Anfang des Jahres flatterte uns ein Prospekt ins Haus, in dem eine Kappadokien-Rundreise mit Flug ab Salzburg zum Schleuderpreis von 149,- pro Person angeboten wurde. In diesem Preis enthalten war der Flug mit allen Abgaben, Unterbringung und Frühstück. Vor Ort wäre nur noch das zu buchen, was jeder will. Na gut, schaun wir mal, ob das ein Flop wird oder doch eine vernünftige Reise. Wir entschlossen uns kurzfristig für den Termin 25.3. - 1.4., weil ab April kostet die Reise bereits 249,-.

Freitag, 25.3.

Abflug um 9 Uhr 05 statt um 9 Uhr 15 (es waren schon alle Urlauber im Flugzeug), gut zweieinhalb Stunden später stiegen wir bei sommerlichen Graden und BLUE SKY in Antalya aus dem Flieger. (Sitzplatz: Fußfrei in der Notausgang-Reihe) Unsere erste PAUSCHALREISE seit dem Jahre 1991 (damals waren wir wegen der Jugo-Krise für zwei Wochen in Side) konnte beginnen. Den ersten Eindruck davon, was wir bisher "versäumt" hatten, bekamen wir gleich beim Verlassen des Flughafens: ca. 100 Reisebusse warteten auf die Gäste ...

Eine gute halbe Stunde fuhren wir ins *****-Hotel Bellis nach Belek. Tolles Haus direkt am Meer (der Sandstrand wird gerade saisontauglich gemacht), wunderbare Gartenanlage, riesen Pool, eigener - kleiner - Zoo. Bei der Begrüssung durch unseren Reiseleiter Yavuz buchten wir gleich das Grundpaket um 129,- (Abendessen, alle Eintrittsgelder und Reiseführung an den antiken Stätten) sowie das Komfortpaket um 99,- (türkischer Abend, Vorführung der tanzenden Derwische, Bootsfahrt in Manavgat und Besichtigung der Moschee sowie tägliches Mittagsbuffett.


   

Samstag, 26.3.

Nach einer ruhigen Nacht und dem Frühstücksbuffett fuhren wir ca. 30 Minuten nach Manavgat, wo wir die vor ein paar Jahren neu erbaute Moschee (4-türmig) besichtigten, weiter ging es dann zum Hafen, wo wir an Bord eines der vielen Ausflugsschiffe gingen. Am Ufer parkten so an die 30 Reisebusse ...

Wolkenlos, 25 Grad warm, Sitzplatz am Sonnendeck. Zuerst ein Stück flussaufwärts nach Manavgat, dann retour und dann 1,5 Stunden flussabwärts bis zum Meer. Dort eine Stunde Aufenthalt, die wir zu einem Strandspaziergang nutzten, das Meer mit den knapp 20 Grad "eroberte" ich nur bis zu den Knien. Um die Mittagszeit gab es an Bord gegrillten Fisch mit Gemüse, dann fuhren wir wieder zurück nach Manavgat, am späten Nachmittag waren wir wieder beim Hotel und ausrasten stand am Programm.

  

Sonntag, 27.3.

Nochmals genossen wir das wunderbare Frühstücksbuffett und machten uns danach auf die Reise nach Kappadokien. Unser Bus hatte die Nummer 232, also dürften mehrere Busse unterwegs sein ...

Wir überquerten auf der sehr schön ausgebauten Fernstrasse das Taurusgebirge (Passhöhe 1825 Meter) und erreichten KONYA, wo wir einen Besichtigungsstopp einlegten: das Kloster des Mevlevi-Ordens (Museum und Wallfahrtsort) und die Selimiye-Moschee. Konya ist seit hethitischer Zeit bewohnt und wurde von Apostel Paulus und dem heiligen Barnabas zu einer der größten christlichen Gemeinden Anatoliens entwickelt. 

Auf dem Weg zu unserem Ziel ÜRGÜP schauten wir uns noch eine der unterirdischen Städte an, die vor ca. 2500 Jahren angelegt wurden und teilweise sogar miteinander über mehrere Kilometer verbunden sind. Erinnert an die Tunnel des Vietkong in HCMC.

Für die nächsten 3 Nächte quartierten wir uns im Hotel Club Ürgüp ein, von hier aus werden wir die bizarre Tuffstein-Landschaft besichtigen.

Montag, 28.3.

Tagwache um 5 Uhr, mit dem Bus fahren wir ein paar Kilometer zu den Startplätzen der Heissluftballone. Weil das haben wir uns nicht entgehen lassen, eine Heissluftballonfahrt mit den weltweit grössten Ballonen. 20 Passagiere und der Pilot finden in den Körben Platz. Ein imposantes Schauspiel, wie in der Morgendämmerung alle 50 bis 100 Meter eine riesige Ballonhülle aufgeblasen wird und sich langsam in die Luft erhebt. Am Anfang steigt der Ballon auf etwa 300 Meter, wir haben einen tollen Ausblick auf die Landschaft mit den Tuffsteingebilden. Der Großteil der einstündigen Fahrt erfolgt aber in etwa 50 Meter Höhe, manchmal fährt der Ballon auch ganz knapp (ca. 1 Meter) über die Tuffsteine. Echt spannend - und echt traumhaft. Kann nur jeden, der sich Kappadokien ansieht, eine Ballonfahrt empfehlen. Nach der Landung gibt es das übliche Ballonfahrerfrühstück: ein Glas Sekt.

Zurück von der beeindruckenden Ballonfahrt machen wir uns ans Frühstücksbuffett und um halb 10 steigen wir alle in den Bus und beginnen die Rundfahrt. Vulkanausbrüche, Wind und Wetter haben über Jahrhunderte eine mit bizarren Tuffsteingebilden durchzogene Landschaft geschaffen, die weltweit einzigartig ist. Schon vor 2000 Jahren haben die Bewohner begonnen, Höhlensysteme und komplette unterirdische Städte mit beeindruckenden Kirchen in das weiche Gestein zu graben. Manche dieser Gebilde haben sicherlich als Vorlage für Zeichentrickfilm-Behausungen gedient.

An den Steinformationen kann man sich nicht sattsehen, einfach fantastisch, die Gebilde, die im Laufe der Zeit entstanden sind - und auch wieder verschwinden werden. Viele sehen aus, als ob sie Ergebnis eines Architektenwettbewerbes sind - oder von/für Ausserirdische gebaut wurden. Wind und Regen entfernen Jahr für Jahr eine dünne Schichte von den Gebilden, bis sie schließlich zusammenfallen oder nur mehr ein einfacher Steinhaufen sind. Das gleiche Schicksal haben auch die in die Tuffsteine gehauenen Wohnungen, die durch abbrechende Steine langsam, aber sicher verschwinden werden.

Am frühen Abend besichtigen wir eine Vorführung der TANZENDEN DERWISCHE, danach fahren wir wieder ins Hotel, wo uns schon das Abendbuffett erwartet - und erfreut. Ein Abnehm-Urlaub wird das sicher nicht, und das zwei Wochen vor dem Wien-Halbmarathon ....

 

Dienstag, 29.3.

Heute besichtigen wir das Mönchstal mit den vielen Höhlenkirchen und weitere interessante Steingebilde sowie ein "Hochhaus", das aus bzw. in den Tuff-Felsen gehauen wurde. Die Aussicht vom 7. Stock ist fantastisch. 

Auch der Besuch einer Teppichknüpferei (die erste Werbeverkaufsveranstaltung) steht am Programm. Wir erfahren viele interessante Details zur Teppichknüpferei und sehen unter anderem auch einen Rekordteppich: 35 mal 35 Knoten (= 1.225 Knoten) auf einem Quadratzentimeter.   

Danach schauen wir noch bei einer Töpferei vorbei (Werbeverkaufsveranstaltung Nummer 2), besichtigen noch einige sehr interessamte Gebilde und  kommen gegen Abend wieder im Hotel  an.

Als Abschluss steht ab 21 Uhr ein Folkloreabend mit Tänzen aus verschiedenen Regionen sowie Bauchtanz am Programm.

  

Mittwoch, 30.3.

Um 8 Uhr verlassen wir Ürgüp, besichtigen im Vorbeifahren noch eine sehr interessante Tuffsteinformation, die 3 Grazien. Auch eine der wieder aufgebauten Karawansereien schauen wir uns an. Müde fallen wir am Abend nach der doch recht langen Rückreise von Konya über das Taurusgebirge ins Bett ...

Donnerstag, 31.3.

Am Vormittag besichtigen wir Perge, eine antike Ausgrabungsstätte mit einer gewaltigen Therme, einem großen Stadion und vielen anderen interessanten Bauwerken bzw. deren Reste. Am Nachmittag machen wir bei einer grossen Schmuckfirma eine Besichtigung, das war die Werbeverkaufsveranstaltung Nummer 3, Nummer 4 war gleich anschliessend eine Lederwarenmanufaktur. Gekauft haben wir bei keiner der Veranstaltungen etwas, aber doch viel Wissenswertes erfahren.

Am Abend treffen wir in Kemer ein, nicht aber ohne vorher noch einen grossen Basar in Antalya zu besuchen - und einiges an mehr oder weniger Notwendigem zu kaufen - und einen der in der Türkei üblichen Bankomaten mit mehreren Währungen zu besuchen. Nicht nur Türkische Lira, sondern auch US-Dollar, Pfund und die am weitesten verbreitete Währung, den EURO, kann man hier beheben. Europa, geh lernen ....

 

Freitag, 1.4.

Transfer um 5 Uhr, Abflug mit 45 Minuten Verspätung um 9 Uhr, Salzburg erreichten wir um 10:45, zwei Stunden später waren wir wieder in Villach.

Schlussbetrachtung:

Wir haben vor Reiseantritt gewusst, was uns erwarten wird. Und genau so ist die Reise auch geworden: Sehr interessante Besichtigungen von Moscheen und sonstigen Bauten, eine tolle Ballonfahrt, noch toller die Tuffsteingebilde in Kappadokien. Und die Werbeverkaufsveranstaltungen haben auch nicht weh getan, ganz im Gegenteil, sie haben uns sogar gebildet.

Kosten:

149,- plus 228,- für das Grund- und Komfortpaket, 150,- für die Ballonfahrt, ca. 30,- für Wasser und Eis unterwegs. Das Geld war gut angelegt. Sehr gut sogar.