OSTKANADA 2003
Windsor - Toronto - Montreal - Ottawa - Niagara
  FOTOS
Samstag, 13.9.
Um 6,20 von Klagenfurt nach Frankfurt geflogen, von dort um 13,15 nach Detroit - USA. Ankunft um 16,15 Ortszeit. War ein sehr ruhiger und angenehmer Flug - auch hatte ich einen sehr guten Sitzplatz. Und das kam so: Beim Einchecken in Frankfurt stand neben mir ein älteres Ehepaar, so um die 70. Und die hatten getrennte Sitzplätze. Die Stewardess meinte, sie sollten sich an Bord mit einem Sitzpartner arrangieren, es dürfte überhaupt kein Problem geben, weil der Mann hat den Fensterplatz beim Notausgang. Naja, ich komme als ziemlich letzter in den Airbus und suche meinen Platz. Wer sitzt am Nebensitz? Die Frau ... Klar hab ich getauscht und mich fußfrei wie in der ersten Klasse an den Fensterplatz beim Notausstieg gesetzt. In Detroit musste ich den beiden noch ein bissl helfen, sie konnten kein Wort Englisch und der Beamte war doch sehr neugierig. Aber alles hatte ein happy end, wir waren glücklich in den USA gelandet und verließen den Flughafen. Harold stand schon hinter der Absperrung und wartete auf mich. Ein riesen Hallo, wir haben uns schließlich das erste Mal live gesehen. Das Gepäck war auch da, dann raus aus dem Airport und mit seinem Chrysler Sebring über die Grenze nach Windsor. Meine mitgebrachte Kärntner Jause (Speck, Hartwürste, Schnaps und Villacher Bier) durfte ebenso problemlos in Kanada einreisen wie ich. 15 Minuten später war ich bei Harold zuhause, wir kippten einige Biere, bis ich um 20 Uhr müde ins Bett fiel.
Sonntag, 14.9.
Mit aller Gewalt gegen den Jetlag angekämpft und bis 7 Uhr zu schlafen versucht, was mir mit einigen Wachphasen auch gelungen ist. Um 8 Uhr das Formel 1-Rennen von Monza angeschaut, danach herumgesessen und Harold von seinen Verwandten aus Villach berichtet. Er ist ja in England geboren, vor über 20 Jahren nach Kanada ausgewandert und hat seine Villacher Leute nie mehr gesehen. Auch haben wir im Internet meine Hotels für die Rundreise gebucht. Das erste Bier gab es um 11 Uhr, weitere folgten. Zwischendurch zum Bahnhof gefahren, den Korridorpass für die Rundreise gekauft, danach in einen Getränkeladen (es gibt keine alk. Getränke im Supermarkt). Am Nachmittag bei herrlichem Sonnenschein den Yachthafen von Windsor besichtigt und einen Freund von Harold besucht. Und wieder Bier. Hier wird scheinbar den ganzen Tag nur Bier getrunken, sogar der Hund von Steve leerte einen Aschenbecher voll. Und ging danach in seine Hütte liegen. Abends sitzen wir bei Harold im Wohnzimmer, ich lerne seine Söhne und das Enkelkind kennen, wir betrachten meine Homepage und gegen 21 Uhr geht es ins Bett. Leicht bierig, was aber auf meinen Englisch-Wortschatz eine positive Wirkung hat.
Montag, 15.9.
Tagwache um halb 5, die Reisetasche frisch gepackt und um halb 6 bei festem Regen zum Bahnhof gefahren, Abfahrt nach Toronto um 6 Uhr. Die meiste Zeit war nichts von der Landschaft zu sehen, es regnete, war trüb und finster. Bei der Ankunft in Toronto schien wieder die Sonne und der CN-Tower begrüßte mich schon von der Ferne. Eine Stunde Aufenthalt am Bahnhof, dann ging es weiter nach Montreal, wo ich um 16,50 ankam. Beim Info-Schalter zeigte ich meine Hotelbuchung und wurde zur U-Bahn nach Longuel weitergeschickt. Am Zielbahnhof schaute ich mich ziemlich ratlos um, machte dann eine halbe Runde um den Busparkplatz - und stand vor meinem Hotel. Ein herrlich großes 4-Bettzimmer im 8. Stock mit Blick auf den Olympiapark. Abends dann noch die nähere Umgebung besichtigt, in einem Fast-Food-Lokal was gegessen und dann gegen 22 Uhr ins Bett.
Dienstag, 16.9.
Es ist regnerisch, ich nehme meine Outdoorjacke mit in die Stadt. Heute ist Stadtbesichtigung am Programm. Die sehr schöne Kathedrale (umgeben von sehr hohen Häusern), dann der old Harbour, ein sehr interessanter Botanik-Garten, China-Town und Little Italy, wo ich auf Spagetti Aglio Olio und Rotwein einkehre. Am Nachmittag dann weiter in den Olympiapark und auf den Aussichtsturm im Stadion. Herrliche Aussicht bei inzwischen schönstem Wetter auf Montreal und Umgebung. Nur schade, dass der große Vergnügungspark mit der riesigen Achterbahn unter der Woche geschlossen hat. Gegen Abend dann wieder im Hotel eingetroffen und die Füße ein Weilchen hoch gelagert - das tat gut. Bei der Rezeption dann nach einem Supermarkt in der Nähe gefragt (you have a very nice dialekt - where are you from?) und zwecks gefährlichem Fußweg entlang der Hauptstraße zum Taxistand geschickt worden. Hab mich aber trotzdem zu Fuß auf den Weg gemacht und in knapp 10 Minuten war ich schon beim Geschäft. Und hab mir sicher 15 Dollar erspart. Ein paar Lebensmittel gekauft, (z.B. 70 dkg Erdnüsse um 1,50), dann noch am Bahnhof ein paar Dosen Bier und ab ins Zimmer. Und dann war ich vom Ausblick auf die große Brücke so begeistert, dass ich mich nochmals auf die Socken machte und die halbe Brücke abspazierte, mit Ausblick auf die beleuchteten Hotels, das Olympiastadion, den Fluss usw. 
Mittwoch, 17.9.
Um halb 8 machte ich mich wieder auf den Weg über die Brücke, diesmal auf der anderen Straßenseite. Wunderbarer Ausblick auf Downtown, das wichtige Molson-Gebäude (Molson ist die größte Brauerei weit und breit :-), den Hafen usw.  Anschließend mit der U-Bahn zum Bahnhof, der Zug nach Ottawa fährt um 10 Uhr. Ich hab mir Montreal in gut einem Tag „gegeben“, alles Wichtige gesehen - aber ein weiterer Tag hätte nichts geschadet.
Der Zug nach Ottawa ist ein Erlebnis. Zwei Sitze auf der einen Seite, ein einzelner auf der anderen. Alles nummerierte Sessel, wie in einem Flugzeug. Natürlich klimatisiert. Stehplätze gibt es keine, wenn alle Sitzplätze vergeben sind, wird einfach ein weiterer Waggon angehängt. Wie schaut hier wohl die 1. Klasse aus ??? Könnten sich unsere ÖBB-Manager mal anschauen, was Service und Reisekomfort bedeutet! 
Nach 1 1/2 Stunden sehr entspannender Zugfahrt traf ich dann in Ottawa ein - natürlich ohne „Plan“. Ein sehr nettes Mädel half mir weiter und ich fand problemlos mit dem Bus mein Hotel, leider etwas außerhalb vom Zentrum, aber schön ruhig gelegen. Und der Busfahrer (ÖBB lässt grüßen) ließ mich eine Station zu früh aussteigen, ich musste ca. 1 km bei knapp 30 Grad mit meiner 22-Kilo-Tasche zum Hotel hatschen - die nächste Haltestelle war vielleicht 200 Meter davon entfernt. Auf alle Fälle die Tasche ins Zimmer, dann mit dem nächsten Bus wieder zurück ins Zentrum. Ein sehr hilfsbereiter Junge erklärte mir, wie ich die Stadt am besten besichtigen soll. Und so hab ich es dann auch gemacht. Skyline gibt es hier keine, aber sehr schöne historische Bauten wie diverse Ministerien und der Regierungssitz. Die 90minütige Schifffahrt ist auch sehr zu empfehlen. Und die vielen sehr sauberen Seitengassen und die Albert-Street, Queen-Street usw. Gegen 22 Uhr war ich wieder im Hotel.
Donnerstag, 18.9.
Gegen Mittag bei schönstem Sonnenschein wieder zum Bahnhof, Frühstück bei Burger King, dann um 12,30 Abfahrt nach Toronto, Ankunft um 17 Uhr. Aus dem riesigen Bahnhof hinaus und kurz überlegt, wo mein Hotel sein könnte. Ein Blick in die Seitenstraße gegenüber - da ist es ja. Wirkt mit seinen 15 Stockwerken echt mickrig gegen die Häuser der Skyline. Das Zimmer im 7. Stock bezogen, danach die nähere Umgebung erkundet und bei einer Würstelbude abendgegessen. Ein paar Dosen Bier gekauft und gegen 20 Uhr ins Hotel - CNN schauen und Füße hochlagern und Bier trinken.
Freitag, 19.9.
Bis halb 9 geschlafen, es regnet schon seit Mitternacht teils sehr fest, jedoch hört es am Vormittag wieder auf - es ist sehr sonnig. Bin dann ausgiebig durch die Downtown spaziert, habe die Sky Line besichtigt und sehr billige Elektronikgeschäfte entdeckt (ich glaub, ich bräuchte einen Container). Um 16 Uhr ist Harold aus Windsor eingetroffen, das haben wir mit ein paar Bierchen begossen. Abendessen dann bei einem sehr guten Chinesen und später noch in der Hotelbar gesessen.
Samstag, 20.9.
In der Früh zu den Niagarafällen gefahren, herrlicher Sonnenschein. Fast alles besichtigt, was so zu sehen ist: mit dem Boot ganz nahe zu den tosenden Wassermassen, durch Tunnel hinter das Wasser, mit einer Seilbahn über den Fluss, Pause im Hardrock-Coffee, Uferpromenade und Schmetterlingshaus. Etwas außerhalb von Niagara bei einem Kanadischen Italiener Penne mit scharfer Wurst gegessen, am Abend im Motel noch ein paar Bierchen getrunken.     
Sonntag, 21.9.
Bis gegen 10 Uhr Damenfußball-WM im TV geschaut, dann durch das ziemlich große Weinbaugebiet zu 2 Weinkeller gefahren, Harold hat sich jeweils eine Flasche gekauft - um stolze 45 CND das Stück. Nach dem Mittagessen (fast food) wieder zurück nach Toronto. Harold hat sich gleich wieder auf den Weg nach Windsor gemacht, ich habe via Internet das gleiche Hotel gebucht (ist um 1/3 billiger als bei der Rezeption). Da für morgen wieder Regen angesagt ist, besuche ich gegen Abend den CN-Tower. Pfoa. Besonders die Aussicht von 447 Meter auf die Downtown, auf den Flughafen usw. Ganz in der Ferne ist sogar die Skyline von New York zu sehen. Und einen  ganz besonderen Ausblick hat man durch den Glasboden ...
Montag, 22.9.
Lange geschlafen, gegen Mittag bei strömenden Regen wieder auf Besichtigungstour gegangen. Ich wollte nochmals nach Niagara, daher via Internet ein Hotel gebucht, am Bahnhof die Fahrkarte gekauft und danach wieder durch Toronto spaziert. Sehr schön, sehr sauber, echt sehenswert.
Dienstag, 23.9.
Mit dem Zug nach Niagara, dort mit dem Taxi ins Hotel, danach auf Tour. Über die Brücke in die USA, die Fälle von dort aus angeschaut, dann auf den Tower von Niagara, ebenfalls herrliche Aussicht weit über das Land. Am späteren Nachmittag dann im Hotel die Füße hochgelagert und gegen 21 Uhr wieder zu den Fällen - die in verschiedenen Farben beleuchtet sind. Sehenswert ! 
Mittwoch, 24.9.
Um 6,45 mit dem Zug wieder nach Toronto, dort ein bissl eingekauft, herumspaziert und Internet und so weiter. Abfahrt um 16 Uhr und um 20 Uhr dann wieder in Windsor von Harold am Bahnhof abgeholt worden. Er hat heute den 51. Geburtstag, was natürlich gefeiert wird ....
Donnerstag, 25.9.
Durch den Tunnel nach Detroit (USA) gefahren, dann weiter nach Frankenmuth in ein riesiges Outlet-Center (ich fürchte mich vor der VISA-Abrechnung)  im kindischen Bavaria-Inn (soll ein Bayrisches Wirtshaus darstellen) gegessen, einen Ganzjahres-Weihnachtsmarkt (aber nur von außen) gesehen und am späten Nachmittag wieder retour nach Windsor. Mit Harold und seinen Söhnen auf der Terrasse noch ein paar Bier getrunken und den vorletzten Tag ausklingen lassen.
Freitag, 26.9.
Am Vormittag ein bissl Windsor besichtigt und um 12,30 zum Flughafen nach Detroit gefahren. Und bei der Einreise die US-Bürokratie eine Stunde lang genießen dürfen. Eingecheckt, dann mit Harold einen McDonalds in der Nähe besucht und letztmals für sehr sehr lange Zeit Fast Food gegessen. Abflug dann pünktlich um 18 Uhr, in Frankfurt gelandet um 7,45. Super Flug gewesen, die meiste Zeit über 1000 km/h schnell und 11.300 Meter hoch. Hätte ich fast verschlafen, aber ein paar Kleinkinder haben nicht nur mich abwechselnd am Einschlafen gehindert. Mit der Mittagmaschine dann nach Klagenfurt - und das war’s.
Viel gesehen und erlebt; die österreichische Mentalität wieder mehr zu schätzen gelernt, besonders die gewohnte Küche.