörfer der Balagne: SPELONCATO. Viele steile Stiegen, enge Gässchen - aber echt sehenswert. Das Mittagessen im Restaurant "A Spelunca" schmeckt ausgezeichnet.
Für heute ist jetzt Schluss, wir fahren nach Ile-Rousse und stellen uns auf den Camp Bodri.

Sonntag, 17.9.

Wir bleiben noch einen Tag, wir haben ein Faulenzerdefizit auszugleichen. Am Vormittag wandern wir teils recht abenteuerlich am Meer bzw. am Bahndamm entlang nach L´ILE-ROUSSE. Eine lebhafte und schöne Altstadt mit vielen Kaffeehäusern und Geschäften lädt zum Bummeln ein, am Markt erstehe ich korsiche Wurstspezialitäten. Für die Rückkehr zum Camp nehmen wir den Regionalzug, der mehrmals täglich zwischen l´Ile Rousse und Calvi verkehrt. Es ist den ganzen Tag sehr warm und schwül, das Meer hat sicher 28 Grad und bringt keine Abkühlung.


Montag, 18.9.
Genug faulenzt, wir fahren 10 km weiter ins Künstlerdorf PIGNA.  Alle Häuser haben blaue Fensterläden, es gibt zahlreiche Ateliers, die zum Besichtigen und Stöbern einladen. Ein sehr nettes und sehenswertes Dorf.
Über die teils recht spannende, aber schöne Berstraße fahren wir hinunter nach CALVI, am Camp La Pinede stellen wir uns unter hohe Eukalyptusbäume. Brigitte und Rosa haben keine Lust, so spaziere ich alleine nach Calvi. Am Rückweg zum Camp bremse ich bei einer Eisdiele ein, eine Kugel kostet 3,50 - wenn man 2 nimmt, nur mehr 3 €. Klar hab ich den einen € gespart. Dann besichtige ich noch die Ferienanlage ZUM STÖRRISCHEN ESEL, die vom österr. Alpenverein betrieben wird und ab Anfang Oktober unsere Tiroler Freunde Gerda und Peter beherbergen wird.
Dienstag, 19.9.
Heute wandere ich (Brigitte ist für steile Wanderungen noch nicht belastbar genug) zur Chapelle Notre Dame de la Serra, gut 300 m über Calvi. Die 1479 erbaute Kapelle ist der Jungfrau Maria gewidmet, seit 500 Jahren gibt es eine jährliche Wallfahrt. Der Ausblick auf Calvi ist fantastisch, ganz im Norden ist sogar das nördliche Ende von Korsika, das Cap Corse, zu sehen.
Gegen Mittag spazieren wir dann nach Calvi, besichtigen die sehr schöne und lebhafte Unterstadt, die Citadelle, das Belvedere und den Markt. Das Mittagessen in einem der vielen Lokale direkt am Hafen haben wir uns wahrlich verdient. Auch hier in Calvi ist das Meer sehr warm, von einer richtigen Erfrischung kann man nicht sprechen.

Mittwoch, 20.9.
Der Hausberg von Calvi ist der Capu di a Veta mit seinem KREUZ DER ÖSTERREICHER. Vor über 60 Jahren haben österreichische Wanderer den Capu begehbar gemacht und somit einen wunderschönen Aussichtspunkt auf Calvi geschaffen. Das erste Gipelkreuz wurde 1964 aufgestellt und der ÖAV Calvi machte einen wichtigen Wanderpunkt daraus. Gut 2 Stunden braucht man von Calvi auf den 703 m hohen Berg - und diese 2 Stunden lohnen sich auf alle Fälle. Und wie das im Leben halt so ist, ich stehe auf dem Gipfel, dann kommen plötzlich ein paar Wanderer daher - unter ihnen ein mir bekannter Villacher (Mitglied vom ÖAV) ist auch dabei. Villacher trifft Villacher am Hausberg von Calvi ....
Donnerstag, 21.9.
Wir verlassen Calvi am Vormittag und fahren auf der D81 in den Süden. Die Straße schlängelt sich am Berg entlang, mal mehr, mal weniger weit vom Meer entfernt, mal schmal, dann wieder schmäler. Unser erster Halt ist beim aufgelassenen Silberbergwerk in L´Argentella, bald danach biegen wir links ins Fango-Tal ab. Bei der Ponte Vecchiu stellen wir das WoMo ab, spazieren über die Brücke und wieder zurück, wir brauchen das Badegewand. Herrlich schwimmt es sich in den Gumpen (Tümpeln), das Wasser hat ca. 23 Grad und ist glasklar, einfach traumhaft. Im Restaurant Ponte Vecchiu essen wir sehr gut: Brigitte ist es nach Pizza, ich nehme das Menu mit Schinken/Salami-Teller und Wildschwein-Spaghetti samt Karmell-Torte, dann fahren wir 3 km weiter ins Fango-Tal zur Pont de Tuarelli, wo es auch herrliche Badegumpen gibt. Die Nacht verbringen wir am Parkplatz bei der Ponte Vecchio.
Freitag, 22.9.