Viet Nam
21.3. bis 9.4. 2007  
 
Hund und Schlange hab ich NICHT gegessen. Und wenn doch, ich hab es überlebt :-)
(glaube ich halt, aber dafür andere SUPER-Sachen, die mir bisher unbekannt waren)
Das Rot in der Fahne steht für die kommunistische Revolution und das für sie vergossene Blut des kämpfenden Volkes. 
Der gelbe Stern repräsentiert mit seinen fünf Zacken die gesellschaftlichen Hauptkräfte des 
sozialistischen Staates: Arbeiter, Bauern, die werktätige Intelligenz, die Jugend und  die Armeeangehörigen. 
Einführung: 1945, seit 1976 für ganz Vietnam gültig.
Das zu Festlandsüdostasien gehörende Vietnam erstreckt sich über ca. 1700 km von Nord nach Süd und ähnelt in seiner Form einem "S". 
Es verfügt über eine Küstenlinie von 3444 km. Mit einer Fläche von 330000 km2 ist das Land mit Deutschland vergleichbar.
 
 
Mittwoch, 21.3.
Flug von Klagenfurt nach Wien, alles hat gepasst. Ich hab für die Flüge nach Bangkok und von dort weiter nach Hanoi jeweils einen Fensterplatz bekommen. In einem Pub am Wiener Flughafen hab ich mich mit Andrea und Gerhard getroffen, wir haben was getrunken und auf den Abflug um 23,30 gewartet. Nach einem kurzen und problemlosen Check-In bestiegen wir den halb leeren Airbus nach Bangkok. Ich frug eine Stewardesse, wo denn die restlichen Leute sind - ein verständnisloser Blick war die einzige Antwort. Kurz danach kam ein Stewart zu mir um mich zu fragen, ob ich irgendwelche Probleme habe. Mein Blick muss ihn überzeugt haben, er entschuldigte sich wegen der Nachfrage, aber einer Kollegin ist halt meine Frage komisch vorgekommen. Haha, und lachen gehen alle zusammen wahrscheinlich in irgendeinen Bergwerks- Stollen, wo sie niemand sieht oder hört. Oder in die Wiener U-Bahn/Straßenbahn, dort herrscht ja auch Lebensfreude pur. Nach dem guten Essen (gegrillter Fisch, Reis und Salat, dazu ein Bier) nahm ich eine Schlaftablette und machte es mir bequem. Leider war der Abstand zwischen Sitz und Fenster aber so groß, dass mein Polster immer durch rutschte. Hab mich dann halt eine Reihe weiter nach hinten gesetzt, wo der Sitz näher beim Fenster war und dann so was von gut geschlafen. Aufgewacht bin ich um ca. 15 Uhr Ortszeit (es war inzwischen schon Donnerstag) bei herrlichstem Sonnenschein. Der Flug nach Bangkok dauerte noch ein Weilchen, aber schließlich erreichten wir pünktlich die Thailändische Hauptstadt. Für 3 kleine Bier (0,25 Liter) zahlten wir stolze 16 USD. Boarding war rasch erledigt, nur dann hat es gedauert. Wir saßen eine Stunde im vollen Flieger (gnädiger Weise kam nach ca. 45 Minuten jemand mit einem Becher Wasser vorbei) und mussten warten, bis einiges an Übergepäck wieder entladen wurde. Weil der Pilot hat sich geweigert, zu starten. 
Der Flug war dann ok, der Transfer zum bereits in Österreich gebuchten Hotel CAMELLIA5 in Zentrum von Hanoi ebenfalls. Nur eine Frage stellte sich: Gibt es da außer Mopeds auch andere Fahrzeuge? Ich war mit meinem Hinterzimmer (zum Glück kein Straßenlärm) sehr zufrieden. Nach dem Einchecken machten wir uns noch auf eine kleine Runde, tranken ein paar Bier und halb 1 war Schlafengehen angesagt. Für 4 Nächte mit Frühstück zahlte ich 44 USD, weitere 21 $ für den Ausflug nach Halong. Weil dieses Weltkulturerbe gehört einfach angeschaut. Sterne gab es in dieser Nacht wegen vielen Wolken keine, aber das war mich auch relativ egal. Oder Wurscht, wie auf gut Kärntnerisch heißt. 

Freitag, 23.3.
Hab eine sehr gute Nacht verbracht, wurde weder von Mopeds oder Autos oder Schnarchgeräuschen gestört. Zum Frühstück wählte ich Baguette mit Käseomelette. Hat gut geschmeckt und war auch ausreichend, da ziemlich fett. Als Nachspeise eine Banane, dann ging es los ins Gewühl von Hanoi, teilweise bei leichtem Regen, aber angenehmen knapp 30 Grad. Und für meinen Geschmack sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Für andere ist das kein Problem, aber ich hab schon ein bisschen (teilweise auch ein wenig mehr) geschwitzt. Der Mann aus den Bergen, der kühleres Wetter halt lieber hat.
Hanoi ist eine eher konservativ kommunistisch wirkende Stadt mit alten Tempeln und Parkanlagen. Jedoch auch mit vielen freundlichen Menschen, Suppenküchen, Straßenverkäufern, Trägerinnen, die alle für ein endloses Hin und Her sorgen. Besondere Sehenswürdigkeiten findet man hier eher nicht. Außer dem Mausoleum von Ho Chi Minh, dem Hoan Kiem See, dem Literaturtempel und einiger weiterer Tempel und Museen hat die Stadt nichts richtig geschichtliches zu bieten. Aber allein ein Spaziergang durch die vielen engen Gassen mit abertausenden Geschäften ist ein Erlebnis. Ca. 1 km südlich des Mausoleums befindet sich der Literaturtempel (Van Mieu), ein sehr gut erhaltenes Beispiel für vietnamesische Architektur. Es ist nicht nur eine fast 1000 Jahre alte Anlage, sondern auch ein willkommener Ort zur Entspannung bei all dem Straßen- und Lärmchaos. Der Literaturtempel besteht aus fünf Innenhöfen, die durch Mauern und Grünanlagen getrennt sind. Hier wurde Vietnams erste Universität gegründet. Ein weiterer sehenswerter Platz ist die Gegend um den Hoam Kiem See. Man kann den See eigentlich als das Zentrum der Stadt ansehen.
Das erste Ziel heute war das Büro von Vietnam-Airlines, wo wir die Flüge nach Hue, Ho Chi Minh City (ehemals Saigon, jetzt einfach HCMC genannt), weiter auf die Insel Phu Quoc und wieder zurück nach HCMC buchten. Die Flüge innerhalb Vietnams sind sehr günstig, alle vier kosteten ca. 150 EURO, bezahlt mit Visa. Wir setzten unseren "Spaziergang" durch das Zentrum von Hanoi fort, einfach Klasse. Laut offizieller Zählung von 2004 leben hier etwa 4 Millionen Leute, die sich mit etwa 3 Millionen Mopeds und einer Million Autos fortbewegen. Die Anzahl der Rikschas und Fahrräder konnte ich nirgends in Erfahrung bringen, muss aber auch sehr groß sein. So was von Geschäftevielfalt, kaufen könnte man alle zwei Meter etwas. Die Besichtigung des Literaturtempels hätte ich mir sparen können, für meinen Geschmack war da nix zu sehen, außer ein bisschen Park und ein paar - na ja - alte Gebäude. Literatur hab ich keine gefunden - und wenn da doch welche war, ich kann die Schrift nicht lesen ... Weiter ging es durch die vielen und sehr belebten Geschäftsstraßen, wir tranken im netten Lokal SMILE ein paar Biere und haben auch gut und vor allem billig gegessen. Das mit den Preisen ist sowieso eine Sache für sich selber. Manchmal kostet ein Bier 20.000 Dong (= 1 Euro!!), man es auch für 15.000 oder um 2.000. Wobei 2.000 Dong genau 4 Eurocent sind. Da käme ich mit meinem Gehalt 5 Jahre aus. Oder vielleicht auch nur 3 Jahre... Auch die Preise fürs Essen sind schon leicht peinlich. Eine sehr große Schüssel Suppe mit Nudel und Rindfleisch samt sehr guten Gewürzen ist um ca. 70 Eurocent zu haben. Und schmeckt so was von gut. Nudelsuppe mit Stäbchen essen hat auch seinen besonderen Reiz ...

Samstag, 24.3.
Wieder sehr gut geschlafen, nur der Wecker war schlimm, aber die Abfahrt in die Halong-Bucht war für halb 8 Uhr geplant. Der Halong-Bay wird nachgesagt, dass sie Vietnams schönste Landschaft ist. Es handelt sich um über 3000 Inseln aus Karstfels, die sich auf ca. 2000 qkm verteilen. Auf zum Frühstück - der Kellner kehrt grad ein paar erschlagene Kakerlaken mit so ca. 6 cm Größe zusammen, dann bekomme ich die Speisekarte - ich bestelle wieder Omelette, statt Kaffee (für mich viel zu süß, der in Schwarz schmeckt mir nicht) und Orangenjuice. Und dann um halb 8 Uhr beim Abfahrtstreffpunkt, leider wurden wir gestern falsch informiert, Abfahrt ist erst um 8 Uhr. Und mir fehlt natürlich eine halbe Stunde Schlaf. Die Fahrt in die Halongbucht dauert ca. 3 Stunden, ein Stop bei einem Handwerksladen ist natürlich auch dabei. Da hab ich beobachten können, wie die Frauen mit verschiedensten Garnen wunderschöne Bilder erzeugen. Das Wetter heute war nicht gar so, immer wieder Hochnebel, von der Sonne nichts zu sehen. Bei der Halongbucht angekommen, merkt man sofort, dass das ein Highlight des Vietnamesischen Fremdenverkehrs ist. Sehr viele Reisebusse, im Hafen liegen sicher an die 200 Ausflugsschiffe. Wir "entern" unseres und los geht die Fahrt. Wie gesagt, die Sonne hat sich nicht gezeigt, die Wolken hingen auch sehr tief. Regen gab es keinen - und das diesige Wetter gibt dem Gebiet erst seinen richtigen Charakter. 
Wir fuhren zwischen einigen Inseln herum, legten bei den auf Schiffen lebenden Leuten an und konnten sehr interessante Eindrücke sammeln. Z.B. die Kinder, die mit voll Obst beladenen Booten sofort zu jedem Ausflugsschiff rudern und die Waren anbieten. Und auch die Sonne schien kurz dazu. Auf der Rückfahrt zum Hafen besuchten wir noch eine sehr schöne Tropfsteinhöhle (mir hat sie gut gefallen, Andrea glaubte - sie war ja mal "Höhlenforscherin" und kennt sich da besser aus als ich - dass diese an die 50 Meter hohe und ziemlich geräumige Höhle künstlich angelegt wurde, weil die Stalaktiten sehr hoch oben aufhören). Mir hat der Führer gesagt, dass das Wasser von oben versiegt ist und daher die Stalaktiten nicht weiter wachsen konnten. Muss ich ihm glauben, ich hab da ja nur wenig Ahnung, was das in den Höhlen so geschieht. Bin halt eher Himmelsstürmer als Loch-Forscher. Nach der Rückkehr nach Hanoi um ca. 22 Uhr hab ich keine Lust mehr auf einen Lokalbesuch, Andrea und Gerhard marschieren aber noch los, ich versinke im Land der Träume.

Sonntag, 25.3.
Sehr gut ausgeschlafen zum Frühstück, das gleiche Menü wie gestern. Heute geht es wieder durch die vielen und sehr interessanten Geschäftsstraßen. Mir gefällt Hanoi sehr gut, eine Woche oder mehr würde ich schon noch vertragen. Das besondere ist, dass es immer Schwerpunkt-Geschäftsstraßen gibt. Eine Straße ist die z.B. die Blechstraße, da werden alle möglichen Sachen aus Blech hergestellt. In der nächsten Straße gibt es wieder nur Tischler usw. Die Gewürzstraße hat mir am besten gefallen, so was von guten Düften. Wir kaufen uns auch Eintrittskarten für das Wasserpuppentheater (40 Eurocent oder 20.000 Dong). Dieses Theater ist die Hauptattraktion von Hanoi, es werden Puppenspiele mit typischen Lebenssituationen dargestellt. Leider alles nur auf Vietnamesisch - und wenn ich das alles nicht gesehen hätte, wäre mir auch nichts entgangen. Tri-Tra-Trallala-Figuren. Wie bei uns das Kasperltheater in den 60er im ORF, nur hier halt mit Figuren, die mit Stangen am Wasser bewegt werden. Kalt war es außerdem im Theater, auf eine DVD hab ich verzichtet. Nach der "Vorstellung" haben wir uns im nahen City-View-Roofgarden auf ein paar Bier hingesetzt und die tolle Aussicht auf den Moped verkehr genossen.

Montag, 26.3.
Nach dem Frühstück alles gepackt und im Hotel zwischengelagert. Dann wieder kreuz und quer durch die Gegend gehatscht und wieder auf der Dachterrasse vom City-View gelandet. So eine Art Toast gegessen und wieder die tolle Aussicht auf das organisierte Chaos der großen Kreuzung genossen. Dann noch um den See spaziert und zurück ins Hotel gegangen. Das Taxi war pünktlich da und ab ging es zum ca. 30 Minuten entfernten Flughafen (10 USD). Abflug war um halb 8, Check-In war kurz und schmerzlos, dann mit einem nagelneuen Airbus 321 eine gute Stunde nach Hue geflogen. An Bord gab es eine Semmel mit einer Salamiartigen Wurst, dazu Cracker und Wasser. Der Fahrer zum Hotel Halo war ein Schlafsack, schneller als 45 fuhr er auf der sehr breiten Straße nicht. 8 USD kostete das Taxi. Das Hotel ist ganz nett, nur in meinem fensterlosen Zimmer (8 USD) riecht es leicht miefig. A+G machen noch einen Lokalbesuch, ich leg mich mit meinem Buch ins Bett. Die ehemalige Kaiserstadt Hue hat ca. 270.000 Einwohner und liegt etwa 160 km nördlich von Hoi An, bis 1945 residierten hier insgesamt 13 Kaiser. Die ehemalige 2 mal 2 km große Zitadelle beinhaltet den Königspalast mit der verbotenen Stadt, weiters den 37 m hohen (aber eigentlich unansehnlichen) Flaggenturm von Vietnam - gebaut 1809, die neun heiligen Kanonen, das Südtor und den Museumsteil, wo aber eigentlich auch nichts Bedeutendes zu sehen ist

Dienstag, 27.3.
So um halb 8 werde ich durch Baulärm munter, Andrea sagt, der hat schon um 7 begonnen. Ein Haus nebenan wird von 6 Arbeitern mit schweren Vorschlaghämmern innen demontiert, Löcher in Wände gehämmert und Zwischenwände niedergerissen. Nach dem Frühstück (Omelette und Juice, mal was ganz Neues ...) so gegen halb 10 dann zur Zitadelle (Eintritt 55.000 Dong, ca. 2,70 Euro) dann stundenlang in brütender Hitze herumgelaufen. Hab meinen Hut im Hotel vergessen, daher war Schattenhüpfen angesagt. Und Sonnenschutzfaktor 20. Die T-Shirts waren bald durchgeschwitzt, nur Andrea fand es endlich einmal warm. Aber ihren Sonnenbrand auf den Schultern möchte ich nicht haben. Und den auf Gerhards Unterarmen schon gar nicht. Die Zitadelle selbst gibt nicht allzu viel her, viel Wiesen und einige frisch renovierte und leere Häuser, Verwendungszweck unklar. Aber wir wurden Zeugen eines Unfalls: zwei Radfahrer sind zusammengekracht, ein Rad hat danach nicht gut ausgesehen ... Die Pagode der himmlischen Frau, das Wahrzeichen von Hue, stand nicht am Besichtigungsplan. Am Rückweg gehen wir noch in den Markt, ein riesiges Gebäude mit Hunderten Geschäften und mindestens 35 Grad Temperatur es gibt keine Klimaanlage. Zurück im Hotel bekomme ich ein geruchfreies Zimmer (12 USD) und stelle mich ausgiebig unter die Dusche. 
Abends essen wir bei einem Inder, es war spitze, aber zu viel. Am Heimweg hat Andrea die Orientierung verloren, wir hatschten ziemlich lange und sinnlos durch die Gegend, bis mir ein Rikscha Fahrer den Weg zum Fluss und somit zu unserem Hotel zeigte. Für morgen haben wir eine mehrstündige Bootsfahrt gebucht (je 8 USD). Heute hab ich ziemlich Fuß- und Kreuzweh, und die Achillessehne vom linken Bein ist schwer beleidigt. Daher bald ins Bett und Beine hochlagern.

Mittwoch, 28.3.
Heute haben die Bauarbeiten nebenan erst um 8 Uhr begonnen, aber da war ich eh schon munter. Hab nicht allzu gut geschlafen, Schuld war der volle Bauch vom zu späten Abendessen und auch das noch immer schmerzende Kreuz. Eine schmerzstillende Tablette nach dem Frühstück verschafft mir Erleichterung. Die 5stündige Bootsfahrt am Perfume-Fluß (mit Hut und Sonnenschutzfaktor 20) war sehr schön und brachte interessante Einblicke in die Landschaft und das Leben am Fluss, besonders sehenswert sind die vielen fix bewohnten Boote in einem Seitenarm des Flusses. In Thuan An, einem kleinen Dorf, ca. 15 km außerhalb von Huế verlassen wir das Boot und spazieren 10 Minuten zum Meer. Am sehr langen, aber ziemlich dreckigen Sandstrand ist ein Feriendorf im Entstehen, dürfte aber bald wieder zum Abreißen sein, so wie es aussieht. Sehenswert ist ein großer Friedhof gleich neben der Feriendorf-Baustelle. Zurück in der Stadt gehen wir auf ein paar Biere ins Why Not (another beer, mister yes, why not ??), ich esse sehr gutes Rindfleisch mit Pilzen. Kostet samt den 3 großen Bieren 4 Euro. A+G haben die morgige Busfahrt nach Hoi An für 8 Uhr festgelegt, dass heißt, heute noch packen. Die Abrissarbeiten im Haus nebenan haben den ganzen Tag angedauert, ich kann das Einstürzen einer ganzen Mauer beobachten. Die Arbeiter turnen mit Zehenschlapfen und Kapperl herum, der Boss steht mit Helm und Sicherheitsschuhen am Straßenrand und schaut zu. Fehlt ihm eigentlich nur die orange Warnjacke von unserem Kärntner Verkehrslandesrat... 
Das Abendessen lasse ich aus, Lesestunde ist angesagt und Füße hochlagern. Andrea und Gerhard wurden von der Sonne am Boot böse erwischt, sie kaufen Brandsalbe in einer Apotheke. Aber als ich mich am Boot mit Faktor 20 eincremte, kam die Meldung, dass es nach westlicher Errungenschaft stinkt. OK, soll es stinken. Aber es schützt vor Sonnenbrand. Und das stinken vergeht außerdem um einiges schneller als ein Sonnenbrand - und weh tun tut es auch nicht.

Donnerstag, 29.3.
Der Bus nach Hoi An (2 USD) war pünktlich, die Klimaanlage funktionierte auch. Die Fahrt für die 160 km dauert mit einem Stop 4 Stunden, die Landschaft gibt nicht viel her. Massenweise Reisfelder, dazwischen Industrie und einige kleine Dörfer. Den als Wetterscheide zwischen Nord- und Südvietnam geltenden Wolkenpass haben wir in einem fast 7 km langen Tunnel unterfahren - prompt war das Wetter auf der anderen Seite um einiges besser. Unterwegs haben wir auch das Hobby vieler Jugendlicher kennengelernt: fremde Münzen sammeln. Hab 70 Cent gehabt und hergeschenkt. Einer wollte unbedingt einen 5 Euroschein haben, aber das habe ich verweigert. In Hoi An beziehen wir das Greenfield-Hotel, ca. 1 km außerhalb vom Zentrum. Sehr sauberes Hotel, gratis Internet, Pool. Wir setzten uns an die Bar und als der Vorrat an big bottle-bier aufgebraucht war, machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Unterwegs kehren wir bei einem Schneider ein, ich lasse mir eine Freizeithose schneidern. Kostet 12 Euro. Unterwegs meldet sich Hunger, es gab sei dem Frühstück nichts. Und auch das Kreuz macht auf sich aufmerksam. Ziemlich kräftig sogar. Wir kehren in einem Restaurant ein, eine kleine Dose Heineken kostet hier 2 USD, aber was soll es. Ich bestelle mir gefüllte Calamari (groß und sehr sehr gut, 3,50 Euro), Gerhard nimmt einen Snack, Andrea verweigert, es ist ihr zu teuer hier. Frisch gestärkt dann bis 8 Uhr durch Hoi An spaziert, bis ich mich ins Hotel zurückziehe und das Kreuzweh mit einer Tablette beende. Hab gut geschlafen, nur hat mich ein paar Mal ein Hahnengeschrei geweckt und die Kirchenglocken um 6 Uhr früh. War bisher der Meinung, dass es Kirchenglocken nur in der röm.kath. Kirche gibt, aber hier dürfte es anders sein, denn die Mehrheit der Stadtbevölkerung bekennt sich zum Theravada-Budhismus. Keine Ahnung, war aber auch kein Problem. Hab dann bis 8 weitergeschlafen.
Nicht nur in Huế werden Mauern eingerissen, auch vor meinem Zimmerfenster im Greenfield-Hotel (15 USD für ein sehr sauberes und großes Zimmer).

Freitag, 30.3.
Wolkenlos und sehr warm. Zum Glück geht mein Zimmerfenster Richtung Westen, in Ostseitigen Zimmern ist es sicher schon sehr heiß. Nach dem Frühstücksbuffett machen wir und wieder auf den Weg in die Stadt, es gibt viel zu sehen, unter anderem Chua Cau - die japanische Brücke, das Symbol Hoi Ans. In einige Straßen der Altstadt kommt man nur hinein, wenn man sich ein Hoi An Ticket um 55.000 VND) kauft. 
Außer der Altstadt von Hoi An darf man damit u.a. auch noch eines der drei Museen, eines der vier alten Häuser (?) und eine der drei Versammlungshallen besichtigen. Am Nachmittag gibt’s dann am Hafen Beef mit Lemongras, Reis und Gemüse, dazu zwei Bier. Kostet alles zusammen 2,20 Euro. Dann ist der Weg zum Schneider angesagt, die Hose wäre abzuholen. Irrtum, erst in einer Stunde. OK, kein Problem, es gibt ja ein Lokal ein paar Meter weiter. Nach einer Stunde ist die Hose tatsächlich fertig, nur ein bisschen zu lang. Kürzen ist angesagt, kein Problem. Hoi An ist die Stadt der Schneider (über die Qualität der Arbeit und des Stoffes verliere ich besser kein Wort, aber billig ist es halt ....), hat mir echt gut gefallen. Viel schöner als Huế, wo wir ja eigentlich nur die Zitadelle besichtigt hatten. Andrea und Gerhard gingen nochmals zurück in die Stadt (bestellte Schuhe abholen), ich setzte mich mit einem Bier an den Pool und schreibe Reisebericht bzw. lese. Später versuche ich dann in meinem Zimmer einen Gecko zu vertreiben, ist mir aber nicht gelungen. Hoffentlich frisst er mich nicht des Nacht ...

Samstag, 31.3.
Weckruf um halb 7, ich hab die Nacht überlebt, keine Bisswunden zu finden, auch sämtliche Gliedmassen sind noch an mir. Nach dem Frühstück fahren wir mit einem Bus (5 USD) nach My Son, wo wir die Weltkulturerbe-Tempelanlage (Eintritt extra 3 Euro) besichtigen. My Son war vom 4. bis 13. Jahrhundert die bedeutendste hinduistische Kultstätte des Landes und wurde erst vor ca. 100 Jahren von den Franzosen wiederentdeckt. Hatte die Stätte My Son damals in etwa dieselbe Bedeutung wie die große Tempelstätte Angkor , sind heute nur wenige Überreste zu bestaunen. Weite Teile der Anlage wurden auch durch den Vietnamkrieg zerstört, als die Amerikaner dort eine Zentrale des Vietkong vermuteten. 
Also, viel ist hier nicht zu sehen, dafür hat es 35 Grad. Aber der Reiseleiter war sehr unterhaltsam, ohne Hände kann der sicher keinen Satz fehlerfrei sprechen. Bei der Rückfahrt machen wir die letzten Kilometer mit einem Boot, wo wir herrlichen Gemüsereis bekommen. Leider viel zu wenig. In Hoi An essen wir dann im Hafen, dann ist duschen angesagt. Ich lasse unsere Weiterflüge rückbestätigen, danach Abendessen. Andreas Nase schält sich wie eine Schlange, bei Gerhard ist es das Genick. Und auch seine Unterarme, die aussehen, als ob sie von einem Flammenwerfer attackiert wurden. Abends packe ich noch meine Sachen, weil morgen geht es zum Flughafen.
 

Sonntag, 1.4.
Während Andrea und Gerhard noch packen, spaziere ich nochmals nach Hoi An, der Markt hat es mir angetan. Aber dort ist es nicht auszuhalten. Kein Windhauch, Tausende Leute und sauschwül, das T-Shirt pickt auf der Haut. Also, Schluss mit Markt, ich spaziere wieder zum Hotel, wo wir uns dann abwechseln mit Internet und Bier beschäftigen, bis es endlich 17,30 Uhr wird und das Taxi uns zum Flughafen nach Danang bringt (15 USD). Den 1stündigen Flug nach Ho Chi Minh City (HCMC) genießen wir einer nagelneuen Boeing 777. Die Fahrt vom Airport ins Zentrum zu unserem Hotel dauert eine halbe Stunde und ist echt spannend. Viel Verkehr, besonders Mopeds. 
Für die erste Nacht im Komfort-Hotel bekomme ich ein Zimmer um 19 USD, morgen muss ich umziehen in ein kleineres für 18, jeweils ohne Frühstück. Hatte Glück und bekam die Zimmer nach hinten in den Hinterhof. Das Hotel liegt in einer kleinen Seitengasse, die voller Lokale ist – wehe, man hat ein Zimmer in diese Richtung. Und alle 50 Meter kommt ein Sonnenbrille-, Feuerzeug- und Hängemattenverkäufer und will einem was verkaufen. Besonders gerne Geldbörsen von Gucci an. Auf meinen Sager, dass das billige Qualität sei, zeigen sie stolz die Prägung: Made in Italy. Mein Einwand, ich will Made in Germany wurde damit beantwortet: no problem, tomorrow. Prägungen a la Carte sozusagen ....

Montag, 2.4.
Nach einem ausgiebigen Frühstück (Omelette Nummer ?) um 2 USD in einem Lokal gegenüber vom Hotel ist eine kleine HCMC-Stadtrunde am Programm. Außer vielen Häusern ist nicht viel zu sehen. Gegenüber dem Kreisverkehr bei der Statue Tran Nguyen Hai befindet sich der Hauptmarkt von Ho Chi Minh Stadt, der Ben Thanh Markt mit über 10.000 m². Sicher Tausend Essen-, Gewand-, Obst-, Dörrfisch-, Tabak-, Elektronik- und Haushaltsstände, sowie alle möglichen sonstigen Waren findet man dort. Und erstmals habe ich ein Postamt als Sehenswürdigkeit besichtigt. Ist es doch zu heiß ?
Wir setzen uns in ein Lokal, umrunden dann die Kirche Notre Dam. A+G gehen noch zum Fluss, mich zieht es wieder in den Markt, wo ich eine herrliche Suppe (ca. 1 Liter) mit viel Gemüse und Beef (40 Cent) esse. Sehr schön und gepflegt auch der große Park mit vielen Blumen und Bänken, wo sich die Einheimischen mit Gymnastik und so fit halten. Auch haben wir heute den Ausflug zum Mekong-Delta gebucht (8 USD). Ich hätte lieber die schwimmenden Märkte besichtigt, wurde aber überstimmt, weil die Busfahrt dorthin ca. 1 Stunden länger dauert. Abendessen im selben Lokal wie beim Frühstück. Samt ein paar Bieren um ca. 3 Euro.

Dienstag, 3.4.
Gut und tief geschlafen, keinerlei Störgeräusche. Nach dem Frühstück dann gute 2 Stunden inklusive kurzer Pause im Bus zum Mekong-Ufer gefahren. Fast die gesamte Region südlich von HCMC gehört zum Mündungsgebiet des Mekong. Der Mekong kommt aus dem tibetanischen Hochland, um hier ins südchinesische Meer zu fließen. In diesem Bereich zerfällt der gigantische Fluss in mehrere Teilströme und diese teilen sich wieder in viele kleinere Flüsse und Teilarme. Der Uferbereich des Mekong gewinnt alleine durch Ablagerungen jedes Jahr an die 100 m neues Küstenland dazu. Im Mündungsgebiet gibt es tausende Kanäle und noch viel mehr Reisfelder. Alleine der Reisanbau in diesem Gebiet könnte schon fast die gesamte Bevölkerung Vietnams ernähren. Mit einem der zig Ausflugsschiffe überqueren wir in ca. 20 Minuten den Fluss und die 1. Werbeverkaufsveranstaltung (Zuckerlherstellung) konnte stattfinden. Anschließend ein kurzer Spaziergang durch den Bananenstaudenwald zur 2. Veranstaltung. Dann eine Stunde Mittagspause (Essen eher nein danke, aber zwecks Hunger trotzdem gegessen ...) in einem Lokal und mit einem Kanu ca. 20 Minuten durch einen schmalen Kanal gepaddelt worden. 
Dann wieder auf unser Schiff, 30 Minuten gefahren. Angelegt, ausgestiegen und 10 Minuten gegangen. Dann zu acht auf einen Pferdekarren gesetzt worden und ca. 1 km durch ein kleines Dorf gefahren, um wieder ans Wasser zu kommen, wo unser Schiff uns wieder an Bord genommen hat, um in ca. 15 Minuten den Mekong zu überqueren (fast so breit, wie der Ossiacher See lang) und uns wieder in den Abfahrtshafen zu bringen, wo der Bus zurück nach HCMC auf uns wartete. Also, diesen Ausflug hätte ich mir locker sparen können, schade um Zeit und Geld. Hätte doch zu den schwimmenden Märkten fahren sollen. Am Abend kaufte ich endlich die zwei ORIGINAL Gucci-Taschen, die ich für Frau und Tochter mitbringen sollte. Abendessen wieder um ca. 3 Euro im Lokal schräg gegenüber vom Hotel. Danach noch ein bisschen Lesestunde, das war es für heute.

Mittwoch, 4.4.
Frühstück wie gehabt gegenüber, dann gepackt und alles bis auf eine kleine Tasche bei der Rezeption abgegeben. Zu Mittag dann mit dem Taxi zum Flughafen. Bei dieser Fahrt hab ich einige Sünden abgebüßt. So was von Verkehr, ich glaub, ich bin als Beifahrer öfters auf die Bremse gestiegen als der Fahrer. Aber gut ist es gegangen, unfallfrei haben wir den Flughafen erreicht. 
Ich habe Glück und bekomme einen Platz auf der linken Seite in der Turboprop-Maschine nach Phu Quoc. Weil nach ca. 25 Minuten Flug beginnt sich der Mekong in seine vielen Arme zu verzweigen. Und das sieht man eben nur, wenn man auf der linken Seite sitzt. Da hab ich gleich zweimal Glück gehabt. Ich hatte einen Gangplatz bekommen, da wäre es mit dem fotografieren schlecht gegangen. Den Fensterplatz hat ein Vietnamese gehabt, der sich mit seinem Freund gleich beide Sitze geschnappt hat, als ich ihn auf seinen Fensterplatz lassen wollte. Aber da der Flieger nicht ganz voll war, setzte ich mich einfach 3 Reihen weiter nach vorne. Allein auf zwei Sitzen, mit Ausblick auf das beginnende Mekongdelta. 
Vom Flughafen dann in ca. 20 Minuten zum ziemlich abseits gelegenen Beach-Club gebracht worden, ziemlich staubige Angelegenheit, Asphalt gibt es nur in der Stadt, außerhalb Natur PUR. Der Club ist eine kleine Anlage direkt am Strand mit ein paar sehr einfachen, aber sauberen Bungalows (keine Klimaanlage, kein Kühlschrank) sowie einigen Zimmern. Es gibt ein Restaurant mit allem drum und dran. Und eine sehr gute Küche, auch genug (!) kühles Bier ist vorhanden. Für eine Übernachtung zahlt man 20 USD pro Bungalow, Frühstück extra.

Donnerstag, 5.4.
Zum Frühstück Omelette mit Käse und Zwiebel (mal was anderes), dazu zwei 7 UP. A+G haben sich für eine Inseltour mit dem Moped angemeldet, ich hab keine Lust zu einer Staub-Tour bzw. Staub-Tortur und verbringe den ganzen Tag mit Lesen, Musik hören, Baden (viel zu warme 29 Grad hat das etwas trübe Wasser) und vor Allem mit Nixtun. Fauli lässt grüßen. Gleich nach dem Frühstück lasse ich mich am Strand massieren, dauert 45 Minuten und kostet 2,50 Euro. Zu Mittag esse ich ein sehr gute Vietnamesische Suppe mit Beef, Gemüse und Reis, dazu Wasser. Den Versuch eines Strandspazierganges breche ich nach ca. 30 Minuten ab, es war einfach zu heiß. 
A+G kommen geschlaucht und sehr verstaubt von der Tour zurück und wir machen uns über ein paar Biere her. Am Abend bestelle ich Hot Pot mit Beef, muss aber dann was anderes nehmen, weil Beef ist aus. Gerhard war auch betroffen, nur Andrea bekam ihr Beef, OK, kein Problem, nehme ich Seafood, ist vielleicht eh besser als immer nur Rindfleisch. Also, da kommt ein Topf mit heißer Suppe auf einer Kochplatte und dazu gibt es dann Thunfisch, Tintenfisch, Garnelen und andere Fischsorten, nebst allerlei Gemüse, wie Sellerie, Tomaten und Salat. Alles wird roh in die Suppe geworfen und dann ca. 3 Minuten gekocht. Schmeckt traumhaft gut. Und ist so ziemlich das teuerste Essen, was man in Vietnam bekommt. Kostet doch glatt 90.000 Dong. Das sind 4 Euro und 50 Cent. 
Muss ehrlich gestehen, dass ich ohne Hilfe des Kellners nicht gewusst hätte, wie das ganze Zeugs zu essen ist.

Freitag, 6.4.
Verlasse um halb 9 den Bungalow und leg mich gleich wieder zur Massage auf die Strandliege. Welleness-Urlaub ;-) Anschließend Frühstück und dann das selbe Programm wie gestern. Auch die Suppe zu Mittag durfte nicht fehlen. A+G sind mit einem Boot und anderen Touristen zu einer Schnorcheltour gefahren. Was aber scheinbar nicht ganz das Wahre war: Sicht nur einen guten Meter und sehr viel Dreck im Wasser, wie sie mir am Abend berichten: Plastiksackerln haufenweise, auch Reste von Hühnern wurden gesehen. Stattdessen kaum Korallen und Fische. Ach ja, und natürlich hat sich Andrea den üblichen Sonnenbrand am Rücken geholt. 
Am Abend gibt es wieder Rindfleisch, deshalb bestelle ich mir den Hot Pot mit Beef. Fantastisch und sogar billiger als der mit Fischen: nur 80.000 Dong, 4 Euro.

Samstag, 7.4.
Der letzte Tag auf Phu Quoc. Mehr als 3 Tage Strandleben sind für mich eh schon fast eine Strafe, aber nach einer Rundreise passt das schon. Die Tasche ist schnell gepackt, das Taxi ist um halb 11 da, 20 Minuten später sind wir am Flughafen, Abflug nach HCMC ist um 11,55. Auch jetzt habe ich Sitzplatzglück, Fensterplatz rechts mit letztmaligen Ausblick auf das Mekongdelta. Andrea fragte am Airport einen Taxifahrer, ob er uns für 6 USD zum Hotel bringen kann, seine Antwort war JA. Beim Hotel angekommen, zeigte die Uhr 60.000 Dong an, was knappe 3 USD sind. Irgendwie ist da was schief gegangen. Entweder zeigt die Uhr falsch an oder es kostet doch keine 6 USD. 
Wir beziehen wieder Zimmer im Saigon Komfort-Hotel, und bevor wir auf ein Bier gehen, stelle ich mich unter die Dusche. Und zum Abendessen gibt es für mich wieder Calamari.

Ostersonntag, 8.4.
Unser letzter Tag in Vietnam. Zimmer geräumt und das Gepäck wieder bei der Rezeption gelagert. Wir fahren mit dem Bus durch die ganze Stadt, bis wir bei den Tunnelsystemen sind. 
Eine kurzer Einführungsfilm erklärt uns die Bauweise bzw. das ganze System: In Cu Chi, etwa vierzig Kilometer westlich von Saigon, beginnt ein mehr als 200 km langes Tunnelsystem, das bis zum Ende des Ho Chi Minh Pfades gereicht hatte. Oben im Dschungel suchten die Amerikaner die Vietcong - unter ihnen saßen sie in den Tunneln und warteten wie die Spinne bei ihrem Netz auf die Opfer. Wir besichtigten diverse Fallen, die der Vietkong erfunden hatte: Türfallen, Dreh-, Kipp-, Wippfalle, sehr kreativ - scharfe Pfeile aus Stahl oder zugespitzten Bambus. Es sparte Munition, die beim Vietkong knapp war. Sie haben immer gewartet, bis ein feindlicher Soldat in eine Falle trat und wenn seine Kameraden ihn dann retten wollten, haben sie aus dem Schutz des Dschungels zugeschlagen. Die Tunnel waren so eng, dass kein Nichtvietnamese durchpasste. Jetzt sind Teile für die Touristen erweitert worden. Es gab Schlafräume, Lazarette, sogar Kinder wurden in den Tunneln geboren. Überall im Dschungel waren gut getarnte Eingänge oder Luftlöcher versteckt. Etwa 150 von 200 freigegebenen Meter bin ich drinnen herum gekrochen, Andrea hat das auch geschafft. Auf allen Vieren, der Schweiß rann in meine Augen, das T-Shirt klebte am Körper. Man schwitzt wie in einer Sauna beim Aufguss, nur hier eben ohne Aufguss. Gerhard hat laut fluchend den ersten Notausgang nach ca. 30 Meter genommen. Es ist sehr eng und auch stickig und beklemmend, wenn man an die damalige Zeit denkt. 

Sehr bedrückt haben mich Bilder von verkrüppelten Kindern (Opfer vom Entlaubungsgift der Amis, auch noch nach 3 Generationen gibt es noch Missbildungen bei der Landbevölkerung). Nach dieser sehr interessanten Besichtigung fuhren wir wieder zurück zu unserem Hotel. Da wir aber keine Zimmer mehr hatten und Duschen doch nicht schlecht wäre (schon aus Rücksicht auf den Sitznachbar im Flieger), versuchte ich mein Glück einfach und fragte, ob ich mich irgendwo duschen könnte, ich zahl von mir aus 5 USD dafür. War nicht notwendig, ich konnte das Privatbad der Rezeptionistin benutzen. Gratis sogar. Ich glaub, so genossen habe ich noch keine Dusche vorher. 
Danach zum Abendessen ins Restaurant schräg gegenüber und irgendwann hieß es dann, auf zum Flughafen. A+G haben sich ein Kleinauto als Taxi geangelt, für mein Gepäck war da kein Platz mehr. Also nahm ich mir mein eigenes und riskierte es, nicht nach dem Preis für die Fahrt zum Flughafen zu fragen, mir war noch der Preis von gestern in Erinnerung mit den 60.000 Dong. Und tatsächlich, beim Eintreffen am Flughafen zeigte die Taxiuhr 48000nochwas an, ich gab dem Fahrer 50.000 (gute 2 USD statt 6 USD wie gestern). Das Einchecken war auch bald problemlos erledigt, der Flug nach Bangkok dauerte auch nicht lange. Dort mussten wir bis 23,30 auf den Weiterflug warten. So gegen Mitternacht, ich weiß nicht, wie spät es wirklich war, starteten wir in den Nachthimmel. 
Ich stelle die Uhr auf MESZ zurück, urplötzlich war es 19 Uhr. Und Planankunft in Wien wäre kurz vor 6 Uhr. Ich wartete das Essen ab, dann warf ich mir eine Schlaftablette ein und erwachte etwas nach 4 Uhr, am Monitor sah ich, dass wir schon fast über Budapest waren. In Wien dann raus aus dem Flieger, von A+G verabschiedet, dann auf zum Flieger nach Klagenfurt. Planabflug 7 Uhr 5. Ich war kaum in den Bus eingestiegen, als er auch schon abfuhr. Der letzte Passagier sozusagen. 
Im Handgepäck hab ich zwei Dosen Hanoi-Bier gehabt, die durften aber nicht mit an Bord. Selber schuld, hab in HCMC drauf vergessen. Aber bevor ich die zwei Dosen dem Bodenpersonal spende, trink ich sie lieber aus. Um 7 Uhr in der Früh ... Und dann parkte der Bus vor dem Uraltflieger und wir durften aber nicht einsteigen. Bitte um Geduld. Nach einer halben Stunde kam die Meldung, es gibt einen technischen Defekt, wir wurden wieder ins Gate zurück gebracht. Eine knappe Stunde sinnlos herumsitzen oder sonst was, dann erneutes Boarding. Klagenfurt dann um 9 Uhr erreicht und von meinem Weibi empfangen worden.


Schlussbetrachtung:  
Wenn ich für jedes Moped, das ich gesehen habe, einen Euro bekomme, bin ich Millionär. Die Leute in Vietnam sind sehr freundlich, das Essen einfach super, alles ist für unsere Verhältnisse schon peinlich billig. Von Kriminalität ist nichts zu bemerken, auch "Betrüger" gibt es nicht. Man ist höchstens selber schuld, wenn man in einem Markt den geforderten Preis nicht um mindestens 50 % senkt. MINDESTENS. Wer was verkaufen will, kommt schon, oder auch nicht. Umweltschutz und Schadstoffausstoß sind so wie in ganz Asien halt leider auch hier kein Thema, Aber dafür haben wir ja die EU, die wird das schon regeln. In Europa halt ...  Immer faszinierend die Transporte, sei es mit dem Fahrrad, Moped oder der Rikscha. Und die Männer, die durch knochenharte Arbeit aus den Flüssen den Schwemmsand in Schiffe laden und dann am Ufer wieder entladen - absolut Spitze. 10 Kilo Sand mehr  - und so manches Schiff geht unter (siehe bei den Fotos).Auch das soziale System hat mit dem unsrigen wenig gemeinsam, es gibt viele Bettler (zum Glück noch wenige Kinder) und Personen, die von keinem sozialem Netz wie bei uns aufgefangen werden. Ich sah zum Beispiel einen Mann, dem beide Beine und ein Arm amputiert (abgerissen oder sonst was) waren, der sich kriechend im Markt von Hoi An durch die Menschenmassen von Stand zu Stand "bewegte" und bettelte. Ernähren tut sich so ein Mensch sicher von den Abfällen, die er im Markt bekommt.
Oder am Straßenrand findet.