ABU DHABI und DUBAI
zwei der arabischen Emirate


Die Wüste Rub-al-Khali (=leeres Viertel) im Süden der arabischen Halbinsel ist mit einer Fläche von rund 780.000 qkm fast so groß wie Türkei - und somit die größte Sandwüste der Erde. Vielfach wird geglaubt, die Sahara wäre das, doch diese besteht nur zu ca. 20 % aus Sandwüste. Und die Sandfläche in Nordalgerien bedeckt "nur" eine Fläche von ca. 150.000 qkm. Die Rub al-Khali macht ihrem Namen alle Ehre, denn in ihr lebt außer Spinnen und vereinzelten Nagetieren kaum eine Menschenseele. Die Temperatur in der Wüste schwankt vom Gefrierpunkt bis zu 60 Grad. Bis heute ist diese Wüste - abgesehen von Satellitenbildern - kaum erforscht. Lediglich am Rand  kann man mit Geländefahrzeugen in die ersten, bereits sehr mächtigen Dünen hineinfahren.
Abu Dhabi, die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate und des Emirates Abu Dhabi ist ein idealer Ausgangspunkt, um die Randgebiete der Wüste zu erkunden und hat außerdem viele tolle Sehenswürdigkeiten, genau so wie Dubai, die Hauptstadt des Emirates Dubai. Neben Mega-Bauwerken begeistern auch noch die traditionellen Souks, tolle Einkaufszentren und überhaupt ....

Mittwoch, 30.11.

Diesesmal nehme ich großes Risiko: Ich fliege (!) von Klagenfurt (ab 08:15) nach Wien (an 09:10). Falls nicht wieder einmal der Flug von der AUA ohne Bekanntgabe von Gründen gestrichen wird oder eine der alten Maschinen einen Defekt haben wird. Aber wie sagt man so schön: no risk, no fun ...
Von Wien geht es um 11:10 weiter, Ankunft in Abu Dhabi  ist um 19:50 Ortszeit. Die erste Nacht verbringe ich im Premier Inn Abu Dhabi Airport, von wo es morgen Früh nur wenige Meter zum Autoverleih AVIS sind, wo ich das Mietauto  - einen Ford Eco - übernehmen werde.

SOWEIT die Idee und der Plan. Bei tollstem Wetter flogen wir über die Pack, dann auf einmal ein komisches Geräusch auf der linken Seite des Flugzeuges, kurz danach eine Rechtskurve Richtung Graz und die Durchsage, dass vermutlich die Dichtung bei der Flugzeugtüre defekt ist. Der Schaden soll in Graz begutachtet und gleich repariert werden. Na gut, Zeit habe ich. Nach der Landung erklärte der Pilot, dass es zu Druckabfall in der Kabine kam, deshalb die Notlandung. Gute eineinhalb Stunden sahen wir von der Abfertigungshalle aus, wie irgendwas am Flieger gemacht wurde, Informationen bekamen wir keine. Mein Flieger ab Wien nach Abu Dhabi war inzwischen schon fort, als wir erfuhren, dass wir mit dem Bus nach Wien gebracht werden. Na Bravo, um 14 Uhr waren wir dann alle zusammen in Schwechat und ich machte mich auf zum Schalter. Die nächste Maschine nach Abu Dhabi geht um 17 Uhr, sie fliegt über Düsseldorf und kommt morgen an. Nö danke, dann was anderes: Via Opodo im Internet einen Flug nach Dubai gebucht, wie das mit den Kosten werden wird, sehe ich in den nächsten Tagen. Zum Glück habe ich eine Flugversicherung abgeschlossen ...
Also, der Flug nach Dubai findet um 22 Uhr statt, ich ergattere mir einen Fensterplatz bei der vorderen Notausstiegsreihe. Danke an das Fräulein beim Check in der EMIRATES. Ankunft in Dubai ist um 6 Uhr, dann werde ich mit dem Bus eben nach Abu Dhabi fahren (1,5 Stunden) und das Mietauto wie geplant am Vormittag abholen.  Und alles ist wieder gut und im Lot.

Donnerstag, 1.12.
Ein paar Stunden hab ich gut geschlafen, dann weckte uns der Pilot beim Sinkflug nach Dubai laut und deutlich auf. Auf einen Bus nach Abu Dhabi hätte ich 2einhalb Stunden warten müssen, so nahm ich mir ein Taxi (350 Dirham) und war eine gute Stunde später bei AVIS-Schalter, wie im Vertrag stand am Royal Pavillon, Terminal 1. Nur wusste dort niemand, wo AVIS ist, bis endlich ein Taxifahrer vorbeikam, der wusste, dass AVIS vor 4 Monaten zum Terminal 3 gesiedelt ist. Hat er gleich eine Kundschaft gehabt ... Das Fräulein beim Schalter konnte natürlich nix dafür, dass auf den Buchungsbestätigungen noch die alte Adresse steht. Hat sie gesagt. Wenigstens war meine Buchung da und ich bekam mein Auto nach dem üblichen Papierkram und Hinterlegung einer VISA-Kaution. Die Fahrt zum LIWA-Hotel konnte beginnen.
Es war eine schöne und interessante Fahrt mit vielen Fotostopps, Baustellen, Umleitungen und auch einem ordentlichen Verfahrer. Aber ich fand mein Hotel am Nachmittag, bezog das Zimmer und alles war im grünen Bereich. Gegen Abend fuhr ich nach Liwa, erkundete das auf Grund der 45-Jahre-Emirate-Feierlichkeiten mit vielen Fahnen geschmückte Städtchen, wechselte EURO um, besuchte einen Fastfood-Laden und um 21 Uhr war Funkstille.

Freitag, 2.12.
Bis 9 geschlafen, denn auf die Fahrt zur MOREEB-Düne gemacht. Ich kann nur sagen: PFOA !!!! Die scheinbar endlosen Sanddünen der Wüste erreichen eine Höhe von 200 Metern. Als höchste von ihnen gilt die Moreeb-Düne, sie ragt mit einem Steigungswinkel von 50 Grad scheinbar senkrecht in die Höhe und zählt damit zu den höchsten Sanddünen der Welt. Kein Wunder, dass die Moreeb-Düne als perfekter Schauplatz für das so genannte Dune Racing (meistens über Silvester) auserkoren wurde. Auch in den nächsten Tagen findet ein größeres Event statt, es werden Tribünen aufgebaut und die Campingplätze hergerichtet. Und natürlich düsen auch einige Buggys und Offroad-Autos in den vielen Dünen herum. Und zur Klarstellung: ein Präsidentschaftskandidat war nicht hier  :-)
Bis auf ca. 2/3 habe ich die über 200 Meter hohe Düne gegenüber der ca. 170 Meter hohen Moreeb-Düne bestiegen, dann war Schluss, ich hatte Sand im Getriebe .... 34 Grad zeigte das Thermometer, die Sonne lachte vom klaren Himmel. Und so wie es bei uns heißt, dass Gras über eine Sache wachsen wird, gilt hier das Motto: Sand drüber. Traurig, aber Müll (vor allem Plastiksackerln) liegt viel herum, in Senken, am Straßenrand, hinter Dünen, neben Dünen, auf den Dünen ....
Am Nachmittag war ich wieder beim Hotel, nach einer kurzen Zimmerstunde mietete ich ein Quad und kurvte eine Stunde durch die tolle Dünenlandschaft hinter dem Hotel. Ist am Anfang gar nicht so einfach, ein paar mal wäre ich fast umgekippt und/oder im feinen Sand stecken geblieben. Aber eben nur fast! Ein abendliches Bad im 28 Grad warmen Pool war der krönende Abschluss des heutigen Tages - und der war sehr intensiv, aber einfach toll.

Samstag, 3.12.
Nach dem Frühstück machte ich mich auf die Reise, 360 km habe ich zu fahren, bis ich das TOP HOTEL APARTMENT in El Ain erreiche. Ich beziehe das Zimmer und fuhr dann gleich zum Al Jahili-Fort, eines der ältesten Gebäude der UAE.
Nächstes Ziel mit einer Höhe von 1.240 Metern ist der Jebel Hafeet,  der höchste Punkt des Emirats und der zweithöchste der VAE. Dieser hoch aufragende, felsige Hügel, der über Al Ain wacht und an den Oman grenzt, besteht aus zerklüftetem Kalkstein und ist über Millionen von Jahren vom Wetter gezeichnet worden. In diesem Gebiet wurden bedeutende fossile Funde gemacht, die wichtige Teile im Puzzle der uralten Stadtgeschichte sind. Über 500 urzeitliche Gräber, die 5.000 Jahre alt sind, wurden in den Ausläufern des Jebel Hafeet gefunden.  Die Straße führt ganz hinauf, und nicht zu Unrecht wird sie als „eine der schönsten Straßen der Welt“ beschrieben wird. Es ist ein wahres Erlebnis, die steile Serpentinenstraße hinaufzufahren und von den Parkbuchten aus den atemberaubenden Ausblick über die Stadt auf der einen Seite und die endlosen Sandflächen auf der anderen Seite zu genießen. 
Am Abend bummle ich noch durch die Mall von Al Ain, kaufe aber nichts ein, erstens wüsste ich nicht, was - und zweitens ist mein Budget beschränkt. Weil hier ist fast alles zwischen 25 und 50 % teurer als bei uns, vor allem Mobiltelefone, TV-Geräte, Tablets und so sind nicht unbedingt günstig.

Sonntag, 4.12.
Kurzbesuch beim Kamelmarkt, wo hauptsächlich Renn-Kamele angeboten werden, (aber auch Schafe, Ziegen und Hühner) dann mache ich mich auf die Weiterreise.
Ca. 150 km sind es bis nach Abu Dhabi, wo ich am Nachmittag beim STRAND-Hotel mitten im Zentrum eintreffe. Am späteren Nachmittag fahre ich mit dem Auto zum Flughafen und gebe es wieder ab, nicht jedoch bei der Hinfahrt ein Highlight Abu Dhabis zu besichtigen: The CAPITAL GATE steht im Buch der Rekorde als "der absichtlich am stärksten geneigte Turm der Welt". Die Neigung von 18 Grad übertrifft den schiefen Turm von Pisa um fast das 4fache ....
Bis ca. 20 Uhr bin ich noch in Sache Hochhäuserschaun unterwegs, dann falle ich müde ins Bett.



Montag, 5.12.
Bis gegen Mittag spaziere ich wieder durch die Häuserschluchten, ein Tourist auf Sightseeing-Trip in der großen Stadt halt.
Und was ganz und gar touristisches steht heute auch noch am Programm: Eine abendliche Wüstentour mit einer Offroad-Fahrt durch die Dünen, Kamelreiten, Grillfest usw. ca. 40 km außerhalb von Abu Dhabi. Ein Erlebnis war die Fahrt mit dem großen Toyota-Jeep durch die Dünen. Steile Auffahrten, extreme Schieflagen, fast senkrechte Abfahrten. Das Barbecue war ausgezeichnet, auch die Tanzvorführung nicht ohne und die Tierchen zutraulich. Um 21:30 war ich wieder im Hotel.

Dienstag, 6.12.

Um halb 10 musste ich beim Gate 3 in Dock C der Emirates-Marina sein. Zum Glück war ich schon früher unterwegs, weil von dieser Adresse hat der Taxifahrer noch nie was gehört. Er wollte mich unbedingt schon beim Über-Drüber-Superluxushotel EMIRATES PALACE aussteigen lassen, aber da ist sicher nicht der Treffpunkt für meine Speedbootfahrt. Der Fahrer irrte im weitläufigen Hafengelände herum und fragt immer wieder, wo ich hin will - mal mich, dann wieder einen der vielen Securityleute, die hier herumstehen. ABER doch: gefunden, und zwar auch noch rechtzeitig. Ich war der einzige Gast bei der Bootstour, eine Stunde waren wir unterwegs bis hinaus nach Lulu-Island, zum President-Island, Dhau Hafen und Fischhafen. War eine sehr interessante Rundfahrt, vor allem der Blick auf die Skyline war toll, obwohl es dunstig war.
Im 74. Stock des Tower 2 des Etihad-Komplexes bietet das Observation Deck in 300 Meter Höhe eine wahnsinns Aussicht auf Abu Dhabi und die umliegenden (künstlichen) Inseln, auf das Emirates Palace, den Hafen und ....       
Nach einer Relaxstunde am Pool machte ich noch einen Spaziergang in der Hotelumgebung und konnte im SOFITEL nebenan eine Weihnachtsliedervorführung eines im wahrsten Sinn des Wortes gemischten Kinderchores  beobachten. War sehr schön, es wurde nicht nur mir richtig warm ums Herz bei OH TANNENBAUM, FELICE NAVIDAD und so weiter.

Mittwoch, 7.12.
Heute fahre ich mit dem Linienbus um 24 Dirham (6 EURO) nach Dubai, wo Julia im IBIS MALL OF THE EMIRATES, ca. 400 Meter von der MALL für mich ein Zimmer reserviert hat. Den Nachmittag verbringe ich in der Mall, und ehrlich: ich bekam Lust zum Schifahren ... Am Abend holte sie mich ab und wir fuhren in die Marina zum Abendessen.



Donnerstag, 8.12.

Gegen Mittag spaziere ich die ca. 3 km nach Madinath Jumeirah, wo das wohl bekannteste Hotel der Welt steht. Natürlich spaziere ich auch durch die vielen Geschäftsstraßen und entlang der Kanäle. Hier ist eine eigene kleine Welt ...
Am Nachmittag fahre ich mit der Metro zur Dubai-Marina, wo ich den ca. 7 km langen Rundumspazierweg (Promenade) "abarbeite" und ca. 50 Fotos von der tollen, fast unwirklichen Kulisse mache. Gegen 22 Uhr bin ich müde im Hotel eingetroffen.

Freitag, 9.12.
Mittags habe ich mich mit Julia und Keith in der Marina nicht weit von ihrer Wohnung zum Essen getroffen. Die Restaurantmeile ist direkt am breiten Sandstrand, der heute Freitag (= dienstfrei) natürlich von Menschenmengen bevölkert wird. Und auf einer vorgelagerten Insel ist das größte Riesenrad der Welt (bisher London) im entstehen. Ich werde in ein paar Jahren wieder kommen und eine Runde damit fahren ....

Um 16:30 habe ich Termin im Burj Khalifa, ich hab mir ein VIP-Ticket für die Aussichtsplattform ON THE TOP gegönnt. Mit den Standardtickets darf man bis in die 124. Etage (456 m über Grund) fahren, mit dem VIP-Ticket kommt man bis in die 148 Etage, 555 Meter über Grund. Und von dieser Höhe wirken die doch recht hohen Häuser rund um die Mall schon wieder mickrig und klein. Naja, was sind schon 50 oder 60 oder 70 Stockwerke gegenüber 148. Vom Sonnenuntergang war leider nicht viel zu sehen, im Westen war es etwas bewölkt.
Der Besuch beim Khalifa war meine letzte Aktivität, um halb 9 traf ich mich nochmals mit Julia und Keith, dann fuhr ich mit der Metro zum ETIHAD-Terminal. Julia wollte mich mit dem Porsche fahren, jedoch haben wir meinen großen Koffer nicht untergebracht. Vom Terminal fuhr ich mit dem Etihad-Zubringerbus zum Flughafen Abu Dhabi, von wo ich um Mitternacht den Heimflug antrat.