NEPAL -Rundreise
14.-29.11.2002
Fotoalbum
Ohne sie hätte ich diese Ecke der Erde vielleicht nicht kennen gelernt.
Und spezieller Dank an Andrea, die auf unserer Tour fast ein Heft vollgeschrieben hat. Da ich selber eher schreibfaul bin und nur ein paar Seiten während der Reise geschrieben habe, diente ihr sehr ausführlicher Reisebericht als Basis für meinen. Ich hab nicht alles übernommen, aber schon ziemlich einiges. Weil erlebt und mitgemacht haben wir ja alle doch (fast) das gleiche. Ganze Passagen habe ich unverändert ü
Danke an Andrea und Gerhard.
bernommen - sie sind gekennzeichnet.
 
gebucht bei: Waschbär-Reisen - travel-to-natur
Vorgeschichte
Irgendwann im Frühling 2002 kam ich mit Andrea auf geplante Reisen im heurigen Jahr zu sprechen. Das Ziel NEPAL wurde genannt. Aha. Das wäre doch was für mich. Na gut, mal schön langsam weiterdenken, die Frau (meine Brigitte) darauf vorbereiten, dass ich sie für 2 Wochen allein lassen werde (will, wenn ich darf J)
Ok., alle Hindernisse sind aus dem Weg geräumt, ich gebe Andrea Grünlicht zum Buchen. Und dann beginnt halt - wie üblich - die Warterei bis zum Abflug. Und die Sorgen, wie ich als Villacher nach Wien komme. Mit dem Zug ist das so eine Sache, besonders mit dem ganzen Gepäck. Der Flug von Klagenfurt kostet aber auch einen Haufen Euros. Also, ich fahre zum AUA-Schalter am Flughafen Klagenfurt, um zu verhandeln, welche Möglichkeiten ich habe. 2 sehr freundliche und absolut hilfsbereite Mädels machen es möglich: sie stornieren meinen Flug von Wien nach Kathmandu, buchen ihn neu ein – mit Zubringerflug von Klagenfurt nach Wien (und wieder retour). Weil diese Flüge kosten ja, wenn man mit STAR-Alliance fliegt, keinen Euro (hat Andrea nicht gewusst). Nur die Stornogebühren von 21 EUR (zuzüglich ein Kaffee und ein weißer Spritzer) waren zu bezahlen. Und ich fliege von Klagenfurt nach Wien. Und bei der Rückkehr wieder zurück. Perfekt. Also, die Digi-Cam und den Camcorder  voll aufgeladen (ich brauche keine herkömmlichen Batterien), alles eingepackt, und los geht es.
Donnerstag, 14.11.
Brigitte bringt mich in aller Früh (Abfahrt kurz nach 5 Uhr) nach Klagenfurt. Ich checke meinen großen Rucksack gleich bist Kathmandu durch (ist ja echt praktisch, keine Schlepperei in Schwechat) und um 6,00 hebt dann die Tyrolean-Air-Maschine ab und 40 Minuten später bin ich in Wien-Schwechat. Jetzt heißt es, ein bissl warten, weil der Flug nach Kathmandu startet erst um 10 Uhr 10. Ich hatsche halt so am Flughafen herum, die Zeit vergeht – und als Gerhard und Andrea sich melden, setzen wir uns nach einem Kurzbesuch im Duty-Free in eine Bar, um auf unseren bevorstehenden Flug ein Bier zu trinken. Check-In usw. war alles kein Problem, nur als wir schon im Flieger waren, erfuhren wir, dass sich der Abflug um ca. 1 ½ Stunden verzögern wird, weil wir auf Transitpassagiere aus London und Frankfurt, die ebenfalls mit der AUA weiter fliegen und noch in der Warteschleife zum Landen sind, warten. Weil in Wien herrscht das übliche Wetter: Nebel. Und scheinbar ist das für die zwei Maschinen ein Problem. Na gut, warten wir, weil sollen wir auf und davon fliegen, und die anderen vielleicht mit dem Taxi nachkommen ?  - Na also, auch Wartezeit (für manche Kettenraucher und Kampftrinker sicher ein Problem – es gab nur Juice und Rauchverbot) vergeht und es geht los. Um 12 Uhr rollt unser Airbus dann Richtung Startbahn. Sehr interessant: es gibt eine Bordkamera irgendwo an der Flugzeugspitze  - und so sehen wir am Monitor die Flugzeuge vor uns auf der Piste. Auch nach dem Abheben werden uns die Bilder aus dieser Kamera gezeigt. Echt toll. Essen war ok (Tortellini). Die Zeit vergeht, wir fliegen über das Schwarze Meer, dann über das Kaspische, dann noch über Bagdad nach Delhi. Auf einmal links von mir eine große Show: ein Pole mittleren Alters schüttet sich den heißen Kaffee auf die Hose. Er gerät in Panik, will aufspringen. Kriegt in seiner Hektik aber die Armlehne nicht hoch - auch das Tischchen vor ihm ist im Weg. Sein Kumpel greift ein und räumt das Tischchen ab und der Angeschüttete stellt sich in den Gang und jammert vor sich hin.  Die Hose, Hemd und lange Unterhose hat er dann öffentlich im Gang ausgezogen und über Stuhlsitz gehängt, d.h. er steht in langärmligem Unterhemd und kurzer (grüner) Unterhose mitten im Flieger, verstehen tut sein Gemurmel keiner ;-) alle sind erheitert - bis auf die Stewardessen. Landung um 2,20 Ortszeit. Der Pole konnte von der Hauptstewardess doch noch überredet werden, sich wieder anzuziehen, das Anschnallen hat ein Steward erledigt, nachdem es 2 Stewardessen umsonst probiert haben.
Eine lange Schlange zum Anstellen für das Visum (das Foto wird auf den Zettel geklammert), dann die nächste Schlange zum Visum zahlen (30 USD). Dann der nächste Schalter für den Stempel im Pass und noch 2 Zettel abgeben. Dann einen Stock tiefer die Gepäckstücke holen. Alles da. Und warm war's! Bin schon jetzt drauf gekommen, dass ich viel zu viel warmes Gewand mithabe. Na ja, vielleicht kommt doch ein Kälteeinbruch. Ein Vertreter von Ying Yang Travel, unserem Reisebüro vor Ort, holte uns mit Namaste' und Blumenkränzen ab, dann fuhren wir mit einigen Zwischenstopps bei Straßensperren (Militärkontrollen) ca. 20 Minuten ins Hotel. Hier gab es noch einen Tee mit Milch, dann ab ins Zimmer. 2 Decken vom Bett auf den Kasten, und das Fenster aufgemacht - gute Nacht. Es ist so gegen halb 3 Uhr, 4 ¾ Stunden später als in Villach und sooooooooo schön warm.
Freitag, 15.11.
Habe gut geschlafen. Nur ein paar Mal hat irgendwo ein Hund gebellt, und das monotone Rauschen irgend einer Maschine (Stromgenerator) war auch nicht weiter schlimm. Morgens um 7:30 aus dem Bett, draussen alles im Nebel. Nach den Frühstück fuhren wir mit Madhu, dem Chef von Ying Yang, durch den Chaosverkehr KTM's raus zu Swayambunath, dem ca. 2500 Jahre alten buddhistischen Tempel, der sich mit Gebetsmühlen am Hügelanfang hinzieht - 365 Stufen rauf zur vergoldeten Stupa. Überall Händler mit Gravuren, Armbändern, etc. Und bettelnde Kinder. Oben am Hügel ein schöner Blick auf KTM und seinen Smog, ganz diesig ein 7000er in der Ferne. Hinduistische Tempel und buddhistisches Kloster, alles nebeneinander. Tibetische Mönche hörten grade zu beten auf, als wir kamen. Es hatte 25 Grad und der Himmel war strahlend blau - über dem Smog von KTM.
Danach gingen wir durch die Altstadt KTM's. Vorher aber mussten wir eine Brücke überqueren. Unter dieser rinnt ein Fluss. Und in diesen Fluss rinnt von allen Seitenstraßen alles mögliche. Wie es riecht, kann man sich vorstellen. Kanal ohne Abdeckung. In der Altstadt dann Menschen- Auto- Rikscha- TukTuk- Moped- und Fahrradmassen. Waschgelegenheiten für Wäsche, Menschen und Fahrräder auf der Strasse. Müll neben und im heiligen Fluss Bragmati, Tempel und Geschäfte wechselten sich ab.
Mittagessen im 4. Stock im Freien nahe des Durbar Square (Hauptplatz). Wildschweincurry um 340 Rupien (Rps) (77 Rps. waren in etwa ein Euro/Dollar). Und Carlsberg bzw. Tuborg Bier (650 ml).

Abends waren wir in der Nähe vom Hotel essen (wohnen relativ weit vom "Schuss", d.h. vom touristischen Viertel). Herrlich nepalesisch. 2040 Rps für uns 3. Das Essen war scharf, aber sehr gut. Chapati (Teigfladen) mit Chicken Curry, gelben Linsen, Kartoffel, Faschiertem, Gemüse und noch eine faschierte scharfe Sauce. Man sah an Gerhards Haaren, dass es scharf war, die standen dann wie mit Gel präpariert in die Höhe. Dann noch Ayla (eine Art Reisschnaps), Alkoholanteil 75%. Gerhard hat einen Finger eingetaucht und wollte unbedingt den Flammentest fotografieren. Leider brannte der Schnaps zu heiß...  Die Kellner unterhielten sich bestens. Waren dann bis Mitternacht an der Hotelbar auf einige Bier und auch noch Schnaps vom Haus. Na auf alle Fälle war ich nach Mitternacht im Zimmer, und legte mich nieder. Und in der Früh erwachte ich in der gleichen Körperhaltung. Das Bett sah aus, als ob noch nie jemand drinnen gelegen wäre. Ich glaub, ich war im Koma und bin die ganze Nacht bewegungslos im Tiefschlaf gelegen. Die sogenannte Meditationshaltung halt – ooooooommmmm.
Samstag, 16.11.
Eines ist sicher: Kopfweh kriegt man weder von Bier noch von dem Schnaps. Ich zumindest nicht. Andrea und Gerhard haben da ein bissl andere Erfahrungen gemacht J). Trotzdem, das Programm ging weiter, sie haben durchgehalten. Andrea mit Halsweh, Nase verstopft, Hohlraumsausen, Blutdruck im Keller. Nach dem Frühstück kam Madhu und wir fuhren erst nach Boudhanat. Durch ein Tor geht man von der Strasse weg und landet in einer anderen Welt. Die Riesenstupa, Tibeter, die um die Stupa die Gebetsrunden drehen. Musik "om mani padme hum" aus den CD Shops dazu. Ein unbeschreibliches Gefühl. Wie in einer anderen Welt und KTM "draußen" war komplett vergessen. Wir gingen auf die Stupa rauf (das größte Heiligtum außerhalb Tibets für Buddhisten und auch für Hinduisten) und sahen die schneebedeckten 6000er Gipfel in der Ferne.
Dann fuhren wir nach Pashupatinath, dem heiligsten Tempel der Inder, wo grad 3 Leichenverbrennungen im Gang waren. Eine wurde vorbereitet. Schon irgendwie ein beklemmendes Gefühl, so was zu beobachten. Na ja, ist ja auch nicht unbedingt die Europäische Kultur, die wir hier erleben. Sehr warm war es auch, grad richtig mit dem T-Shirt.
Weiter ging es nach Bakthapur. Eine tolle mittelalterliche Stadt, die in den 80iger Jahren mit deutscher Hilfe ein Kanalnetz erhalten hat. Vorher wurden gewisse „Geschäfte“ einfach in den Seitengassen erledigt. Das ist jetzt aber Geschichte und die Stadt ist sehr sauber. Obwohl erst Mitte des 19. Jahrhunderts nach einem Erdbeben wieder aufgebaut, schaut es trotzdem uralt aus. Reis wird getrocknet, die Menschen waschen sich in den kleinen engen Gässchen im Freien, in den Häusern mit winzigen Eingangstüren (mind your head) ist es stockfinster. Wir sahen wunderschöne Schnitzerein auf Häusern, den Durbar Square, wo Bertolucci den Film "Little Buddha" drehte. Wir aßen Momo, Chicken Curry und Yoghurt (ich zuerst bääääääääh, dann hmmmmmmmmm)mit Mandeln und Kokosnuss.
Später am Nachmittag wieder in der Bar im Hotel Manaslu, dann auf die Suche nach einem Internet Cafe und Essensgelegenheit. Das touristische Zentrum KTM's mit vielen Restaurants und Geschäften ist uns zu weit, etwa 30-40 Minuten zu Fuß. Internet: 1 Rps pro Minute, aber ziemlich langsam. (maximal ein 56iger Modem) Dann in einem kleinen unscheinbaren Lokal (Mount Kailash) gegessen, wir waren die einzigen Gäste waren. Buff Momo und Mixed Thukpa (Nudelsuppe mit verschiedenen Inhalten) und ein Bier. 470 Rps (etwa 6 Euro) zu Dritt, ein Wahnsinn – sooooo billig. Und gut! Gestern kostete das Essen an die 10 Euro pro Person. Momos kosten hier 30 Rps, die Suppe (ca. ein halber Liter) 40 Rps. Haben uns dann noch in die Hotelbar gesetzt, wo ich ansatzlos einen Niesanfall bekam. Ich glaub, mich hat es an die 50 mal zerbröselt - in 5 Minuten. Heuschnupfen oder so (vermutlich Reisstaub-Allergie, bisher mangels an Möglichkeiten noch nicht gewusst) und keine Tabletten mit. Andrea hat mir dann Telfast Antihistamin gegeben, hat ein bissl geholfen. Sonst fehlt mir rein gar nix, Andrea leidet an Halsweh und Schnupfen. Und Gerhard hat Fußweh von einer länger zurückliegenden Verletzung.
Sonntag 17.11.
Vor dem Frühstück noch die Akkus vollgefüllt, wer weiß, wann es wieder Strom gibt. Sind dann um 9 Uhr aus KTM nach Pokhara aufgebrochen, wo wir um 15:30 Uhr angekommen sind. Es zog sich ziemlich dahin. Gegenverkehr en masse und Strassen, die bei uns eine andere Bezeichnung bekommen würden.... Und der Fahrstil von denen. Überholt wird grundsätzlich vor Kurven, und das nur, wenn der Überholende nicht mehr als 2 km/h schneller als der andere fährt. Und das alles mit dem für mich ungewohnten Linksverkehr. Hab nicht mitgezählt, wie oft ich auf die Bremse steigen wollte. Mittagessen mit Pakoudha (frittiertes Gemüse mit gemeiner grüner und annehmbarer roter Sauce) und am Nachmittag dann Ankunft im Hotel Tibet Ressort in Pokhara. Haben gut im Hotel gegessen. Hier sind wir relativ abgeschlossen vom "Zentrum", das sich lt. langtrekkender Klagenfurterin (hörte mich reden und sprach mich voller Freude, Kärntnerisch zu hören, an) 20 min. von hier befindet. Tagsüber heute 30 Grad, abends wird's etwas kühler (Sonne verschwindet um 17 Uhr). Sahen heute während der Fahrt die Annapurna Range und den Manaslu (8150 m) und Macchapuchare.
Montag 18.11.
Tagwache um 6 Uhr. Wir lassen das meiste Gepäck im Hotel, alles was man halt so für 3 Tage Trekking nicht braucht. Das Gepäck von Gerhard und Andrea kommt samt meinem in den Paragleiter-Rucksack, der dann so an die 20 kg hat. Nicht viel für einen Träger, der locker das Doppelte gewöhnt ist. Mit einem abenteuerlichen Bus fuhren wir dann ca. 20 Minuten zum Ausgangspunkt unserer Tour. Irgendwie macht sich die schlechte Luft bemerkbar. Wir husten alle 3. Ist ja auch kein Wunder, wenn man hier die Luft anschaut. Kann man fast schneiden.
Um 8:20 Uhr gingen wir in Phedi weg - mit Führer Milan und Sherpa Krishna. 700 m Seehöhe in 70 Minuten. (Zitat Andrea: Meine Nerven und Lungen!!!) Alles über Steinstufen (die natürlich auf der Sonnenseite des Berges waren) bergauf, unterschiedlich hohe und breite und teils wacklige. (Zitat Andrea: Lungenpatsch!) In Dhampus auf etwa 1650 m hätten wir planmäßig übernachten sollen. Dort waren wir aber schon nach 2 Stunden (lt. Plan 4 Std und Tagesetappenziel) und so gingen wir weiter bis Pothana (1 1/2 Stunden). Rauf und rauf und ein wenig runter und wieder rauf - manche Stufen ziemlich hoch. Die kleinen Sherpas mit 40 - 60 kg Gepäck - mittels Stirnband getragen - kamen uns entgegen. Teilweise barfuss in Badeschlapfen an und ziemlich flott. In Pothana trinken wir Bier bzw. Radler  - morgen geht's weiter. Dusche + Klo (Solardusche...) sind dem Haus gegenüber. 
Haben gute Momos gegessen, das "Klo" getestet (Loch im Boden). Einen nächtlichen Gang mit Taschenlampe aufs Klo werd ich hoffentlich vermeiden können. Waren bis halb 6 draussen im Freien, mit T-Shirt, Sweatshirt und Jacke. Es wurde aber ziemlich kühl und wir gingen ins „Restaurant“. Licht gibt es auch und der Kerosinofen wird angeworfen und unter den Tisch zu den Füssen gestellt. Tut das gut, wenn die Füße wieder warm werden. Statt Bier nur heißen Nepalitee mit Pfeffer und Ingwer getrunken. Das Übernachten kostet hier übrigens 70 Rps im Doppelzimmer, 100 Rps im Einzelzimmer. Die Zimmer sind sehr einfach: 3 Betten auf ca. 8 Quadratmeter, ohne Fenster. Kein Licht, kein Wasser. Um 20:10 Uhr ins Bett, hinein in den Schlafsack. Die Wände sind sehr sehr dünn, rechts von mir schnarcht Gerhard, links von mir höre ich den Ami atmen. Hab aber trotzdem schnell eingeschlafen und bis 4 Uhr durchgehalten - dann doch der nächtliche WC-Besuch. Raus aus dem Schlafsack, Schuhe anziehen, hinaus ins Freie, über eine Stiege hinunter. Kalt war's. Aber notwendig ... (Andreas Bericht über die Nacht: Katastrophe. Natürlich bis Mitternacht nicht einschlafen können. Schlafsack (Daune) war warm genug, meine Gedärme spielten verrückt. Hab mich fast selber vergast. Dann hin und wieder eingeschlafen, geschwitzt, wach, geschlafen etc. bis um 6:30 Uhr.)
Dienstag 19.11.

Tagwache um halb 7, Abmarsch zum Tagesziel Landruck um 8:10 Uhr. Anfangs gleich ordentlich bergauf bis auf 2100 m, dann wieder sehr stufig nach unten. Irgendwo mussten wir durch einen Schulhof. Die Schulen in den Bergen müssen sich selber erhalten, daher nützt der Herr Direktor jede Möglichkeit, zu Geld zu kommen. Na, wir spenden 500 Rs, und wie ich uns in die Liste eintrage, sehe ich in der Zeile vorher, dass eine oberösterreichische Gruppe vorbeikam - und ebenfalls 500 Rs gespendet hat. Schade, dass wir die nicht getroffen haben. Obwohl sie Andrea schon gerochen hat...
  Das mit dem Schulweg ist überhaupt so eine Sache. Die Kinder aus den verstreut liegenden Dörfern müssen jeden Tag in der Früh bis zu 2 Stunden in die Schule gehen - und abends wieder retour. Und das jeden Tag, Stiegenauf, Stiegenab.
Sonne war wenig, wir gingen die meiste Zeit im Schatten der Bäume. Aber dafür gab es 2 Hängebrücken zum Überqueren und die Aussicht auf das Tal und die Berge war super. Am frühen Nachmittag erreichen wir Landruck, es ist relativ kühl, wir setzen uns aber trotzdem in die Sonne und trinken ein Bier. Das Klo ist hier doppelt so weit weg wie gestern und über 10 Steinstufen bergab erreichbar. Ich hau mich ein bissl aufs Ohr. Eine gute Stunde geschlafen, dann wieder hinaus. Strom gibt's hier (mit Leitungen - nicht mit Generator). Und warten wir aufs bestellte Abendessen (dauert ca. 1 Std. bis es fertig ist). Chicken Curry mit Reis. Na, wir sitzen so im zugigen „Speisesaal“, und siehe da: das Huhn wird in die Küche getragen. Kurz danach ein kurzes Gegacker, danach waren nur mehr die Geräusche vom Huhn-zerlegen zu hören. Und nach einer knappen Stunde wurde serviert.
Das Hendl war na ja, (die Hendlbrust haben die Leute selber verspeist), aber der Saft und Reis waren sehr gut. Ich verkoste einen Roksi, selbst gebrannt aus Hirse. 1/8 l (Andrea meint, es war ¼ l) Schnaps zum besser schlafen. Ist aber ziemlich wässrig das Zeug, und hat wenig Alkohol. Nach dem Essen noch ein bisserl herumgesessen und um 20,40 in den Schlafsack. Das Zimmer bietet gleich wenig Komfort wie in Pothana, aber die Wände sind gemauert. Hab die ganze Nacht durchgeschlafen - ohne WC-Besuch. Und unter Aufsicht einer Fledermaus, die sich in einer Mauerritze verkrochen hat, als ich mit der Taschenlampe ins Zimmer kam. Was sie gemacht hat, als es finster war, weiß ich leider nicht. Biss-Spuren am Hals hatte ich aber am nächsten Morgen keine.
Mittwoch, 20.11.
Tagwache gegen 6 Uhr, für 7 ist das Frühstück bestellt. Tee, Spiegelei - wie üblich halt. Und husten tun wir auch wie üblich. (Tagebucheintrag von Andrea: Das war wieder eine Nacht. Von 23.00 bis etwa 2.00 Uhr geschlafen. Dann schweißgebadet aufgewacht und linkes Aug tat weh. Die Lunge beim Husten auch, echt supi. Die Antibiotika sind im Tal im Hotel... Die Augentropfen, die ich mithabe, trau ich mich nicht reintun weil wenn Entzündung steht drauf: NO. Und das ist es sicher weil es tut bei jeder Bewegung weh und rinnt unaufhörlich. Das wird heut super beim Gehen. Kalt ist es auch. Und Stimme habe ich auch fast keine.)
Gegen 8 gingen wir los. Gleich zu Beginn 35 Minuten abwärts über steile Steinstufen. Uns entgegen kamen Frauen und Männer mit schweren Körben, die sie mit Leichtigkeit nach oben trugen. Nach 600 verschieden hohen und breiten Steinstufen habe ich zu zählen aufgehört. Es waren alles in allem an die 1500 Stufen. Gutes Training für die doch verweichlichten Oberschenkelmuskeln. Dann über einer Hängebrücke (hier haben wir einen Tiroler getroffen) über einen wildromantischen Fluss, und wir waren auf der anderen Seite des Tales. Das heißt, bis jetzt ging es nur bergab. Was aber weiters bedeutet, dass es auf der anderen Seite wieder berauf geht. Entlang von Dörfern und Reisterrassen , Orchideen auf Bäumen, die im September verblüht waren, riesigen Weihnachtssternen, Kakteen Agaven, Bananenstauden und Bambus usw. Schon eine sehr interessante Gegend.
Um 14 Uhr waren wir in Birethanti zum Mittagessen (Knoblauchsuppe und ein Bier) und 25 Minuten später (über noch mehr Stock und Stein) in Naya Pul. Das Taxi, das unser Führer ausgesucht hatte, war ein Abenteuer. Ein uralter Toyota - wo wir zu 6. hineingepresst wurden (samt 4 kleinen Rucksäcken und dem Riesenrucksack, der kaum in den Kofferraum passte). Das "Auto" sprang erst gar nicht an, erst hintrisch anschieben half. Und dann erlebten wir eine Ralley-Fahrt. Alles und jeden anhupen und überholen auf Schotterstrasse - kaum breit genug für ein Auto - und alles mit Gegenverkehr (einen LKW, der frontal auf uns zukam, verpassten wir nur ganz knapp). Stossdämpfer gab es keine, Tacho ging nicht, kein Profil auf den Reifen, rechts hinten hat das Gewebe herausgeschaut. War echt froh, als wir wieder beim Hotel waren.
Die Schuhe im Zimmer ausgezogen und gleich zum offenen Fenster gestellt. Dann auf ein Willkommensbier auf die Dachterrasse des Hotels, dann ausgiebig geduscht und ein paar T-Shirts und die Wanderhose in die Putzerei gegeben. Auf einmal klingelt das Telefon in meinem Zimmer. Nanu, das kann ja nur Andrea oder Gerhard sein. Ich melde mich mit Ying Yang - und wer ist dran? Madhu, der Chef von Ying Yang. Hihihi. Er hat sich erkundigt, wie unser Trekking war und für die Weiterreise am Samstag einen PKW für 8 Uhr angekündigt. Die Akkus von den Cam´s haben die ganze Reise gehalten, jetzt ist wieder Zeit zum Nachtanken.
aktueller Eintrag in Andreas Reisetagebuch:
 .... habe meine Medizindose durchforstet und Antibiotika eingeworfen, Nasentropfen und Augentropfen fürs "noch gute" Aug. Salbe zum Einschmieren für Nase und Hals (Pe Ce), Resyl mit Codein für den Husten (oder besser gegen den Husten), Diana für die "Spatzen", Fußwohl für die armen Fussi und Pyralvex für eine kleine Zahnfleischentzündung weil wenn ich was hab, dann alles gleichzeitig. Und eine klitzekleine Zahnfleischentzündung ist bei den spicy Speisen hier gleich schon vieeeel mehr. Von Durchfall übrigens noch immer keine Sprache obwohl wir frittiertes Essen und instant noodle soup (so abgekocht wird das Wasser nicht gewesen sein) und sonstiges Lokales essen wo überall im Reiseführer und Internet massal Berichte stehen, dass niemand der Rache Montezuma's in Nepal entgeht. Was wir so auf Menükarten in KTM und auch den Berglodges sahen, ist ja haarsträubend: Pizza, Maccaroni, Spring Roll, Pasta in allen möglichen Variationen, French Buffet mit Shrimps und Co im Hotel Manaslu.
Sind um 20 Uhr runter zur Rezeption. Beinah ein Ding der Unmöglichkeit, da sooooviele Stufen und die Oberschenkel tun grauslich weh. Die Wadeln übrigens auch und wir hüpfen irgendwie seitlich über die Stufen sehr zum Gelächter von Herbert, der nix hat (hat Magnesium geschluckt der Unfaire!!) Dort bei der Rezeption waren Milan und Krishna. Die beiden waren sooo froh über unser Trinkgeld (1500 Rps und 2500 Rps), beim Verabschieden gleich beide Hände um meine und schüttel bis zum geht nicht mehr. Krishna verbeugte sich auch ganz tief, echt rührend. Nun ja, ich hab rausbekommen, dass ein Sherpa je nach Tour 400 - 700 Rps. am Tag verdient... haben vielleicht zu viel gegeben aber sie waren uns das wert! Gute Tat vom Tage! ;-) Gingen dann um die Ecke, alles finster. Smog bis zum geht nicht mehr und außer 2 Standl mit Cola auch nix offen. OK, Retour ins Hotel und noch schnell ins Restaurant im 4. Stock (erst mal raufhinken, um 21 Uhr ist Sperrstunde). Eine tolle Portion Buff Momos mit scharfer Sauce, grad richtig für mein Halsweh. Und jetzt probier ma zu schlafen. Mal sehen ob es nach 2 Nächten kaum schlafen endlich gelingt..... Auszug Ende.
Donnerstag 21.11.
Bin gegen 8 Uhr nach einem erholsamen Schlaf aufgewacht, um 9 Uhr beim Frühstück. Und im Hotel das Internet benutzt - 11 Minuten um 45 RS, in den Internet-Shops kostet die Stunde 40 !! Spazieren so um 10 Uhr an die 4 Kilometer zum Fewa-Lake, von dem man aber wegen der vielen Geschäfte (abwechselnd Bekleidung, Ansichtskarten, Obst- und Gemüse, Internet, Reisebüros) wenig bis gar nicht sehen kann. Und ein Gestank und Smog. Plastikverbrennung an der Strasse etc. Sind am späten Nachmittag leicht müde zurück ins Hotel gekommen. Abendessen im "Loss Time", Chicken Momo und Alu Mutter, 14 Euro zu 3 - jeweils 2 Gerichte und 5 Bier insgesamt.
Freitag 22.11.
Tagebuch von Andrea:
Das war wieder eine Hustnacht und vor lauter keine Luft kriegen im rechten Nasenloch bin ich um 2 Uhr aufgestanden und hab mein Nasengel gesucht. Viel hat's nicht geholfen... Nach dem Aufstehen bis nach dem Duschen eine halbe Rolle Klopapier zum Schnäuzen verbraucht. Die Sonne scheint, d.h. einen hohen Schneeberg sehe ich vom Zimmerfenster, der Rest folgt im Frühstücksraum oben. Mal testen ob die Kontaktlinsen reingehen wollen denn ohne Sonnenbrillen ist fad und die optischen liegen in Wien. Auszug Ende.
Sind dann bei ziemlicher Hitze in den nördlichen Stadtteil Old Bazaar gegangen, wo noch alte Häuser aus roten Ziegeln stehen. Man verkauft dort alles und noch was. Hauptsächlich Plastikeimer und Kanister. Unterwegs haben wir dann einem „Lokal“ ein Bier getrunken - der Chef hat hinter der Budl geschlafen, ein andere hat mit einem kleinen Jungen MOMO´s gemacht. Rückweg dann durch New Bazaar, dort war es schon sehr viel geschäftiger. Und die Huperei aller möglichen Fahrzeuge, deren Auspuffgase (deutlich schwarzwolkig sichtbar) die Luft hier verpesten, was ein noch ärgeres Husten als normal hervorruft. Nach ich glaub 4 Stunden sind wir wieder im Hotel und trinken auf der Dachterrasse in der warmen Sonne (30 Grad ca.) ein Bier. Der Ausblick auf die 7000er hier ist heute super, da sie nur teilweise von Wolken verhangen sind. Von hier sieht man u.a. den Annapurna Süd (7219m), Macchapuchhre (6993m), Annapurna IV (7937m). Um 18 Uhr gingen wir ein kleines Stück um im Bamboo Garden zu essen. Keine Menschenseele außer uns dort, tagsüber sahen wir auch kaum Touristen. Das Essen begann mit (den schon üblichen) Buff Momos. Wir tauchten sie in die rote Sauce, ahnend, dass diese vermutlich sicher schärfer war - und so war es auch.  Andrea im Original: Gerhard war das alles zuviel. Er motschkerte herum und aß nichts mehr von den Momos (schon gar nicht mit Sauce ;-). Herbert und ich aßen unser rotes Schüsselchen fast leer, Zunge brannte sowieso. Dann kam Alu Mutter, auch relativ geschmacklos. Gerhard rief: "ich bin jetzt verwegen" und holte sich was von seiner noch intakten roten Sauce und mischte das unter die Alu Mutter und den Reis. Herbert und ich machten ihm das gleich nach solang bis auch dieses Gericht einen etwas pikanteren Geschmack bekam. Es kam ein Bus voller Inder oder hinduistischen Nepali ins Lokal und Kerzen auf einer Geburtstagstorte und Räucherstäbchen wurden angezündet. Dann kam einer der Runde mit 3 Stück Torte zu uns und sagte, sein kleiner Bruder hätte Geburtstag. Nette Geste! Jetzt lieg ich im Bett und werd die nächsten Stunden wohl wieder mit Löcher in die Luft schauen, Husten und keine Luft kriegen verbringen. Die Codeintropfen helfen auch nicht wirklich und Nasengel detto nicht. Dann wird wie gestern wohl wieder ein Hund bis zum geht nicht mehr in die Nacht bellen, ein Flugzeug gegenüber am Airstrip starten und jemand um 7 Uhr seine Trommelübungen beginnen. Dass es mal ruhig bleibt nachts ist sehr selten. Wenn man nur das Moskitofenster zu hat hört man halt genug. Um 6:30 Uhr ist Tagwache. Ok, der Hund beginnt jetzt grad erbärmlich zu kläffen und jaulen. Ein 2. gesellt sich dazu. Die halten das stundenlang aus. Supi. Gut Nacht. Komm grad drauf dass wir nur noch 6 Tage hier sind :-( Öd. Der ganze "Spuk" ist dann wieder vorbei. Sooo schnell immer. Auszug Ende.
Zur Ehrenrettung des Hundes muss ich sagen: ich hab nix gehört, weil mein Zimmer war auf der anderen Seite des Hauses. Und dort war KEIN Hund.
Samstag 23.11.
Unser letzter Tag in Pokhara. Tagwache um 6 Uhr, alles zusammenpacken, den Akkus wieder voll füllen, und um 7,15 auf zum Frühstück. Dann stand ein sehr gepflegt aussehender Toyota Corolla vor der Tür. Wir fuhren durch abenteuerliche Dörfer, noch abenteuerlichere Straßen (der Toyota hatte aber funktionierende Stoßdämpfer) Schade, dass ich neben dem Fahrer gesessen bin. Weil ja Linksverkehr herrscht, ist mir der Ausblick nach rechts doch ziemlich abhanden gekommen. Weil da ging es ziemlich weit hinunter zum Fluss. Ab und zu war auch ein Autowrack auf halber Höhe zum Fluss zu sehen. Aber unser Fahrer ist sehr konzentriert und langsam gefahren. Bei irgendeiner Polizeikontrolle musste er dann die linke hintere Felge mit einigen Litern Wasser kühlen. Die hat nämlich fest geraucht und sicher schon leicht geglüht. Na ja, wahrscheinlich ist das Radlager hin - oder doch die Bremse ??  In der Nähe der Terrai Grenze fuhr er an der wartenden Bussen und LKW Kolonne vorbei und wir mussten zwecks rauchendem Hinterreifen nicht hinten anstehen. Wieder ein paar Kübel Wasser und nach einem weiteren Kilometer meinte er, er müsse eine Werkstatt suchen, weil er keinen Bremsdruck mehr hatte. Da ergibt sich die Frage: Fuhr er deshalb von Anfang an so langsam? Um halb 12 waren wir in einer Werkstatt am Straßenrand und nach etwa 45 Minuten war die Bremse repariert. 12 km später (und 5 Stunden nach Abfahrt, insgesamt etwa 130 km...) wurden wir den Leuten vom Gaida Wildlife Camp übergeben. Bald darauf waren wir im Camp und erhielten das Programm für heute. Geschwind den  Bungalow 11 bezogen, dann hat schon die Glocke zum Essen gebimmelt. (fixe Zeiten, fixes Menü). Cremesuppe und Mexican Pork mit Reis und Gemüse. Danach zu den Elefanten und ein 45minütiges Briefing. Dann wurden wir zu Dritt (ich hab keinen eigenen bekommen – obwohl ich Einzelzimmerzuschlag zahle !!) auf einen Elefanten gesetzt (von Aufstiegsplattform natürlich) und ab durch den Fluss Richtung Wald. Haben 2 Rhinos hautnah gesehen.
Andrea im Original: Neben uns noch 2 Bungalows mit 3 Damen. Angeblich 2 AUA Stewardessen. Wienerisch klingen sie. Muss das sein? Da geht man ins Wildlife Camp mit 7000 km Abstand zu Österreich und außer uns niemand als 3 Österreicherinnen.... Auszug Ende. Ich muss eine Korrektur anbringen: sorry, aber das waren WIENERINNEN - da ist doch schon ein bissl ein Unterschied zu Österreicherinnen.
Andrea erzählte von  <<einer "wilden" Begegnung im Bad: Klodeckel auf, Brille runter und eine ziemlich fette Spinne fiel in die Muschel und lauerte.>> Muss ich mir für meinen Bungalow merken - und auch zur Sicherheit ein bissl leuchten. Weil wer weiß. Vor dem Abendessen fand dann eine Folklorevorführung statt. Beim letzten Tanz wurden die Zuschauer zu mitmachen aufgefordert. Andrea und Gerhard waren die einzigen, die sich den Einheimischen anschlossen. Sehr tapfer. Und danach erhielt Gerhard von mir den Kosenamen YOGI-BÄR. taps taps taps. Dann Abendbuffet (angerichtet in einem Kanu) bei Kerzenschein im Freien. 2 Durchgänge, wieder herrlich gut im Geschmack, Schweinefleisch, Hendl, Reis mit Chapati und Alu Mutter und was weiß ich, wie die Dinger alle heißen. Gingen danach noch in die Bar auf ein paar Bier. Dort spielte ein Nepali auf einer Gitarre Welthits wie "Alice" und "I am sailing" und so gegen 10 ging es dann ins Bett. Für morgen ist um 6 Uhr Tagwache angesagt.
Sonntag, 24.11.
Nationalratswahl in Österreich. Ich war schon um halb 6 munter und erinnerte mich bei meinem Toilettengang an die Spinne bei Andrea. Daher mit der Taschenlampe (Strom gibt es nur für eine Stunde zu Mittag) die WC-Brille untersucht - nix gefunden. Na, dann setz ich mich mal hin. Und schau auf die Wand gegenüber. Na ja, Handtellergroß war sie schon, die Spinne. Hat aber nur geschaut, wie ich schau, das war alles. Um 6,15 gab es einen Kaffe, danach stand ein ein einstündiger Morgenspaziergang am Programm. Botanik-Tour und Besuch bei den Elefanten. Anschließend Frühstück und dann ab ins Tented Camp 8 km von hier mit dem Kanu. Eineinhalb Stunden unterwegs, einmal 2 Krokodile, später ein einzelnes am Ufer liegen gesehen. Danach ca. 1 Stunde Fußmarsch ins Zeltlager – wir sind die einzigen Gäste. Die Zelte sind recht komfortabel, wir müssen nur immer das Fliegengitter geschlossen lassen. Es gibt auch ein normales WC und eine Dusche im Zubau zum Zelt. Nach dem Essen sitzen wir herum und warten auf 14,30 Uhr – und unseren Dschungelspaziergang. Eine gute Stunde vorher kommt unser Guide und erzählt uns, es wäre ein Bär in der Nähe – ob wir Lust hätten ?? Eh klar. Wir bewegen uns so leise wie geht, immer wieder ist das Geräusch des fressenden Bären zu hören. Ab und zu sehen wir, wie sich die hohen Gräser bzw. Stauden bewegen, wenn der Bär herumspaziert. Doch anstatt in unsere Richtung marschiert er in die Andere. Das heißt, wir umrunden das Gebiet, wo er ist und gehen auf die andere Seite. Doch als ob er mit uns spielen will, dreht er wieder um und wandert dorthin, wo wir gerade waren. Also, alles wieder retour, unser Führer bekommt Verstärkung und der neue Mann geht hinter den Bären, um ihn aus dem Gebüsch zu treiben – genau vor unsere Kameras. Das Gras raschelt, ein paar Äste brechen – und ein ziemlich großer Schwarzbär tritt aus dem Busch. Sieht uns, brüllt auf und flüchtet mit ein paar riesen Sprüngen ins Gebüsch auf der anderen Wegseite. Und als er bereits verschwunden ist, macht meine Kamera erst KLICK. Ging alles ein bissl zu schnell, netter Weise hat der Bär aber die Flucht nach vorne angetreten – und nicht in unsere Richtung. Waren dann bis 17 Uhr im Dschungel unterwegs und haben als Abschluss von einem ca. 10 Meter hohem Aussichtsturm den Sonnenuntergang beobachtet. Abendessen, dann Lagerfeuer mit 2 Bier, um 9 Uhr ins Bett.
Montag, 25.11.
Tagwache um 6 Uhr, um 7 Uhr Abmarsch, nach 30 Minuten Umstieg auf einen Ochsenkarren. Haben ein sehr einfaches und einsames Dorf in der Steppe besichtigt, man glaub echt, die Zeit ist da irgendwann stehen geblieben. Pünktlich um 10 Uhr treffen wir beim Fluss ein – unsere 2 Elefanten (einer für mich allein) kommen grad durch das ca. 1 Meter tiefe Wasser. Das Aufsteigen auf die Elefanten ohne Leiter ist ein Abenteuer, ebenso der Abstieg über die doch recht steile Uferböschung. Andrea und Gerhard am Elefanten vor mir reiten wir dann 1 Stunde zurück ins Gaida-Camp. Unterwegs 2 Rhinos faul im Gras liegen gesehen. Um 11 Uhr beginnt der Generator zu arbeiten, ich kann jetzt wieder meine Kameras aufladen. Nachmittags sitzen wir bei der Bar auf der Terrasse, es ist warm und sonnig. Plötzlich sagt Gerhard: Was ist den das – und zeigt auf den Dschungelrand. Ich schau durch das Zoom der Kamera und es ist amtlich: ein riesiger Rhino-Bulle spaziert in Richtung Bar. Wir gehen von der Terrasse hinunter, um die Sache aus der Nähe zu beobachten. 2 angebundene Kühe werden unruhig, der Bulle ist keine 5 Meter von ihnen weg. Jetzt werde ich von einem Camp-Angestellten zurückgepfiffen – Rhinos können sehr aggressiv werden. Unser Bulle war aber sehr friedlich, er hat sich ein bissl umgeschaut und ist dann in die andere Richtung verschwunden. Am Nachmittag fuhren wir dann mit dem offenen Jeep zur Elefantenzuchtstation – sehr interessant. Besonders die Fahrt durch die Dörfer am Straßenrand. Alles Hütten aus Reisstrohmatten, die mit Lehm verschmiert sind. Und Strohdach haben. Natürlich keinen Strom und kein Fließwasser, Fensterscheiben gibt es auch keine. Vor jeder Hütte ein paar Rinder, Ziegen oder Hühner. Die Kinder spielen mit irgendwas am Straßenrand, manche winken uns freundlich zu. Hier spürt man es beim durchfahren: Hektik und Stress ist diesen Menschen unbekannt. Allerdings auch Dinge, ohne die wir nicht mehr leben könnten. Nach der Rückkehr ins Camp haben wir eine Dia-Vorführung. Ca. 50 Bilder – von Rhinos, Elefanten, Bäumen und Vögel usw. werden uns gezeigt. Nach der Vorführung und dem Essen noch einen Sprung in die Bar, dann so gegen 9 Uhr wieder ins Bett.
Dienstag, 26.11.
Herrlich gut geschlafen, nach dem Frühstück Elefantenausritt für 2 Stunden. Gleich in der Nähe vom Camp auf 2 Rhinos getroffen. Dann durch Dschungeldickicht (Affen, Rehe und Hirsche gesehen), dann eine gute halbe Stunde über die offene und baumlose Steppe. Der Tiger hat sich aber nicht gezeigt, dafür wieder einige rehartige Rehe gesehen. Zurück in den Dschungel (mehrere große Hirsche samt Familie, rudelweise Affen, die von Ast zu Ast unterwegs sind). Da kann man sich schon satt schauen. Und mein Elefantenführer (war wieder Solo unterwegs) gab sich sehr viel Mühe, mir viel zu zeigen. Nach 2 Stunden 10 Minuten war ich wieder im Camp, Andrea und Gerhard schon eine halbe Stunde früher. Naja, nicht jeder Elefantenführer weiß ohne Uhr, wann 2 Stunden um sind.
Gegen 11 Uhr verlassen wir das Camp mit dem Jeep Richtung Chitwan-Flughafen. Weil die Strecke zurück nach Kathmandu (ca. 150 km) wird geflogen. Planabflug wäre um 12,40 gewesen, haben aber warten dürfen. Sind gegenüber vom Airport vor einem Lokal gesessen und haben den Verkehr beobachtet. Auch ein Erlebnis .... Und um 15,20 sind wir schließlich gestartet und waren 25 Minuten später in Kathmandu, wo wir schon von unserem Fahrer erwartet wurden. Auf ins Hotel, unter die Dusche, dann an die Bar. Ich musste den Fotoapparat an der Bar aufladen, weil in den Zimmern, die wir für unsere letzten Tage hier bekommen haben, waren alle Steckdosen gesperrt. Und danach in unser Stammlokal Mount Kailash. Wieder den riesigen Teller gemischte Suppe gegessen, danach natürlich Buff Momo. Wieder so um 9 Uhr ins Bett.
Mittwoch, 27.11.
Um halb 6 Uhr Tagwache, ohne Frühstück. Um 6,10 fahren wir zum Flughafen, um 7,05 beginnt laut Ticket unser Mount-Everest-Rundflug. Natürlich ist es in der Realität nicht so. Der Flughafen liegt voll im Nebel, und wir müssen warten. In der Halle (im wahrsten Sinn des Wortes) ist es kalt und zugig, und wir sitzen und stehen herum – mit ca. 200 anderen Leuten. Keine Info, einfach warten, was wird. Naja, um 9 Uhr geht es dann los. Der Nebel lichtet sich und wir werden mit einem Bus zum Flugzeug gebracht. 4 Maschinen Buddha-Air, einige Maschinen der Mountain-Air und noch ein paar andere nehmen die Passagiere auf und starten im Minutentakt. Wir heben um 9,20 ab und fliegen Richtung Himalaja. Ich sitze rechts, so wie Andrea. Gerhard sitzt links und hat beim Hinflug Bergblick. Entlang dem Massiv mit haufenweise 6 und 7-tausender, vorbei am Cho-Oyo (8201 m) erreichen wir den Mount Everest. Ich darf als erster in die Pilotenkabine gehen und habe einen Traumausblick auf Mount Ev. und den Lhotse (8516 m). Im Hintergrund der Makalu (8463 m) Eine(r) nach dem anderen geht in die Pilotenkabine, während das Flugzeug eine langgezogene Linkskurve fliegt. Und dann geht es wieder retour. Jetzt sitze ich auf der Bergseite – der Anblick gigantisch. Und durch die Linkskurve sind wir auch viel näher dabei als beim Hinflug. Wir fliegen in 8500 m wieder am Everest und den anderen Bergen vorbei, die Luft ist klar, keine Wolke. TRAUMHAFT. Langsam beginnt wieder der Sinkflug, vor uns taucht der Smog von Kathmandu auf. Nach einer Stunde ist der Flug vorbei. Die 125 Dollar waren gut angelegt. Sehr gut sogar. Um halb 11 treffen wir wieder im Hotel ein, gegessen haben wir bisher noch nix ... Um eins holt uns Madhu ab, für Nachmittag steht die Besichtigung des Stadtteiles Patan am Programm. Wieder sehr sehenswert, besonders die Aussicht von der Dachterrasse, wo wir so um 14 Uhr unser Mittagessen (Momo) einnehmen. Andrea und Gerhard steigen bei der Rückfahrt zum Hotel etwas vorher aus und machen nochmals Thamel unsicher, ich bin zu faul und setzte mich an die Hotelbar, wo ich einem Kellner 100 Fotos auf der Digi-Cam zeigen „durfte“. Abendessen wieder im Mount Kailasch. Suppe und Momos – eh schon wissen ....
Donnerstag, 28.11.
Unser letzter Tag. Die Rucksäcke sind gepackt und in meinem Zimmer verstaut. Andrea und Gerhard fahren mit dem Taxi zur großen Stupa, ich habe keine richtige Lust mehr. Trotzdem gehe ich auf Erkundungsreise in Hotelnähe. Ein bissl filmen, ein bissl Smog einatmen. Um 13 Uhr treffen wir uns und gemeinsam gemma nach Thamel auf Shoppingtour. Um 19 Uhr wieder ins Mount Kailash zu der letzten Suppe und den letzten Momos. Unser Rückflug wurde auf 1,55 a.m. verschoben, so haben wir haufenweise Zeit. Abfahrt vom Hotel um 23 Uhr – bis dahin waren wir an der Bar. Madhu hat uns auch noch besucht und mit Herzlichkeit verabschiedet. Das einchecken ging überraschend schnell, der Airbus wartete schon auf uns. Und wie wir so sitzen und warten, kommt die AUA-Mannschaft vorbei. Beide Mädels vom Wild-Life-Camp winken mir freundlich zu. Die haben mich doch tatsächlich nicht vergessen *ggggggg*.
Freitag, 29.11.
Na ja, pünktlich heben wir ab, haben aber leider viel Gegenwind, daher sind wir fast eine Stunde länger als geplant unterwegs. Die Nacht vergeht so einigermaßen und um 6,30 landen wir im – siehe Reiseberichtanfang – nebligen Wien. Mein Anschlussflug geht um 7,20 Uhr, daher schnell Andrea und Gerhard um den Hals gefallen und verabschiedet, dann im Laufschritt zum Flugsteig. Das Gepäck wird sicher nicht mitkommen, da ist die Zeit einfach zu knapp. Na, ich beim Gate C49 – und der Flieger hat eine Stunde Verspätung. Wozu also die ganze Hektik .... So gehe ich halt in eine Bar, trinke ein Frühmorgensbier und dann ist es so weit. Der letzte Abschnitt beginnt. Start bei dichtem Nebel, über einem traumhaften Wolkenmeer bei Sonnenschein nach Klagenfurt. Brigitte kommt fast gleichzeitig mit mir an und ich verlade meine Gepäck (dank der Verspätung ist doch mitgekommen) in mein Auto und lasse mich heimbringen.
Schön war es. Sehr schön. Informativ, beeindruckend. Faszinierend. Wiederkehr nicht ausgeschlossen ....